Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen

Vierschanzentournee: Kobayashi siegt auch beim Neujahrsspringen vor Eisenbichler

Ryoyu Kobayashi ist auch beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen nicht zu schlagen. Der Japaner setzt sich erneut knapp gegen Markus Eisenbichler durch, der zweimal Bestweite springt und seine Tournee-Chancen wahrt.

Ryoyu Kobayashi ist fulminant ins Jahr 2019 gestartet. Beim traditionellen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen war der 22-jährige Japaner einmal mehr der dominierende Skispringer. Mit Sprüngen auf 136,5 und 133 Meter sicherte sich Kobayashi seinen zweiten Sieg in Folge bei der Vierschanzentournee und hat nun beste Aussichten, als zweiter Japaner nach Kazuyoshi Funaki (1997/1998) den Gesamtsieg zu feiern. Auch der dritte Vierfach-Triumph nach Sven Hannawald (2001/2002) und Kamil Stoch (2017/2018) ist weiterhin möglich.

Kobayashi hat am Neujahrstag insgesamt 266,6 Punkte erzielt und sich wie vor zwei Tagen in Oberstdorf knapp gegen Markus Eisenbichler durchgesetzt. Der Siegsdorfer kam auf starke 138 und 135 Meter, musste sich mit 264,7 Zählern aber erneut dem dominierenden Japaner geschlagen geben. Qualifikationssieger Dawid Kubacki aus Polen landete mit 133,5 und 133 Metern (256,2 P.) auf dem dritten Platz.

Eisenbichler springt zweimal Bestweite

Ryoyu Kobayashi führte das Feld schon zur Halbzeit an. Zu diesem Zeitpunkt durften die 21.000 Zuschauer im ausverkauften Olympia-Skistadion noch auf einen deutschen Heimsieg hoffen – denn Eisenbichler lauerte nur zwei Zehntel hinter dem Japaner.

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Im Finale zeigte Eisenbichler dann erneut den weitesten Sprung. Doch Kobayashi konterte bei schlechteren Bedingungen, konnte durch die Bonuspunkte seinen Vorsprung auf 1,9 Zähler ausbauen. „Ich habe gesehen, dass er weit gesprungen ist, aber ich war ganz auf meinen eigenen Sprung konzentriert“, sagte Kobayashi über seinen deutschen Konkurrenten.

Eisenbichler: „Der erste Sprung war echt geil“

„Der erste Sprung war echt geil, da sind die Emotionen wie in Oberstdorf rausgebrochen. Der zweite war dann leider nicht ganz so top, weil ich oben eingreifen musste“, so Eisenbichler, der sich zum zweiten Mal knapp geschlagen geben musste: „Natürlich habe ich gehofft, hier meinen ersten Weltcupsieg zu feiern. Aber ich werde mich anstrengen, damit das vielleicht in den nächsten Tagen noch passiert.“

Wachablösung im DSV-Lager geht weiter

Ähnlich wie in Oberstdorf war es für die heimischen Skispringer aus Deutschland wieder ein Wettbewerb mit Licht und Schatten. Während Eisenbichler und auch der Willinger Stephan Leyhe mit Platz sieben eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht machen, tun sich die früheren Erfolgsgaranten aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster schwer.

Olympiasieger Andreas Wellinger (32.) und Severin Freund (41.) unterlagen am ersten Tag des Jahres ihren K.o.-Gegnern im ersten Durchgang und waren erneut nur Zuschauer, als Eisenbichler seinen zweiten Podiumsplatz bei dieser Tournee perfekt gemacht hat.

Freund, der nach langer Verletzungspause in dieser Saison sein Weltcup-Comeback gefeiert hat, wird nun seinen Startplatz räumen müssen. Bundestrainer Werner Schuster hat den 30-Jährigen für die österreichischen Stationen nicht nominiert.

Besser lief es für David Siegel (17.), Karl Geiger (19.) und Constantin Schmid (29.), die beim international viel beachteten Neujahrsspringen zumindest weitere Weltcuppunkte gesammelt haben.

Österreich startet mit Debakel ins neue Jahr

Stark gebeutelt wurden zu Beginn des neuen Jahres die österreichischen Skispringer. Stefan Kraft, beim Auftakt in Oberstdorf noch auf dem dritten Platz, scheiterte im K.o.-Duell gegen Schmid und hat den Finaldurchgang ebenso verpasst wie sein Teamkollege Michael Hayböck.

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So waren mit Daniel Huber (15.) und Manuel Fettner (28.) nur zwei Athleten aus der Alpenrepublik im Finale der besten 30 vertreten – eine denkbar enttäuschende Performance vor den beiden Heimspringen in Innsbruck und Bischofshofen.

