Vierschanzentournee-Generalprobe

Vor Karl Geiger: Ryoyu Kobayashi feiert Favoritensieg in Engelberg

Ryoyu Kobayashi wird seiner Favoritenrolle beim letzten Wettkampf im Vorfeld der Vierschanzentournee gerecht und setzt sich in einem spannenden Finale gegen Vortagessieger Karl Geiger durch. Markus Eisenbichler enttäuscht und scheidet nach dem ersten Durchgang aus.

Mit Sprüngen auf 132,5 und 136,5 Meter sicherte sich Ryoyu Kobayashi den Sieg beim zweiten Einzelspringen in Engelberg. Der Top-Favorit aus Japan erzielte am Sonntag auf der Titlisschanze insgesamt 306 Punkte und setzte sich damit gegen Vortagessieger Karl Geiger aus Oberstdorf durch, der auf 135 und 131,5 Meter (293,8 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Norweger Marius Lindvik mit 133 und 138,5 Metern (293,5 P.).

Nach dem ersten Durchgang deutete sich noch ein Heimsieg von Killian Peier an. Der Schweizer lag nach dem ersten Durchgang vor Kobayashi und Geiger in Führung, fiel mit 132 Metern im Finaldurchgang dann aber auf den undankbaren vierten Platz zurück.

Horngacher zieht positives Engelberg-Fazit

Neben Geiger landete auch Pius Paschke mit 133 und 134 Metern auf dem neunten Platz unter den Top Ten, die Constantin Schmid als Elfter nur knapp verpasst hat. Weitere Weltcuppunkte gab es außerdem für Andreas Wellinger (18.) und Stephan Leyhe (25.). „Gegen Kobayashi waren wir heute chancenlos, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Die Mannschaft hat sich gesteigert und tolle Sprünge gezeigt. Wir können also sehr zufrieden aus Engelberg abreisen“, analyierte Bundestrainer Stefan Horngacher im ‚ZDF‘.

Markus Eisenbichler ist es auch am zweiten Wettkampftag nicht gelungen, sich mit der Titlisschanze anzufreunden, ist mit 113 Metern und Platz 35 nach dem ersten Durchgang ausgeschieden. „Die Quali war gut und der Sprung hat sich nicht groß anders angefühlt. Ich bin gerade ein bisschen ratlos“, sagte der sechsmalige Weltmeister im Anschluss.

Russlands Klimov überrascht

Einen Achtungserfolg feierte auch Evgeniy Klimov aus Russland, der noch vor dem Gesamtweltcup-Titelverteidiger Halvor Egner Granerud aus Norwegen (6.) den fünften Platz belegt hat. Anze Lanisek landete als bester slowenischer Skispringer auf dem siebten Platz.

Mit Daniel Huber als Achter und Überraschungsmann Daniel Tschofenig als Zehnter sind auch zwei Österreicher unter den Top Ten gelandet. Stefan Kraft lässt hingegen zehn Tage vor dem Auftaktspringen der Vierschanzentournee mit Platz 14 noch Luft nach oben.

Daniel-André Tande ist auf seiner ungeliebten Schanze am Fuße des Titlis‘ mit dem 66. Platz schon an der zuvor durchgeführten Qualifikation gescheitert.

» Weltcup-Kalender 2021/2022: Alle Termine im Überblick

Nach dem Engelberg-Wochenende verabschieden sich die Skispringer in eine kurze Weihnachtspause, bevor zum Jahreswechsel traditionell das erste große Highlight der Saison ansteht: Am 28. Dezember starten die Skispringer mit der Qualifikation in Oberstdorf in die 70. Ausgabe der Vierschanzentournee.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Der User Rückenwind hat doch ne Platte mit einem Sprung.
    Seiner Meinung bekommt Geiger immer zu hohe Noten im Vergleich zu anderen Springer, die ihre Landung verwackeln.
    Übrigens gibt es meinem Empfinden nach nicht viele Springer, die auf einem ähnlichen Niveau landen wie Geiger.

      • @Rückenwind…ich bin jemand der sich tatsächlich auf Statistiken und Zahlen beruft als Basis der Analyse, und eben nicht auf „gefühlte Fakten“. Meine Aussage Kraft o. Stoch betreffend hatte ich das sogar mal für die gesamte Saison 2019/2020 nachgerechnet, indem ich die Weiten mit den Haltungsnoten in Relation brachte u. sogar das Phänomen „Windglück/Pech“ unter die Lupe nahm.

        • Wenn die Haltungsnoten,und um die geht es ja, nicht gerechtfertigt sind,kannst du deine Analyse vergessen.
          Fakt ist doch, daß ein paar wenige Auserwählte immer bessere Noten bekommen,auch bei nur durchschnittlichen Weiten. Das mag nicht mal Absicht sein, aber es ist eben so.
          Leider!

          • Aber zu denen gehört nicht Geiger… Zu denen gehören Stoch und Kraft. Aber beide haben auch einen super Stil und sich den Bonus auch erarbeitet… Und bei diesem Springen würde Geiger nun wirklich nicht bevorteilt. Das war schon alles richtig bewertet

  2. Wieder tolle Leistung von Karl Geiger aber gegenüber Lindvik in den Noten wieder klar und ungerecht bevorteilt.
    Die Bevorzugung Geigers ist langsam auffällig und unfair.

    • ???du willst doch nicht die kachellandung von Lindvik mit der von Geiger vergleichen. Sein Notenschnitt ist 18,112, was ja wohl i.o. bei der Weite ist. Wenn, dann haben die zu guten Bedingungen ersteren vom tollen landen abgehalten. Und selbst wenn, evtl.muss man sich offensichtlich gute haltungsnoten verdienen,siehe Stoch oder Kraft, die teilweise auf Hillsize nen 19er Schnitt bekamen.

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