Fragen & Antworten

Vierschanzentournee 2019/2020: Das müssen Sie zum Skisprung-Highlight wissen

Mit der Qualifikation in Oberstdorf startet die Vierschanzentournee am Samstag in ihre 68. Ausgabe. Vor dem Auftakt beantwortet skispringen.com alle wichtigen Fragen zum ersten Saisonhöhepunkt.

Wann geht’s los und was steht an?

Die diesjährige Vierschanzentournee startet am Samstag mit dem offiziellen Training und der Qualifikation in Oberstdorf, am Sonntag steht auf der Schattenbergschanze dann der erste Wettkampf auf dem Programm. Die weiteren Stationen sind das traditionelle Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen (31. Dezember 2019 bis 1. Januar 2020), das Bergiselspringen in Innsbruck (3. bis 4. Januar 2020) und das Finale am Dreikönigstag in Bischofshofen (5. bis 6. Januar 2020).

skispringen.com bietet ausführliche Informationen zu allen vier Stationen. Dort erfahren Sie auch das detaillierte Programm:

Was sind die Besonderheiten der Vierschanzentournee?

Traditionell wird die Vierschanzentournee im Unterschied zu allen anderen Weltcup-Wettbewerben im K.o.-Modus ausgetragen. Dabei kommen den Qualifikationsdurchgängen, die jeweils am Tag vor den Wettkämpfen stattfinden, eine besondere Bedeutung zu – denn anschließend wird der erste Wertungsdurchgang im sogenannten K.o.-Modus ausgetragen.

» So funktioniert der K.o.-Modus im Detail

Insgesamt treten im ersten Wertungsdurchgang 25 Paare, also 50 Springer, gegeneinander an. Die 25 Sieger erreichen anschließend den Finaldurchgang, der zusätzlich von den fünf besten Verlierern, den sogenannten „Lucky Losern“ ergänzt wird. Seit 2017 gibt es keine vorqualifizierten Athleten mehr – heißt: alle Top-Skispringer müssen in der Vorausscheidung ran.

Gibt es genügend Schnee?

Tatsächlich haben die zuletzt hohen Temperaturen in den Alpen den Organisatoren in diesem Jahr erhebliche Probleme bereitet. Wenn die meisten Mannschaften am heutigen Freitag in Oberstdorf anreisen, ist es im Allgäu weitgehend grün. Doch die Organisatoren haben grünes Licht gegeben – an allen vier Tournee-Stationen ist ausreichend (Kunst-)Schnee vorhanden.

In Oberstdorf musste zusätzlich Altschnee von umliegenden Parkplätzen und maschinell produzierter Schnee angeliefert werden. „Mit insgesamt 3.000 Kubikmetern haben wir genügend Material für die Austragung des Auftaktspringens“, erklärt Florian Stern, Generalsekretär des Auftaktspringens.

Wer sind die Favoriten?

Einen klaren Top-Favoriten gibt es in diesem Jahr nicht. Rechnen muss man aber sicherlich mit Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan, der im Vorjahr als erst dritter Skispringer nach Sven Hannawald (2001/2002) und Kamil Stoch (2017/2018) alle vier Wettbewerbe für sich entschieden hat und aktuell den Gesamtweltcup anführt.

Daneben gehört der Österreicher Stefan Kraft, Tournee-Sieger der Saison 2014/2015, Kamil Stoch aus Polen und die mannschaftlich starken Norweger um Robert Johansson und Daniel-André Tande zum Favoritenkreis. Die deutschen Hoffnungen ruhen nach den bisherigen Eindrücken in dieser Saison auf dem Oberstdorfer Karl Geiger.

Wie stehen die Chancen der Deutschen?

Hinter Geiger sah es im bisherigen Saisonverlauf aus deutscher Sicht eher mau aus. Was dennoch hoffen lässt: Markus Eisenbichler hatte auch in der vergangenen Saison kaum einer auf der Rechnung – später wurde er Gesamt-Zweiter der Vierschanzentournee. „Ich verlasse mich darauf, dass er mit den Tournee-Schanzen gut zurecht kommt“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im Vorfeld über den dreimaligen Weltmeister.

Auch der Willinger Stephan Leyhe, im letzten Jahr hinter Eisenbichler Gesamt-Dritter, konnte zuletzt eine aufsteigende Formkurve verzeichnen. Insgesamt zwölf Athleten schickt der DSV bei den beiden Heim-Stationen Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen an den Start.

Um was geht’s?

Die Vierschanzentournee genießt im Skispringen einen besonders hohen Stellenwert: Weil auf vier unterschiedlichen Schanzen gesprungen wird, entscheidet anders als bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Winterspielen nicht die Tagesform. Viele namhafte Top-Athleten wie Martin Schmitt und Simon Ammann sind in der Vergangenheit leer ausgegangen.

Auch medial erfährt die Tournee so viel Aufmerksamkeit wie keine andere Serienveranstaltung im Wintersport. Die Bedeutung eines Tournee-Gesamtsieges lässt sich kaum in Geld bemessen – und dennoch profitieren die Springer natürlich auch finanziell: Für einen Tagessieg gibt es das im Weltcup übliche Preisgeld in Höhe von 10.000 Schweizer Franken (etwa 8.900 Euro), zudem winkt dem Gesamtsieger am Ende eine Extra-Prämie in Höhe von 20.000 Franken (17.800 EUR). Wie in den vergangenen Jahren steht die Höhe des Preisgeldes in keinem Verhältnis zum Prestige der Veranstaltung.

Wie kann ich die Vierschanzentournee live verfolgen?

In Deutschland übertragen ARD (Oberstdorf und Bischofshofen) und ZDF (Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck) live, in Österreich ORF1. Zudem zeigt auch Eurosport alle Wettbewerbe live.

» Vierschanzentournee live im TV: Alle Übertragungszeiten im Überblick

Alle Fernsehsender setzen auf bekannte Experten: In der ARD steht Dieter Thoma dem Moderator Matthias Opdenhövel zur Seite, das ZDF setzt auf den Österreicher Toni Innauer. Bei Eurosport sitzt mit Sven Hannawald eine echte Tournee-Legende am Mikrofon, zudem fungiert Martin Schmitt als Experte.

Und was bietet skispringen.com?

Bei skispringen.com erhalten Sie wie gewohnt top-aktuell alle wichtigen Meldungen vor, während und nach den Wettkämpfen. Unsere Redaktion ist bei allen vier Stationen vor Ort und liefert eine umfangreiche Berichterstattung, bei der nicht nur die deutschen Skispringer im Fokus stehen. Zu allen Sprüngen – Training, Qualifikation, Probe und Wettkampf – berichten wir ausführlich in sogenannten Live-Blogs, der den offiziellen Live-Ticker ergänzt.

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1 Kommentar

  1. Fragen zum Preisgeld und zur Trophäe:
    Bekommt nur der Gesamtsieger David Kubacki für das Gesamtergebnis „Tourneesieg“ eine Geldprämie (hier: 20.000,- CHF)? Bekommt der Zweit- und Drittplatzierte der Tournee keine Extra-Prämie?

    Ist die Trophäe für den Gesamtsieg – der goldene Adler – ein Wanderpokal oder darf diese der Gesamtsieger immer behalten?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.

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