Österreich dominiert auch die Qualifikation für die zweite Station der Vierschanzentournee: Jan Hörl gewinnt die Vorausscheidung für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Karl Geiger wird am Silvestertag bester Deutscher.
Die österreichische Dominanz bei der 73. Vierschanzentournee geht weiter: Auch in der Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen landen gleich drei österreichische Skispringer ganz vorne und zementieren damit ihre Favoritenrolle im Kampf um den Gesamtsieg.
Allen voran Jan Hörl, Zweitplatzierter beim Auftakt in Oberstdorf, bestätigt seine starke Form mit einem Sprung auf 137,5 Meter. Der Skispringer aus Bischofshofen erzielte am letzten Tag des Jahres insgesamt 146,9 Punkte und setzte sich in der Vorausscheidung knapp gegen seinen Teamkollegen Daniel Tschofenig durch, der auf 136,5 Meter (146,1 P.) kam.
Den dritten Platz belegte mit Michael Hayböck (138,5 m; 145 P.) ein weiterer Springer der Alpenrepublik.
Kraft verpasst Top Ten
Die österreichischen Skispringer bestätigen ihre auch aus mannschaftlicher Hinsicht starke Form schon in der Vorausscheidung für das prestigeträchtige Neujahrsspringen erneut in eindrucksvoller Weise.
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Doch ausgerechnet Stefan Kraft, vor zehn Jahren letzter österreichischer Tourneesieger und nach dem Auftakt in Oberstdorf diesmal erneut Top-Favorit, tut sich in der Qualifikation für die zweite Station der Vierschanzentournee wieder einmal schwer, verpasst mit 131 Metern die Top Ten.
Schon in den vergangenen Jahren hat der 31-Jährige seine Chancen auf den Gesamtsieg in Garmisch-Partenkirchen mehrfach verspielt, belegte diesmal mit 131 Metern nur den elften Platz.
Geiger bester Deutscher
Vor offiziell 10.000 Zuschauern an der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen belegte Karl Geiger als bester deutscher Skispringer mit 133,5 Metern immerhin den achten Platz – doch vor ihm landeten mit dem Schweizer Gregor Deschwanden (4.) und dem Norweger Johann Andre Forfang (5.) gleich zwei weitere Skispringer, die nach dem Auftakt von Oberstdorf weiterhin gute Aussichten in der Tournee-Gesamtwertung haben.
„Ich war heute im Training ein bisschen näher dran und auch der Quali-Sprung war ordentlich. Ich habe sogar noch einen Fehler gespürt, aber trotzem bin ich noch ordentlich geflogen“, analysierte Geiger im Anschluss einen Fehler bei seinem Absprung.
Paschke startet besser als in Oberstdorf
Pius Paschke, nach seinem vierten Platz zum Auftakt eigentlich der Top-Anwärter des DSV, landete mit 133 Metern noch hinter Anze Lanisek aus Slowenien (6.) und Ren Nikaido aus Japan (8.) auf dem neunten Platz.
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„Das war heute im Rahmen, aber ausbaufähig. Ich habe im ersten Trainingssprung ganz gut angefangen, besser als in Oberstdorf. In der Quali ist ein bisschen etwas liegengeblieben, aber alles im Rahmen“, so Paschke, der im Kampf um den Gesamtsieg weiterhin gute Aussichten hat und umgerechnet keine acht Meter hinter Kraft in der Gesamtwertung liegt.
Nur Tittel verpasst den Wettkampf
Insgesamt haben neun der zehn deutschen Skispringer inklusive nationaler Gruppe die Qualifikation für den K.o.-Durchgang am Mittwoch überstanden. Andreas Wellinger, nach Platz 20 zum Auftakt in Oberstdorf ohne realistische Chancen auf den Gesamtsieg, belegte mit 130 Metern diesmal immerhin den zwölften Platz.
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Aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher haben außerdem Philipp Raimund (17.), Markus Eisenbichler (27.), Felix Hoffmann (28.), Stephan Leyhe (29.), Constantin Schmid (40.) sowie Luca Roth (49.) den Sprung in den Wettkampf verpasst. Nur Adrian Tittel ist mit Platz 52 vorzeitig ausgeschieden.
