Eisenbichler schrammt am Podium vorbei

Vierter Sieg in Folge: Halvor Egner Granerud gewinnt in Engelberg

Foto: imago / Camera 4

Halvor Egner Granerud setzt seine Siegesserie im Skispringen weiter fort: Mit seinem vierten Sieg in Folge baut der Norweger in Engelberg seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. Markus Eisenbichler schrammt nur knapp am Podium vorbei.

Mit Sprüngen auf 133,5 und 138 Meter sicherte sich Halvor Egner Granerud den Sieg im ersten von zwei Einzelspringen an diesem Wochenende. Der Norweger erzielte am Samstagabend im schweizerischen Engelberg insgesamt 311,4 Punkte und setzte sich damit knapp gegen Kamil Stoch durch, der zweimal auf 134 Meter (309,2 P.) kam und erstmals in diesem Winter auf dem Podium landete. Den dritten Platz belegte Anze Lanisek aus Slowenien mit Sprüngen auf 137,5 und 133 Meter (302,7 P.).

Den Grundstein zu seinem vierten Weltcupsieg in Folge legte der 24-Jährige schon im ersten Durchgang, als er sich trotz heftigen Rückenwindes an der Groß-Titlis-Schanze an die Spitze des Feldes setzte. Doch die Podiumsplätze blieben bis zum Ende hart umkämpft: Zunächst legte Markus Eisenbichler mit starken 138 Metern die Tagesbestweite vor, doch die Konkurrenz konterte und verdrängte den Siegsdorfer um nur einen Punkt auf den vierten Platz. „Das ist nicht meine Lieblingsschanze. Ich komme mit dem Rhythmus noch nicht ganz zurecht, doch dafür ist es gut gelaufen“, erklärte Eisenbichler im Anschluss.

Vier DSV-Skispringer sammeln Weltcuppunkte

Zehn Tage vor dem Auftaktspringen der 69. Vierschanzentournee haben sich Licht und Schatten bei der deutschen Mannschaft abgewechselt. In Abwesenheit von Skiflug-Weltmeister Karl Geiger, der nach einem positiven Corona-Test an diesem Wochenende ausfällt und auch um die Teilnahme an der Vierschanzentournee zittern muss, haben nur vier von ursprünglich sieben deutschen Skispringer gepunktet.

Neben Markus Eisenbichler war es vor allem Pius Paschke, der die Hoffnungen in Hinblick auf die Tournee als Sechster mit 129 und 132 Metern unterstreichen konnte. „Der sechste Platz ist echt cool, aber ich habe noch Luft nach oben. In den Probesprüngen habe ich noch mehr Spannung drin, aber auch die Wettkampfsprünge sind auf einem soliden Niveau. Daran möchte ich morgen weiter arbeiten“, sagte Paschke.

David Siegel bei Comeback disqualifiziert

„Eigentlich müssen wir sehr zufrieden sein, weil wir gestern auf dieser Schanze schwer begonnen haben. Markus und Pius haben keine perfekten, aber gute Sprünge gezeigt“, bilanzierte Bundestrainer Stefan Horngacher im Anschluss: „Einige Leute sind wieder in Form gekommen, zum Beispiel Kamil Stoch. Dann wird die Luft vorne schon dünn.“

Weitere Weltcuppunkte haben außerdem Martin Hamann als Elfter und Constantin Schmid als 28. gesammelt. Gar nicht erst antreten durfte hingegen David Siegel, der ausgerechnet bei seinem Weltcup-Comeback nach langer Verletzungspause noch vor seinem ersten Sprung ebenso wie der Russe Roman Sergeevich Trofimov wegen eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert. Severin Freund und Andreas Wellinger sind bereits am Freitag an der Qualifikation gescheitert.

Polen stark, Österreich schwächelt

Immer besser in Fahrt kommen die polnischen Skispringer. Neben Stoch schafften mit Piotr Zyla (5.), Andrzej Stekala (7.) und Dawid Kubacki (9.) gleich vier Athleten aus der Mannschaft von Chefcoach Michal Dolezal unter die Top Ten.

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Noch Arbeit vor sich haben dagegen die Österreicher: In Abwesenheit von Stefan Kraft, der weiterhin an seinen Rückenproblemen laboriert, wurde Daniel Huber nach seiner Corona-Infektion als bester Österreicher gerade einmal Zwölfter. Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer kam nicht über den 30. Platz hinaus.

„Die Sprünge waren auch nicht ganz glücklich. Man muss an so Tagen einfach beides haben: Glück mit dem Wind und gute Sprünge. Es hat unser Team in dieser Saison ordentlich gebeutelt und die Jungs kommen zum Teil direkt aus der Quarantäne und ohne Training hierher, das macht es nicht einfacher“, bilanzierte Chefcoach Andreas Widhölzl.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup in Engelberg

Der Japaner Yukiya Sato (31.) ist 24 Stunden nach seinem Qualifikationssieg überraschend ausgeschieden. Mit den beiden Prevc-Brüdern Domen (32.) und Cene (37.) sowie dem schweizerischen Lokalmatador Simon Ammann (39.) mussten weitere namhafte Athleten im Finaldurchgang zuschauen.

Granerud reist in Gelb zur Tournee

Granerud baut seinen Vorsprung im Gesamtweltcup unaufholsam aus. Mit insgesamt 500 Punkten liegt der Norweger weiter vor Eisenbichler (383) und hat das Gelbe Trikot mindestens bis zur Vierschanzentournee sicher. Obwohl Robert Johansson (44.) schon nach dem ersten Durchgang ausgeschieden ist, liegt er mit 220 Zählern im Gesamtweltcup weiterhin an dritter Stelle.

