Vierschanzentournee

Markus Eisenbichler gewinnt Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen

Foto: imago / ActionPictures

Markus Eisenbichler präsentiert sich vor dem Neujahrsspringen bärenstark und sichert sich in Garmisch-Partenkirchen den Sieg in der Qualifikation. Karl Geiger landet hinter dem Gesamtführenden Kobayashi auf dem dritten Platz.

Mit einem Sprung auf 137 Meter sicherte sich Markus Eisenbichler den Sieg in der Qualifikation für das prestigereiche Neujahrsspringen. Der Siegsdorfer erzielte am Freitagnachmittag in Garmisch-Partenkirchen insgesamt 144,9 Punkte und setzte sich damit gegen hauchdünn gegen den Tournee-Gesamtführenden Ryoyu Kobayashi durch, der auf 134 Meter (144 P.) kam. Dahinter belegte Karl Geiger aus Oberstdorf mit 135,5 Metern (138,4 P.) den dritten Platz.

„Um den Quali-Sieg geht’s mir gar nicht so sehr, sondern ich habe mich über den Sprung gefreut. Der Sprung war nicht so gut wie mein zweiter Trainingssprung, aber trotzdem auf einem hohen Niveau“, analysierte Eisenbichler, der schon im Vorfeld einen von zwei Trainingsdurchgängen für sich entschieden hat. Auch Geiger freute sich für seinen Teamkollegen: „Dass er vorne ist, gibt Auftrieb. Da weiß man, man steht nicht alleine da. Ich selbst bin hier schon im Sommer gut zurechtgekommen und das hat sich jetzt fortgesetzt.“

Neun DSV-Skispringer an Neujahr dabei

Inklusive der sechsköpfigen nationalen Gruppe hat der DSV insgesamt 13 Athleten in die Vorausscheidung für das Neujahrsspringen geschickt, wovon zumindest neun den Sprung in den Wettkampf geschafft haben.

20 Jahre nach dem letzten deutschen Heimsieg beim Neujahrsspringen (Sven Hannawald im Jahr 2002 bei seinem „Grand Slam“) konnten Eisenbichler und Geiger die Hoffnung nähren, zum 100-jährigen Jubiläum des Neujahrsspringens die Trendwende zu schaffen. „Man springt natürlich immer, um zu gewinnen. Man sieht aber, wie schwer es ist. Aber vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr, das wäre eine tolle Sache“, hatte Bundestrainer Stefan Horngacher schon im Vorfeld gesagt.

Neben Eisenbichler und Geiger haben sich auch Stephan Leyhe (9.), Severin Freund (17.), Constantin Schmid (20.), Pius Paschke (29.), Justin Lisso (40.), Felix Hoffmann (45.) und Andreas Wellinger (47.) für den ersten Wettkampf des neuen Jahres qualifiziert.

Kraft scheidet aus, Polen steigern sich

Obwohl ausgerechnet Weltmeister Stefan Kraft nach schwachen Trainingssprüngen mit Platz 59 überraschend ausgeschieden ist, waren die Österreicher zumindest mannschaftlich am letzten Tag des Jahres richtig stark: Mit Jan Hörl (4.), Daniel Tschofenig (7.) und Manuel Fettner (8.) sind gleich drei Athleten der Alpenrepublik unter den besten Zehn gelandet.

» Die 25 K.o.-Duelle beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen im Überblick

Keine 48 Stunden nach dem Debakel beim Auftakt, als mit Dawid Kubacki nur ein Pole den Finaldurchgang erreicht hat, hat sich die Mannschaft von Michal Dolezal in Garmisch-Partenkirchen deutlich stärker präsentiert und sich geschlossen qualifiziert. Allen voran Piotr Zyla, der schon im Training Bestweite gesprungen ist, konnte den vielen Fans in der Heimat mit 138,5 Metern und dem fünften Platz Hoffnung für das Neujahrsspringen bereiten. Dahinter wurde Yukiya Sato aus Japan Sechster.

Neben Martin Hamann (51.), Philipp Raimund (52.) und David Siegel (61.) aus der nationalen Gruppe des DSV haben auch Roman Koudelka aus Tschechien (54.) und der in Oberstdorf überraschend starke Türke Fatih Arda Ipcioglu (55.) den Sprung in den Wettkampf verpasst.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen

Am Samstag startet um 12:30 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 14 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann der erste Wertungsdurchgang im K.o.-Modus folgt.

Auch interessant: Erstmals wurde bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen unter Flutlicht gesprungen – und auch der Bergisel in Innsbruck soll entsprechend aufgerüstet werden. Kommt schon bald die Nacht-Tournee?

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Wer wettet von euch auf Skispringen? Kommt gerne in meine Telegram-Gruppe für Wett-Tipps („Betsoviet Skispringen-Wetten“). Mein Siegertipp für morgen: Einer der drei Quali-Besten steht morgen ganz oben auf dem Sieger-Podest.

  2. Die deutschen Springer einschließlich Geiger hatten wieder mal Windglück ( bei Eisenbichler relativ)
    Die schlechtesten Bedingungen von den Favoriten hatten Kobayashi und Granerud sowie auch Lindvik.
    Das kann morgen ganz anders sein, deshalb Vorsicht mit Vorschußlorbeeren.

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