Zu viel Wind

Zehn Skispringer vor Schluss! Polen-Tour in Szczyrk abgebrochen

106 Minuten dauert es, bis in Szczyrk 40 Athleten von der Schanze gegangen sind – doch dann dreht der Wind derart auf, dass die Jury den Wettkampf absagen muss. Einen Nachholtermin soll es nicht geben.

Die Weltcup-Premiere in Szczyrk war wie prognostiziert geprägt von wechselhaften Windbedingungen mit zunehmendem Aufwind. Schon im Vorfeld mussten die Verantwortlichen zusätzliche Startluken am Schanzenauslauf installieren, um beim zunehmenden Aufwind reagieren zu können. Schon früh hat sich dann aber abgezeichnet, dass es nach erheblichen Verzögerungen nur einen Wertungsdurchgang geben könnte.

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Nach 106 Minuten und nur 40 Athleten im ersten Durchgang war dann trotzdem schon Schluss: Die Wetterprognosen haben weiterhin zunehmenden Wind vorhergesagt, der Wettkampfleitung blieb am Ende also keine andere Wahl.

„Es ist immer schwer, einen Wettkampf abzusagen. Aber man muss realistisch bleiben, die Wettervorhersagen sind immer schlechter geworden. Bei Windböen über acht Metern pro Sekunde ist uns keine andere Entscheidung geblieben. Wir werden in Zakopane mit dem normalen Plan fortfahren“, erklärte FIS-Renndirektor Sandro Pertile. Am kommenden Wochenende soll es demnach also keinen Ersatz geben.

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Die Polen-Tour, bei der die Mannschaften um ein Extra-Preisgeld von immerhin 50.000 Euro zusätzlich zu den üblichen Weltcup-Prämien kämpfen, wird damit in nur vier Wettkämpfen entschieden. Schon ab Freitag machen die Skispringer in Zakopane Station, wo erneut mehr als 40.000 Zuschauer erwartet werden.

Polnische Führung bis zur Absage

Die tausenden Zuschauer an der Schanzenanlage in Szczyrk durften bis zum Zeitpunkt der Absage auf ein starkes Ergebnis der polnischen Skispringer hoffen: Nach einem Sprung auf 98,5 Metern führte Dawid Kubacki das Feld vor dem Slowenen Lovro Kos an, Polens Superstar Kamil Stoch lag bis dahin an dritter Stelle.

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Nur drei der sechs deutschen Skispringer konnten ihren Sprung im ersten Durchgang absolvieren, bester DSV-Adler war zum Zeitpunkt der Absage Stephan Leyhe mit 99,5 Metern auf dem vierten Platz. Constantin Schmid und Philipp Raimund hätten den Finaldurchgang mit den Plätzen 26 bzw. 36 voraussichtlich verpasst.

Slowenien kaum noch einzuholen

Vor dem Finale der Polen-Tour in Zakopane führt damit weiterhin Slowenien und wird in den beiden Wettbewerben kaum noch einzuholen sein: Mit 1821,6 Punkten liegt die Mannschaft deutlich vor Österreich (1759,3) und Deutschland (1742,4).

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Zumindest Außenseiterchancen haben der DSV und ÖSV im Kampf um den Gesamtsieg der ersten Polen-Tour noch. Die Japaner auf dem vierten Platz dürften es aller Voraussicht nach angesichts des großen Rückstandes hingegen schwer haben, im Kampf um die 50.000 Euro noch mitzumischen.

Fortgesetzt wird die Polen-Tour am kommenden Wochenende – dann steht Zakopane als letzter Austragungsort der Tour auf dem Programm: Schon am Freitag finden Training und Qualifikation statt, bevor am Samstag und Sonntag ein Team- und ein Einzel-Wettbewerb folgen.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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