Deutsche Kampfansage bleibt aus

Vierschanzentournee: Stefan Kraft gewinnt Qualifikation zum Finale in Bischofshofen

Foto: imago / GEPA

Stefan Kraft unterstreicht in der Qualifikation zum Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen seine Ambitionen auf den zweiten Gesamtsieg. Eine deutsche Kampfansage für das Dreikönigsspringen bleibt weiterhin aus, bester DSV-Mann wird Andreas Wellinger.

Mit einem Sprung auf 142 Meter sicherte sich Stefan Kraft den Sieg in der Qualifikation zum Finale der 73. Vierschanzentournee. Der Österreicher, der mit seinem Sieg am Innsbrucker Bergisel am Samstag die Gesamtführung der Tournee übernommen hat, erzielte am Sonntagabend in Bischofshofen insgesamt 155,4 Punkte und setzte sich damit klar gegen Landsmann Maximilian Ortner durch, der auf 139,5 Meter (147,2 P.) kam. Den dritten Platz belegte Gregor Deschwanden aus der Schweiz mit 142 Metern (146,6 P.).

Am Tag vor dem traditionellen Dreikönigsspringen zum Finale der Vierschanzentournee zeichnet sich ein österreichischer Dreikampf um den Gesamtsieg ab, bei dem Kraft nach seinem Auftritt in der Qualifikation beste Chancen auf seinen zweiten Triumph nach 2014/2015 hat. Doch für Spannung ist dennoch gesorgt: Das österreichische Trio um Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig trennen vor dem letzten der vier Springen gerade einmal 1,3 Punkte, was umgerechnet etwa 72 Zentimetern entspricht.

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„Wenn es läuft, dann läuft’s. Ich habe mich sehr gut eingesprungen auf die Schanze, bin in meinen Sprüngen immer lockerer geworden und weiß genau, was zu tun ist. Das hat richtig viel Spaß gemacht“, sagte Kraft im Anschluss und erklärte mit Blick auf den Kampf um den Gesamtsieg: „Das stärkt auf jeden Fall die Brust. Heute hat es aber nichts zu gewinnen geben, erst morgen zählt es. Ich weiß, dass die beiden anderen mich ärgern wollen.“

Wellinger wird bester Deutscher – Paschke verpasst Top Ten

Bester Deutscher in der Qualifikation wurde Andreas Wellinger, der mit 134,5 Metern den neunten Platz belegt hat. „In Summe bin ich zufrieden. Die Übergangsphase kann noch effektiver funktionieren“, analysierte der 29-Jährige im Anschluss.

Pius Paschke, als Gesamt-Sechster der Vierschanzentournee mit den besten Aussichten innerhalb der deutschen Mannschaft, belegte nach einem schwachen Training mit 135 Metern nur den 13. Platz.

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Stark hat sich Philipp Raimund auf einer ihm eher ungeliebten Schanze präsentiert, der mit 138,5 Metern den 15. Platz belegt hat. Karl Geiger belegte mit 131 Metern bei kürzerem Anlauf direkt dahinter Rang 16.

Bundestrainer Horngacher: „Ein bisschen freigesprungen“

Daneben haben mit Felix Hoffmann (37.) sowie Adrian Tittel (44.) auch die übrigen Starter der deutschen Mannschaft die Vorausscheidung für das Dreikönigsspringen überstanden.

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„Ich bin recht zufrieden heute, weil sich alle qualifiziert haben. Man hat gesehen, dass sich unsere Sportler nach dem gestrigen Tag, der nicht leicht war, ein bisschen freigesprungen haben. Es waren durchaus gute Sprünge dabei, auch wenn noch etwas für die Spitze fehlt. Wenn wir uns morgen noch einmal steigern, sind wir wieder mit dabei“, gab sich Stefan Horngacher in Hinblick auf das Finale optimistisch. Zuvor hatte der Bundestrainer zumindest einen Podestplatz in der Tageswertung als Ziel für die verbliebenen Tournee-Wettbewerbe ausgegeben.

Tschofenig und Hörl lassen Meter liegen

Nicht ganz optimal verlief die Qualifikation für Krafts teaminterne Konkurrenz: Daniel Tschofenig belegte mit 137 Metern punktgleich mit dem überraschend starken Polen Pawel Wasek (4.) den vierten Platz, Jan Hörl wurde mit 139 Metern dahinter Sechster. Mit vier rot-weiß-roten Adlern unter den Top-6 war das Team von Cheftrainer Andreas Widhölzl aber einmal mehr eine Macht.

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Stark haben sich daneben auch der Norweger Benjamin Oestvold als Siebter sowie Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan als Achter präsentiert. Domen Prevc belegte als bester Slowene den zehnten Platz.

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Am Dreikönigstag startet um 15 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor dann um 16:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) das Finale der Vierschanzentournee mit dem K.o.-Durchgang beginnt.

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Über Marco Ries 895 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

6 Kommentare

  1. warum wird Sundal bei guten stabilen Aufwindverhältnisen vom Balken runtergenommen? (im Durchsnitt 0,6 m/s). Sowas lässt den Athleten mental aus dem Gleichgewicht rauskommen und er wird unnötigerweise verunsichert.

    Traue irgendwie diesem ganzen bescheuerten Wind-Bounspunkte-System nicht. Dazu macht es die einst so spannende Disziplin komplett unübersichtlich und meiner Meinung auch ungerechter statt gerechter

  2. Österreich hat locker gleich mal drei Ausnahmespringer am Start. Pius Paschke könnte da gut mithalten, aber er strauchelt an den Erwartungen und der Kritik, ebenso Andi Wellinger..das ist Psychologie, die leider das Betreuerteam auch nicht positiv beeinflussen konnten. Das Selbstvertrauen ist nachhaltig hin..Wie cool geht Gregor Deschwanden damit um, an den Wunderjungs stets zu scheitern ! Klasse, der Typ!

  3. Freuen wir uns alle über das tolle Ergebnis für die Österreicher und die Schweden!!! Viele Grüße eure Irene mit Bier!!!

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