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Am 1. Januar startet um 12:30 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor ab 14 Uhr (alles live bei skispringen.com) der Kampf um den Gesamtsieg der Vierschanzentournee beim wohl prestigeträchtigsten Wettkampf des Jahres in Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt wird.
Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.
Da muss ich einfach entschieden widersprechen; Stand heute ist noch alles möglich, trotz und auch nach dieser sagen wir mal gnadenlosen Qualifikation !!
Ich traue Pius und auch Karl Geiger fast alles zu, – so wie sie ihre Sprünge heute gezogen haben …
Da sind mindestens 10, wenn nicht ein paar mehr, die alles drauf haben, alle nötigen Voraussetzungen mitbringen !! Der letzte Kick ist dann eben doch der Glaube an sich selbst, und die totale Konzentrationsfähigkeit auf den Punkt ! Natürlich ists dann schwieriger, wenn man Einzelkämpfer ist, und nicht im Rudel seine Position hat. Aber gerade das macht einen Spitzenathleten aus . Das ist ja das Schöne an diesem Sport: Es sind Überraschungen ohne Ende möglich ….
Ich denkes chon, daß unsere Jungs die Herausforderung spüren …, und Qualität ist ja durchaus vorhanden, da muss nur mal der Knoten platzen“! Klar, erstmal sieht alles nach einer gmahten Wiesn aus – für Österreich. Aber nicht vergessen: Das ist Skispringen, nicht die Langlaufloipe, also vieles ist möglich ! erstmal feste die Daumen drücken, noch besser – an der Schanze präsent sein !!
Es ist wie immer mit uns Deutschen. Bockstarker Saisonbeginn und zur Tournee alles wieder beim alten. Und ab Mitte Januar ist die Form dann wieder da. Vielleicht brauchen die Jungs auch mal psychologische Hilfe bei der 4ST
Hallo, Gerd! Dann lass doch mal die Saison 23/24 revue passieren. Da waren die Deutschen in den Anfangsspringen mit 3 Springern oder mehr in den Top10. Und nach Engelberg war ein großer gewaltiger Leistungsabfall. In der Nationenwertung lag das DSV-Team 3014(!) Punkte hinter den Ösis zurück und wurde sogar noch von Slowenien überholt. Schon jetzt liegt das deutsche Team 1000 Punkte in der Nationenwertung zurück. Und ja, vielleicht wird ein Mentaltrainer gebraucht.
Alter Verwalter. Österreichischer Dreifachschlag. Glückwunsch. Welch sympathische Truppe.
Bis morgen werden sich unsere Jungs steigern müssen. Besonders Wellinger und Geiger ist es zuzutrauen, aber auch der Pius ist ein ganz guter.
Nur was ist mit den Norwegern und Japanern los? Alleine sie springen ihrem Potential hinterher. Ob es wirklich nur am Material liegt?
Die Norweger wearen durchaus in Oberstdorf vorne dabei. Und die Japaner waren in Gesamtheit noch nie wirklich weit vorne, sieht man mal Kobayashi in den letzten zwei Jahren ab.
Ich sehe eher, dass sich der Trend der Deutschen wie jedes Jahr fortsetzt, irgendwie eine Seuche. Saison stark angefangen, aber über die Zeit immer weiter nachgelassen.
Mit der Vierschanzentournee dürfte keiner aus dem deutschen Team noch etwas zu tun haben. Das ist bitter für deutsche Fans, aber vermutlich die Realität.
„In der Gesamtheit“ – Die 4-Schanzentournee ist kein Teamwettbewerb, hier steht am Ende ein Teilnehmender Springer als Sieger da.
Ryōyū Kobayashi gewann das erste Mal die Tournee 2018/19, das zweite Mal 2021/22, beide Male vor deinen „zwei Jahren“. Nur das dritte Mal 2023/24 liegt in deinem Erfahrenszeitraum.
Die bisherigen Leistungen in diesem Winter gäben als Begründung mehr her.