Am Sonntag steht in Engelberg das letzte Einzelspringen vor Weihnachten auf dem Programm. Um 14:30 Uhr startet zunächst der Probedurchgang, um 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der Wettbewerb.

Auch interessant: Nach dem überraschenden Rücktritt von Gorazd Bertoncelj während der Skiflug-WM haben die slowenischen Skispringer einen neuen Cheftrainer gefunden! Dem Skispringer Timi Zajc droht nach seiner scharfen Kritik bei den Titelkämpfen dennoch eine heftige Strafe!

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

15 Kommentare

  1. Was läuft bei Deutschen nicht? Eisenbichler ist gut gesprungen. Engelberg ist nicht seine Schanze. Wäre Geiger da, wäre er auch gut gesprungen. Und ob Granerud bei der Tournee auch so performt steht in den Sternen.

    • Was bei den Deutschen nicht stimmt?
      Also klar gibt es die drei die gut drauf sind und auch der Hamann macht nen super Job. Aber für die die nicht gut sind werden immer Ausreden gefunden.
      Wellinger: Ja er hatte nen Kreuzbandriss und ja er hatte schon richtig schwere Stürze. Alles gut.
      Aber vor dem Kreuzbandriss war er schon nicht mehr gut. Seit dem Olympiasieg läuft es doch nicht mehr rund. Und wenn ihr mich fragt hätte er zu dem Zeitpunkt mal wirklich besser trainieren müssen und nicht mit Bayern in die USA reisen müssen und Werbungen machen müssen. Ich glaube der ist etwas hoch geflogen….
      Schmid: Wird immer als das große riesen Talent gepriesen. Das ist jetzt seine dritte Saison, wenn er das Super Talent ist, muss er wenigstens zwischendurch mal ganz vorne anklopfen. Schwächen sind natürlich erlaubt, aber bißchen Druck kann da mal schon aufgebaut werden.
      Freund: Hat sich immer den Erfolg extrem hart erarbeitet. In dem Alter halt noch viel schwieriger und er wird an den Punkt kommen wo er merkt, es wird nicht mehr für gabz vorne reichen. Ist schade, aber wird so sein.
      Und was mit Freitag ist: unbegreiflich. Der fällt vor Jahren in Innsbruck hin und verletzt sich noch nicht mal richtig schwer. Aber er ist seitdem komplett gebrochen und kommt aus diesem Strudel gerade nicht raus.

      Fazit: Es gibt ne riesen klufft zwischen den guten und den Sorgenkindern und die Anzahl der Sorgenkinder ist größer.
      Das ist meine Meinung ohne wie andere hier zu hetzen. Ich finde man muss im Laufe der Saison Ideen und Lösungen finden um es zu schaffen alle aus ihrem Tal zu holen. Dann ist das deutsche Team richtig stark

  2. Nachdem es am Anfang ja richtig gut lief habe ich das kommen sehen. Sobald die Tournee ansteht, läuft es bei den Deutschen wieder nicht. Dann müssen wir mindestens 20 Jahre auf den Tournee Sieg warten.

    • Ich wollte nur was am Rande zufügen, Ihr (Die Deutschen) wartet schon seit 20 Jahren, seit Martin Schmitt….. Liebe Grüße aus Wisla für alle deutsche Skisprinen-Fans ach so, bitte verzeiht uns unsere verirrte Trolle dir manchmal hier was kommentieren, bei uns sind die nicht besser 😉

    • Was bei den Deutschen nicht stimmt?
      Also klar gibt es die drei die gut drauf sind und auch der Hamann macht nen super Job. Aber für die die nicht gut sind werden immer Ausreden gefunden.
      Wellinger: Ja er hatte nen Kreuzbandriss und ja er hatte schon richtig schwere Stürze. Alles gut.
      Aber vor dem Kreuzbandriss war er schon nicht mehr gut. Seit dem Olympiasieg läuft es doch nicht mehr rund. Und wenn ihr mich fragt hätte er zu dem Zeitpunkt mal wirklich besser trainieren müssen und nicht mit Bayern in die USA reisen müssen und Werbungen machen müssen. Ich glaube der ist etwas hoch geflogen….
      Schmid: Wird immer als das große riesen Talent gepriesen. Das ist jetzt seine dritte Saison, wenn er das Super Talent ist, muss er wenigstens zwischendurch mal ganz vorne anklopfen. Schwächen sind natürlich erlaubt, aber bißchen Druck kann da mal schon aufgebaut werden.
      Freund: Hat sich immer den Erfolg extrem hart erarbeitet. In dem Alter halt noch viel schwieriger und er wird an den Punkt kommen wo er merkt, es wird nicht mehr für gabz vorne reichen. Ist schade, aber wird so sein.
      Und was mit Freitag ist: unbegreiflich. Der fällt vor Jahren in Innsbruck hin und verletzt sich noch nicht mal richtig schwer. Aber er ist seitdem komplett gebrochen und kommt aus diesem Strudel gerade nicht raus.

      Fazit: Es gibt ne riesen klufft zwischen den guten und den Sorgenkindern und die Anzahl der Sorgenkinder ist größer.
      Das ist meine Meinung ohne wie andere hier zu hetzen. Ich finde man muss im Laufe der Saison Ideen und Lösungen finden um es zu schaffen alle aus ihrem Tal zu holen. Dann ist das deutsche Team richtig stark

  3. Das war ein sehr schönes Springen! Nur leider hatten einige wieder sehr gute Windbedingungen (Eisenbichler) und andere sehr, sehr schlechten Wind! Das ist schade aber am Ende haben sich doch die besseren Springer durchgesetzt und ist gut so! Es hätte aber viel deutlicher sein müssen. Grüße aus Rostock an alle Hartzer mit viel Bier im Gepäck für den restlichen Monat!

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