Zwei Tage vor dem Weltcup-Auftakt in Wisla hat der Deutsche Skiverband (DSV) sein Aufgebot bekanntgegeben. Bei den Herren fehlt ein Team-Weltmeister, bei den Damen gibt es ein Comeback.
Rund 48 Stunden vor dem Start in die Weltcup-Saison hat der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch sein Aufgebot für die Springen im polnischen Wisla bekanntgegeben. Der DSV wird beim frühesten Weltcupstart aller Zeiten mit je sechs Springerinnen und Springern vertreten sein. Die beiden Bundestrainer, Stefan Horngacher (Herren) und Maximilian Mechler (Damen) konnten hierbei aus dem vollen Schöpfen, da alle Kandidatinnen und Kandidaten fit sind.
Das Herren-Aufgebot wird von Karl Geiger angeführt, der in der Vorsaison Zweiter im Gesamtweltcup wurde. Ebenfalls gesetzt waren Markus Eisenbichler, der als Sechster der bestplatzierte Springer ohne Einzelsieg war, sowie Andreas Wellinger (Sechster der Sommer-Grand-Prix-Wertung) und Constantin Schmid. Philipp Raimund ist hingegen erstmals Bestandteil der Weltcup-Mannschaft und nimmt auch erstmals an einem Weltcup außerhalb Deutschlands teil. Den sechsten Platz ergatterte Pius Paschke, der sich in der teaminternen Ausscheidung gegen Stephan Leyhe durchsetzte.
Leyhe fehlt in Wisla
„Wir freuen uns sehr auf den Saisonauftakt in Wisla, Polen. Nach dem letzten Trainingslehrgang in Oberstdorf vergangene Woche haben wir diese sechs Starter nominiert. Pius hat sich in einer internen Ausscheidung gegen Stephan Leyhe durchsetzen können. Beide haben auf hohem Niveau und auf Augenhöhe agiert“, sagte Stefan Horngacher, der nicht ausschloss, dass die Mannschaft bereits drei Wochen später bei den nächsten Wettkämpfen in Ruka anders aussehen könnte: „Stephan Leyhe hat dann, wie alle anderen Aktiven auch, die Möglichkeit sich mit guten Leistungen zu empfehlen.“
Für Markus Eisenbichler, der bei der deutschen Meisterschaft in Hinterzarten vor gut zehn Tagen Silber holte, kommt der Auftakt gerade recht: „Vor ein paar Wochen, dachte ich, man könnte den Auftakt noch ein bisschen nach hinten schieben, aber jetzt fühle ich mich sprungtechnisch wohl. Ich bin wieder topfit und seit drei Wochen beschwerdefrei, was vieles erleichtert.“
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Philipp Raimund bedeutet seine Nominierung „sehr viel, da es auch meine Arbeit über die letzten Jahre bestätigt und mir zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Der 22-Jährige ist der jüngste DSV-Adler, der in Wisla dabei sein wird, fährt dort aber mit guten Erinnerungen hin: „Ich habe dort mein erstes COC-Podest ersprungen und auch sonst ganz ordentliche Ergebnisse abgeliefert. Die Anlage sollte mir also liegen.“
Auch Seyfarth muss zuschauen
Wie ihre männlichen Kollegen werden auch die Skispringerinnen erstmals beim Weltcup-Auftakt in Wisla mit dabei sein. Möglich gemacht hat das die Einsparung seitens des polnischen Verbandes (PZN), der die Adam-Malysz-Schanze in Wisla nicht künstlich beschneien muss. Stattdessen werden die Athletinnen und Athleten zum ersten Mal in der Weltcup-Geschichte auf einer Eisspur anfahren, aber auf Plastikmatten landen.
„Auf Matten zu landen, finden wir gut – so sind wir in der letzten Zeit eh gesprungen, so haben wir monatelang trainiert. Für uns ist das überhaupt kein Problem“, sagte Maximilian Mechler, der in seinen zweiten Weltcup-Winter als Damen-Bundestrainer geht. Er nominierte mit Katharina Althaus, Selina Freitag, Luisa Görlich, Pauline Heßler und Anna Rupprecht jenes Quintett, was meiste Teile der Vorsaison gemeinsam bestritt. Juliane Seyfarth wurde hingegen nach durchwachsenen Leistungen im letzten Winter und auch während des Sommers nicht berücksichtigt.
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Den sechsten Platz im Team erhielt die Silbermedaillengewinnerin der deutschen Meisterschaft, Agnes Reisch. Für die 23-Jährige ist es nach einem Kreuzbandriss im Sommer 2021 der erste Weltcup seit Februar 2021. Entsprechend erfreut ist die Allgäuerin darüber, „dass es reicht, wieder im Weltcup mit dabei zu sein. Ich bin sehr dankbar für diese Chance und bin gespannt auf die Schanze, die ich noch nie gesprungen bin. Konkrete Ziele habe ich nicht, ich möchte das, was ich im Training springe, auch im Wettkampf zeigen und dann sehen wir, wofür es reichen wird.“
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