Die österreichischen Skispringer brillieren beim letzten Weltcup vor der Vierschanzentournee – Daniel Tschofenig führt einen ÖSV-Dreifachsieg an. Die deutschen Skispringer um Pius Paschke schwächeln in Engelberg hingegen.
Mit Sprüngen auf 135 und 137,5 Metern sicherte sich Daniel Tschofenig den Sieg beim zweiten Einzel-Weltcup des Wochenendes im schweizerischen Engelberg. Der 22-Jährige führte einen fulminanten österreichischen Dreifachsieg an – hinter Tschofenig belegten Jan Hörl (130 und 138,5 m; 269,7 P.) und Stefan Kraft (135 und 135 m; 268 P.) die Plätze zwei bzw. drei.
Den Grundstein zum Sieg legte Tschofenig schon im ersten Durchgang, führte das Feld zur Halbzeit noch vor Kraft und dem Schweizer Gregor Deschwanden an. Im Finale verbesserte sich Vortagessieger Hörl noch vom vierten auf den zweiten Platz, während Deschwanden noch hinter den Norweger Johann Andre Forfang (4.) auf den fünften Platz zurückfiel.
„Das war genial, was wir heute gezeigt haben, bei diesen schwierigen Bedingungen, ein Traum. Es hat alles funktioniert. Für die Tournee sind wir gut aufgestellt, wir müssen unsere Leistungen und unser Potenzial nur zeigen“, jubelte Sieger Tschofenig im Anschluss.
Schwierige Bedingungen sorgen für Verzögerung
Lange sah es in Engelberg nicht danach aus, als könnte es einen Wettkampf mit zwei Wertungsdurchgängen geben: Dichter Schneefall und wechselhafte Windbedingungen führten schon im Vorfeld zum Abbruch des Wettbewerbes der Frauen – nachdem die komplette Schanzenanlage aber noch einmal neu präpariert wurde, konnte das letzte Springen vor der Vierschanzentournee mit einer halbstündigen Verspätung dann doch stattfinden.
DSV-Skispringer schwächeln vor dem Tournee-Auftakt
Den deutschen Skispringern ist es nach dem bislang so erfolgreichen Saisonverlauf nicht gelungen, bei der Generalprobe für die Tournee im Kampf um die Podestplätze mitzumischen.
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Nach seinem fünften Platz am Samstag war Karl Geiger mit 133,5 und 132,5 Metern diesmal bester Springer aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher – mit Rang neun bestätigte der Oberstdorfer eine Woche vor dem Tournee-Auftakt in seiner Heimat Oberstdorf seine aufsteigende Formkurve.
Nicht nach Plan verlief das Wochenende hingegen ausgerechnet für Pius Paschke, der mit 123 und 129 Metern nicht über Platz 18 hinausgekommen ist.
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„Es war ein bisschen schwierig für mich mit dem Schneefall, die Position zu finden. In den letzten Wochen habe ich mich ziemlich am Limit bewegt, heute war ich dann darüber“, analysierte Paschke, der dennoch im Gelben Trikot des Weltcup-Gesamtführenden nach Oberstdorf reisen wird.
Horngacher vor schwieriger Entscheidung
Daneben hat aus der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher einzig Andreas Wellinger als 15. weitere Weltcuppunkte gesammelt.
Mit Stephan Leyhe (33.), Adrian Tittel (41.), Philipp Raimund (45.) und Markus Eisenbichler (47.) haben gleich vier deutsche Athleten den Finaldurchgang verpasst – und müssen nun um ihren Platz in der deutschen Mannschaft zittern: Im Vorfeld der Vierschanzentournee muss Horngacher einen Athleten aus dem Team streichen, denn beim ersten Highlight des Winters stehen dem DSV regulär nur noch sechs anstatt sieben Startplätze zur Verfügung.
Norweger im Aufwärtstrend
Neben Team Österreich, das auch mit Maximilian Ortner (6.) und damit insgesamt gleich vier Athleten unter den Top Ten vertreten waren, überzeugten am zweiten Wettkampftag des Wochenendes vor allem die Norweger – neben dem viertplatzierten Forfang landeten auch Kristoffer Eriksen Sundal (7.) und Benjamin Oestvold (8.) unter den besten Zehn. Komplettiert wurden die Top Ten vom Slowenen Timi Zajc (10.).
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Nach einer kurzen Weihnachtspause startet die Vierschanzentournee mit dem Training und der Qualifikation am 28. Dezember. Tags darauf beginnt mit dem Auftaktspringen dann der Kampf um den Gesamtsieg beim ersten großen Höhepunkt der Saison.
Meiner Meinung nach sollte Raimund eine Pause bekommen. Schade für Leyhe, er ist in der Quali immer so gut, er hätte viel mehr drauf
Ich habe Angst, dass es im deutschen Team genauso läuft wie in der letzten Saison: Stark anfangen und dann ganz stark nachlassen. Pius Paschke ist den Topfavoriten für die Tournee endgültig los. Und was mir auch noch Kopfzerbrechen bereitet: die WM in Trondheim. Wäre jetzt ein Teamspringe, würde Deutschland heulend untergehen.
Meine Tourneefavoriten: Hoerl und Tschoffenig
Nach dieser uninspiriert wirkenden Performance insb. von Eisenbichler, Raimund und Leyhe müssten konsequenterweise alle drei aus dem Tournee-Aufgebot gestrichen werden. Traut sich Horngacher aber nicht bzw. geht wohl oder übel formal nicht. Tittel genießt eher noch Welpenschutz.
Die ÖSV-Adler werden sich untereinander zum Tournee-Sieg pushen. Das war schon sehr einschüchternd für alles anderen Nationen.