Offiziell bestätigt

Werner Schuster hört als Bundestrainer auf

Werner Schuster wird als Bundestrainer der deutschen Skispringer nach elf Jahren aufhören. Wie der Österreicher am Donnerstag bestätigt, wird er seinen auslaufenden Vertrag nach dieser Saison nicht verlängern.

Werner Schuster wird nach Ende der Weltcup-Saison 2018/2019 nicht mehr Cheftrainer der deutschen Skispringer sein. Wie der Bundestrainer am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz des Deutschen Skiverbandes (DSV) in Oberstdorf bekannt gab, wird er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern.

„Es war eine wahnsinnig intensive Zeit über die vergangenen elf Jahre. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, eine intakte Mannschaft zu übergeben“, so Schuster vor dem anstehenden Skiflug-Wochenende in Oberstdorf (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos). Seine Amtszeit endet damit offiziell am 30. April. Schon jetzt dürfte die Suche nach einem Nachfolger begonnen haben.

Schuster hatte zuletzt betont, zwei Seiten abwägen zu müssen. „Es gibt so viele Dinge zu berücksichtigen. Auf der einen Seite hat meine Familie viel verzichtet in den letzten Jahren, meine Kinder kennen mich im Winter nur aus dem Fernsehen. Auf der anderen Seite macht es mir eine Riesenfreude, dieses Team weiterzuentwickeln. Wir haben hier perspektivisch so viel aufgebaut in den letzten Jahren. Es gibt wahrscheinlich kein anderes Team, in dem so eine Dynamik herrscht“, so Schuster bereits im Vorfeld der Vierschanzentournee.

Drei Optionen für die Zukunft

Noch ist unklar, ob Schuster weiterhin als Trainer tätig sein wird. Er habe nun drei Möglichkeiten, erklärte der Österreicher am Donnerstag. Eine Option sei demnach in anderer Funktion weiterhin für den DSV tätig zu sein. „Ich fühle mich aber sehr wohl im DSV und kann mir daher ein weiteres Engagement in neuer Funktion vorstellen“, so Schuster. Auch eine Rückkehr in seine österreichische Heimat zum Skigymnasium Stams sowie eine Auszeit seien denkbar.

Horst Hüttel, als Sportlicher Leiter beim DSV für das Skispringen zuständig, bedauert die Entscheidung. „Wir haben gemeinsam in den letzten elf Jahren viele große Erfolge feiern dürfen. Die Basis hierfür war die extrem engagierte und hochprofessionelle Arbeit von Werner Schuster“, so Hüttel: „Wir wollen mit Werner Schuster auch zukünftig zusammenarbeiten und sprechen gemeinsam über mögliche Konzeptionen. Bis zur Cheftrainerklausur in April werden wir hierzu Konkretes vermelden.“

Horngacher als Nachfolger?

Als möglicher Nachfolger im Amt des Bundestrainers wird wieder Stefan Horngacher gehandelt. Der Österreicher war von 2006 bis 2016 im Dienste des DSV tätig, zuletzt bis zu seiner Verpflichtung in Polen an der Seite von Schuster als Co-Trainer der Weltcup-Mannschaft. Der Vertrag des Österreichers, der in den vergangenen Jahren vor allem mit Superstar Kamil Stoch zahlreiche Erfolge gefeiert hat, läuft wie Schusters in diesem Frühjahr aus.

Weiterer Kandidat für die Nachfolge ist der ehemalige Skiflug-Weltmeister Roar Ljoekelsoey aus Norwegen, der aktuell an Schusters Seite als Co-Trainer tätig ist.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

21 Kommentare

  1. Wer sich den Nickname „Schusterandiewand“ gibt, hat sich schon selber abgeschossen! Egal wie man Schuster findet, das geht gar nicht! Ich finde ihn übrigens super und bedauere sehr, dass er aufhört.

  2. Moin
    Einerseits finde ich es schade, dass Werner Schuster aufhört, weil er sehr viel für das deutsche Skispringen getan hat. Andererseits sind neue Impulse ja auch oft förderlich.
    Jetzt hoffe ich sehr darauf, dass der DSV es schafft Stefan Horngacher zu bekommen. Was er in Polen geschafft hat ist wirklich sehr außergewöhnlich und sucht seines gleichen. Außerdem darf man auch nicht vergessen, daß ein Freund, ein Freitag und ein Wellinger zur Weltspitze gereift sind, als Stefan Horngacher noch im deutschen Trainerteam war.
    Ich denke mit Horngacher und seinem Team als Trainer und ein Schuster mit einer Funktion im Hintergrund, kann es für den DSV eine sehr glorreiche Ära geben.

  3. Schade , sehr schade. Er war ein wirklich guter Trainer, die Erfolge seiner Mannschaft zeigen dies auf. Wir wünschen ihm alles Gute für seine weiteren Pläne.

  4. Sehr, sehr schade. Nach Reinhard Hess hat er das Skispringen in Deutschland geprägt wie kein anderer.
    Vielen, vielen Dank.
    Die Jungs sollten ihm noch eine tolle WM als Abschluss liefern !

  5. Was sind denn das für A-löcher, die den Rauswurf von Schuster fordern? Er hat einen super Job gemacht und ihm gebührt ein Ehrwürdiger Abschied!!

  6. Schade das er aufhört! Werner Schuster hat das Team zu vielen Höhenpunkten geführt. Als Tribut habe ich etwas interessantes gefunden:
    Werner Schuster fliegt 159m auf der (ehemaligen) Copper Peak in den USA.

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