Vierschanzentournee

Anze Lanisek überraschend Quali-Sieger in Garmisch-Partenkirchen

Anze Lanisek sichert sich in Garmisch-Partenkirchen überraschend den Sieg in der Qualifikation zum Neujahrsspringen. Neun DSV-Skispringer qualifizieren sich für die zweite Station der Vierschanzentournee.

Mit einem Sprung auf 139 Meter sicherte sich Anze Lanisek am Donnerstag den Sieg in der Qualifikation für das prestigeträchtige Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Der Slowene erzielte auf der Großen Olympiaschanze insgesamt 138,6 Punkte und setzte sich damit gegen Halvor Egner Granerud aus Norwegen durch, der mit 143 Metern (138,1 P.) die Bestweite der Qualifikation gesprungen, aber nicht sauber zur Landung gekommen ist. Markus Eisenbichler belegte mit 135,5 Metern (137,9 P.) den dritten Platz.

„Ich habe mich heute extrem schwer getan. Vor der Quali hat mich die Physiotherapeutin behandelt, das hat echt was gebracht. Wenn man zu fest in den Musekln ist, spürt man die Schanze nicht und kann keine Spannung aufbauen“, erklärte Eisenbichler, der im zuvor ausgetragenen Training nicht über die Plätze 20 bzw. elf hinausgekommen ist.

Geiger: „Gutes Niveau, wenn auch nocht nicht perfekt“

Karl Geiger ist es zwei Tage nach seinem Sieg beim Auftaktspringen in Oberstdorf hingegen noch nicht gelungen, ganz vorne mitzumischen. Mit 132 Metern belegte der Tournee-Gesamtführende in der Qualifikation den fünften Platz hinter Stefan Kraft aus Österreich (4.).

„Eigentlich bin ich sehr zufrieden. Alle drei Sprünge waren auf einem guten Niveau, wenn auch noch nicht perfekt“, erklärte Geiger im Anschluss.

Neun DSV-Skispringer beim Neujahrsspringen dabei

Insgesamt neun von zwölf deutschen Skispringern haben sich für das traditionelle Springen am Neujahrstag qualifiziert. Doch erneut klafft hinter Eisenbichler und Geiger eine größere Lücke: Richard Freitag war mit Platz 21 drittbester DSV-Skispringer, Severin Freund belegte den 23. Platz.

Außerdem beim Neujahrsspringen dabei: Martin Hamann (32.), Pius Paschke (33.), Moritz Baer (34.), Constantin Schmid (37.) und David Siegel (50.).

Stoch hinter Eisenbichler und Geiger

Kamil Stoch, Zweiter beim Auftakt in Oberstdorf, belegte mit 132,5 Metern als bester polnischer Skispringer hinter Geiger den sechsten Platz punktgleich mit dem Japaner Ryoyu Kobayashi.

» Alle 25 K.o.-Duelle beim Neujahrsspringen im Überblick

Aus der polnischen Mannschaft muss man am Neujahrstag aber auch mit Dawid Kubacki rechnen: Der Titelverteidiger der Vierschanzentournee sprang im Training mit 144 Metern inoffiziellen Schanzenrekord, in der Qualifikation wurde er aber nur Achter.

Vorjahressieger Lindvik verzichtet

Marius Lindvik verzichtet überraschend auf das Neujahrsspringen und büßt damit alle Chancen auf den Gesamtsieg der Tournee ein. Der Drittplatzierte von Oberstdorf begründete seine Entscheidung im Vorfeld der Qualifikation mit Zahnschmerzen. „Die Gesundheit hat Vorrang“, sagte Chefcoach Alexander Stöckl.

Ebenfalls nicht am Start sind die beiden Russen Danil Sadreev und Ilya Mankov, die sich wegen eines Corona-Falls innerhalb der russischen Mannschaft in Quarantäne begeben mussten.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

Auch interessant: Die 68-jährige Geschichte der Vierschanzentournee hat viele schräge Anekdoten hervorgebracht. skispringen.com wirft einen Blick zurück – von betrunkenen Finnen, einem falschen Sieger, Schweizer Flossenhandschuhe, „Eddie the Eagle“ und einem Blackout zum Auftakt lesen Sie hier!

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11 Kommentare

  1. Ich freue mich für jeden Skispringer der in den letzten Jahren verletzt war und dann wieder zurück kommt.Ich denke da an Freund, Wellinger, Freitag und Siegel. Wünsche diesen viel Erfolg auf dem Weg zurück.

  2. Die deutschen Springer können sich nicht beschweren.Sie haben oft genug von guten Windverhältnissen profitiert.Z.B.Eisenbichler im 2.Durchgang in Oberstdorf.Dort sogar noch mit 2 Luken höherem Anlauf. Für Granerud sind die Anläufe momentan sogar zu lang.

    • Ja vor allem Freitag scheint sich etwas zu berappeln. Hoffe er darf weiter machen. Insbruck liegt ihm eigentlich auch und wenn er da in die Punkte kommt, kann ihn das Selbstbewusstsein weiter bringen. Ist ja auch nicht so das ein anderer besser springt. Also sollte man ihn weiter mitnehmen.

  3. Die Favoriten in der Quali sind vorn alle dicht beieinander.
    Ich freue mich auf einen spannendes Neujahrsspringen bei hoffentlich guten Bedingungen.

    Bitter natürlich für Lundvik, dass er wegen extremen Zahnschmerzen passen mußte.

  4. Bitte die Windkompensierungspunkte abschaffen! Diejenigen die Aufwindverhältnisse erwischen springen sowieso am weitesten. Früher bevor es die Bonuspunkte gab, hatte man einfach gewartet bis die Bedingungen für den einen oder anderen Springer annähernd vergleichbar sind. Heute lässt man einen Springer der schlechtere Verhältnise hat einfach runterspringen, weil man davon ausgeht dass die Bonuspunkte die verlorenen Meter wiedergutmachen werden. Aber so funktioniert das nicht ! das hat man auch zuletzt in Oberstdorf (sowohl in der Quali als auch im Wettkampf) sehr gut sehen können.
    Bitte einen einfachen Test machen und z.B :
    – Halvar Egnar Granerud bei 3 Metern Rückenwind und Markus Eisenbichler bei 3 Metern Aufwind von der gleichen Anlauflänge springern lassen. Bin echt gespannt was die Bonuspunkte dem Granerud dann nützen werden. Man hat das übrigens schon bei der Qauli in Oberstdorf gesehen (als der Eisei und Y.Sato einfach auf dem Vorbau landeten und trotz der mit eingerechneten Bonuspunkte in der Endwertung ganz hinten waren)

    • Das System is schon gut. Früher wurden doch so viele springen abgesagt. Der Wind Korridor muss nur kleiner gemacht werden und warten sollte man sowieso.

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