Koudelka und zweiter Kobayashi überraschen

Dem Tschechen Roman Koudelka ist es mit dem vierten Platz gelungen, seinen Platz in der Weltspitze zu zementieren. Hinter ihm folgte überraschend Junshiro Kobayashi, der ältere Bruder des Tournee-Gesamtführenden. Titelverteidiger Kamil Stoch musste sich mit sechsten Platz zufriedengeben und hat damit kaum noch Chancen auf seinen dritten Gesamtsieg in Folge.

Bester slowenischer Skispringer wurde Timi Zajc als Achter. Hinter ihm folgten mit Halvor Egner Granerud (9.) und Andreas Stjernen (10.) zwei Norweger.

Eisenbichler nur 128 Zentimeter zurück

Mit insgesamt 548,9 Punkten führt Kobayashi die Tournee-Gesamtwertung hauchdünn vor Eisenbichler (546,6) an – der Abstand von 2,3 Punkten entspricht umgerechnet nur etwas mehr als einen Meter.

» Alle Termine im Überblick: Weltcup-Kalender 2018/2019 (Herren)

Nach dem Neujahrsspringen steht der einzige Ruhetag während dieser Vierschanzentournee auf dem Plan. Am Mittwoch ist sprungfrei, am Donnerstag geht es dann weiter in Österreich: Am Innsbrucker Bergisel stehen ab 11:45 Uhr zunächst zwei Trainingsdurchgänge auf dem Plan, um 14 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt die Qualifikation.

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12 Kommentare

  1. Das Weltcupspringen ist langweiliger und ärmer geworden.
    Wo sind die Schweden, Finnen, Amis, Kanadier, Italiener, Franzosen…Nur ein paar Nationen teilen sich die vorderen Plätze. Österreicher und Slovenen schwächeln auch.
    Sorry, aber das sind keine echten internationalen Meisterschaften mehr…

    • @ JensJensen: Stimmt. Unter den Top 20 im Weltcup sind momentan Japaner, Polen, Deutsche, Norweger, Russen, Slowenen, Österreicher, Tschechen, Finnen und sogar ein Bulgare. Was bedeutet für Dich denn ‚international‘? Dass Amis (mal abgesehen von Bickner), Kanadier und Schweden keine Top- Leute haben, ist kein Phänomen dieses Jahres oder Jahrzehnts oder gar Jahrtausends. Und auch die Italiener und Franzosen haben seit Ewigkeiten keinen Nachwuchs… Wozu also Dein Kommentar?

      • Nein, was ich meine….Die Hälfte der aufgezählten Nationen sind nur mit einem Fähnchen dabei. Aber am Ende geht es doch nur um die 4 großen Skisprungnationen (+ 2 Brüder aus Japan).

        Am 20.12. war ein FIS Cup un den USA, da waren die 4 großen Nationen nicht dabei….also hatten alle anderen Nationen die Möglichkeit, ihren Nachwuchs zu testen…..Und es gab nur 24 Twilnehmer….Das heißt, es wird in Zukunft nicht besser, das internationale Interesse am Skispringen wird immer geringer.
        Beim Mannschaftsspringen wird man kaum noch 8 Mannschaften zusammenbringen….
        Hallo FIS, hier besteht großer Entwicklungsbedarf!

  2. Der wahre König kommt zurück. Er lässt Jungen zu spielen, aber jetzt ist schluss mit lustig. Er zeigt ihnen den Platz, wo sie hingehören.

  3. Dieses Rätsel ist bereits ein Jahr alt und noch immer hat es niemand gelöst!

    Welcher Skispringer wird hier gesucht?

    -Er ist im Winter geboren
    -Die Ziffernsumme seiner Körpergröße ist kleiner als 15
    -Seine persönliche Bestweite ist kleiner als das Jahr(ohne die 2. Ziffer), in dem er sie aufgestellt hat.
    -Sein Vorname hat genauso viele Buchstaben wie der Nachname seines Trainers
    -In seiner zweiten Weltcupsaison punktete er in 5 Weltcupbewerben im Einzel
    -Seine beste Platzierung bei der Vierschanzentournee-Gesamtwertung erreichte er auch einmal bei den Olympischen Spielen
    -Er nahm in Italien und Frankreich an gleich vielen Sommergrandprix-Bewerben teil
    -Sein Heimatland hat genauso viele Buchstaben wie sein Geburtsort
    -Seine beste Weltcupplatzierung erzielt er an einem Ort, wo er in jeder Weltcupsaison an mind. einem Weltcupspringen teilnahm
    -In einer Weltcupsaison nahm er an mehr als 5 Einzelbewerben der Schanzenkategorie K120 teil, in keiner der darauffolgenden Weltcupsaisonen sprang er je wieder von einer Schanze dieser Kategorie
    -Die Differenz zwischen seiner schlechtesten und seiner zweitschlechtesten Platzierung in der Weltcupgesamtwertung ist 8

  4. der Größte Gewinner seit Heute ist für mich eindeutig Stephan Leyhe, nachdem die Regie mehrfach dessen Freundin eingeblendet hatte.
    Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung 😛

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