Das neue Flutlicht fällt in der Quali zum Neujahrsspringen ins Auge – und auch der Innsbrucker Bergisel soll entsprechend aufgerüstet werden. Schon bald könnte die komplette Vierschanzentournee abends stattfinden.
Eigentlich war es noch taghell, als es plötzlich noch etwas heller wurde an der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen: Während der Qualifikation für das Neujahrsspringen (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) wurde die Schanze erstmals bei der Vierschanzentournee vom neu installierten Flutlicht angestrahlt.
In den vergangenen Jahren haben die Lichtverhältnisse hier schon öfter für Probleme gesorgt – spätestens um 16:30 Uhr, besser früher, sollte das Neujahrsspringen beendet sein. Mit der neuen Flutlichtanlage gibt es nun sogar die Option, das Traditionsspringen gleich von Beginn an in die Abendstunden zu legen.
» So lief die Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen
Damit ist der Bergisel in Innsbruck die letzte der vier Tournee-Schanzen, die noch nicht mit Flutlicht ausgestattet ist. Doch auch das soll sich schon bald ändern: „Derzeit laufen noch die Behördenverfahren. Wenn alles wie geplant läuft, kann 2023 oder 2024 erstmals ein Wettkampf mit Flutlicht stattfinden. Ein Springen mit Beginn um 16:30 Uhr hätte den Vorteil, dass es am Abend am Bergisel meist windstill ist“, sagte OK-Chef Alfons Schranz der ‚Tiroler Tageszeitung‘.
Denkbar also, dass die Vierschanzentournee schon bald eine Nacht- oder zumindest Abend-Tournee wird: Schon jetzt starten das Auftaktspringen in Oberstdorf und Bischofshofen erst um 16:30 Uhr in der Dämmerung und enden, wenn es komplett dunkel ist. Neben besseren Bedingungen – zumindest im Falle von Innsbruck – dürfte es den Veranstaltern aber vor allem auch um das Fernsehen gehen: Abends lassen sich höhere Zuschauerzahlen und Einschaltquoten erzielen.
Verstehe ich nicht. Oft heißt es doch bei den Springen, dass zum Abend hin mehr Wind aufzieht und es rauer wird? Also mehr Wind abends. Jetzt angeblich weniger?
Wind wird durch Temperaturunterschiede von Luft und Land erzeugt. Je höher um so mehr Wind. Abends kühlt das Land ab und die Temperaturen gleichen sich an. Ergo wenier Wind.
Der Wind frischt in der Regel zum Sonnenuntergang auf, weil sich dabei der Boden und die Luft unterschiedlich abkühlen und dann die Unterschiede durch Luftbewegungen ausgeglichen werden. Also zusätzlicher Wind. Wenn es dann komplett dunkel ist, dann ist dieser zusätzliche Wind wieder weg.
Deswegen macht es schon Sinn, die Springen nach Sonnenuntergang stattfinden zu lassen. Oder halt alternativ deutlich vor Sonnenuntergang und nicht so, dass das Ende des Finaldurchgangs in die beginnende Windphase fällt…
Dazu kommt in Innsbruck und Garmisch noch der Umstand, dass die Anlage eigentlich am falschen Berg gebaut ist, so dass es meistens Rückenwind gibt.
Die Tendenz die man schon seit einigen guten Jahren beobachten kann stimmt mich leider sehr pessimistisch. Überall an allen Schanzen installiert man Flutlicht und trägt die Wettkämpfe ausschließlich in den Nachmittags- bzw. Abendstunden aus. Man nimmt dem Sport dadurch sehr viel Reiz weg.
Das sieht man doch am Beispiel von Engelberg sehr gut -> eine wunderbare, idlyllisch, in einer wahren Touristenregion gelegene Schanze. Seit der Einführung von Flutlicht hat die Schanze ihren einstigen Reiz fast komplett verloren. Früher konnte man bei Tageslicht die impostante Alpenlandschaft samt des schönes Städtchens im Tal bewundern. Heute bei Flutlicht, wenn ein Springer unten im Auslauf steht, unterscheidet sich die Schanze eigentlich sogut wie gar nicht von der in Klingenthal oder Predazzo. Genauso wäre es doch mit Garmisch-Partenkirchen oder Innsbruck.
Wenn Flutlicht, dann nur um die Möglichkeit der zeitlichen Verlegung eines Wettkampfes auf spätere Stunden (im Falle schlechten Wetters) zu haben. Aber so wird es nicht sein, das sage ich jetzt schon. Wenn Innsbruck und GA-PA Flutlicht bekommen, wird da nur nachmittags oder abends gesprungen werden.
Leider fragt uns Fans niemand nach unserer Meinung.