Mit einem spannenden Springen beim Weltcup-Finale in Lahti beenden die Skispringerinnen ihre Saison 2022/2023. Beim zweiten Saisonsieg von Yuki Ito landet Katharina Althaus zum zehnten Mal in der Saison auf dem Podest.
Es dauerte eine Minute nach Wettkampf und eine Handvoll Springerinnen, die Überzeugungsarbeit leisten mussten, bis Yuki Ito begriff: Sie ist die Siegerin des Weltcup-Finals der Skispringerinnen! Auf der Salpausselkä-Großschanze von Lahti sprang die Japanerin auf 117 und 123 Meter und zu 238,8 Punkte. Damit landete sie 1,2 Punkte vor Anna Odine Stroem, die 117,5 und 123,5 Meter und 237,6 Punkte erzielte. Während beide im Finaldurchgang jeweils ganze sechs Plätze gutmachen konnte, fiel Katharina Althaus nach ihrer Halbzeitführung durch 123 Meter nach 116 Metern im Finale auf Rang drei zurück, den sie mit 236,9 Punkten belegte.
Eva Pinkelnig belegte als beste Österreicherin Platz vier und war dank Sara Marita Kramer auch nicht die einzige ÖSV-Springerin unter den besten Zehn. Kramer fuhr als Achte ihr erstes Top-Ten-Ergebnis seit dem 15. Januar 2023 ein. Mannschaftlich gab es an diesem Freitagabend aber kein Vorbeikommen an den Norwegerinnen: Neben Stroem waren mit Eirin Maria Kvandal, Maren Lundby, Silje Opseth und Thea Minyan Bjoerseth auf den Plätzen fünf, sechs, sieben und neun auch die vier weiteren Schützlinge von Trainer Christian Meyer in den Top Ten zu finden, die von Weltrekordhalterin Ema Klinec komplettiert wurden.
Alexandria Loutitt fällt weit zurück
Sara Takanashi tat es Teamkollegin Ito gleich und kämpfte sich im Finale um sechs Positionen vor und wurde Elfte. Jenny Rautionaho wurde als Zwölfte klar stärkste Finnin und bescherte sich selbst damit einen würdigen Abschluss ihrer bisher besten Saison. Den größten Rückschritt im zweiten Durchgang machte dagegen Alexandria Loutitt, die von Rang vier auf 15 zurückfiel, damit aber trotzdem das teaminterne Duell gegen Abigail Strate (18.) gewann.
Mit Selina Freitag (17.) und Anna Rupprecht (20.) landeten zwei weitere DSV-Springerinnen in den Top 20. während Luisa Görlich und Pauline Heßler 24. und 30. wurden. Die drei übrigen Österreicherinnen Chiara Kreuzer, Jacqueline Seifriedsberger und Julia Mühlbacher beendeten die Saison mit den Tagesplätzen 17, 21 und 29.
Weil Finnland außer Rautionaho keine Springerin unter den Top 30 des Gesamtweltcups hatte, griff die Ausnahmeregelung, wonach bis zu vier Springerinnen seitens der Gastgeber nominiert werden dürfen. In diesem Fall bekamen Julia Kykkänen und Sofia Mattila den Zuschlag, sodass nicht nur 30 sondern 32 Starterinnen dabei waren. Während Kykkänen es ins Finale schaffte und 25. wurde, kam Mattila nicht über den 32. und letzten Platz hinaus. Dennoch war es für die 16-Jährige das beste Weltcupergebnis ihrer Karriere. 31. wurde die Rumänin Daniela Haralambie.
Eva Pinkelnig zur Weltcupgesamtsiegerin gekrönt
Nachdem sie den Gesamtweltcupsieg bereits beim vorletzten Weltcupspringen der Saison in Lillehammer klargemacht hatte, durfte Eva Pinkelnig nun in Lahti die große Kristallkugel in Empfang nehmen. Mit 1662 Punkten wurde sie nach Daniela Iraschko-Stolz (2014/2015) und Vorjahressiegerin Sara Marita Kramer nun die dritte Österreicherin, der dieser Erfolg gelang. Katharina Althaus stand als Zweitplatzierte ebenfalls zuvor fest und schloss die Saison mit 1497 Punkten ab. Den spannenden Kampf um Platz drei entschied schlussendlich Ema Klinec mit 1281 zu 1278 Punkten gegen Anna Odine Stroem für sich.
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Der Sieg im Nationencup ging ebenfalls nach Österreich. Das ÖSV-Team kam in den 29 Wettkämpfen (26 Einzel, 2 Mixed- und ein Super-Team) auf 4154 Punkte und damit genau 250 mehr als Deutschland (250). Harald Rodlauer, dessen Abschied als ÖSV-Cheftrainer bekannt wurde, fuhr damit im fünften und letzten Jahr seiner Amtszeit als beide großen Titel ein. Rang drei in der Nationenwertung ging an Norwegen mit 3720 Punkten.
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