Wellinger bester Deutscher

Timi Zajc gewinnt Skifliegen in Oberstdorf

Foto: imago / GEPA

Slowenische Flugshow in Oberstdorf: Timi Zajc setzt sich in einem packenden Finale gegen Landsmann Peter Prevc durch. Die DSV-Adler verpassen den erhofften Podestplatz vor heimischen Fans – Andreas Wellinger wird bester Deutscher.

Mit zwei FlĂŒgen auf 230 Meter sicherte sich Timi Zajc den Sieg beim ersten von zwei Einzel-Skifliegen an diesem Wochenende in Oberstdorf. Der Slowene erzielte 24 Stunden nach seinem Sieg mit dem Super-Team insgesamt 449,3 Punkte und setzte sich damit gegen Landsmann Peter Prevc durch, der auf 230,5 und 232 Meter (445,1 P.) kam. Den dritten Platz belegte Skiflug-Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich mit 222 und 225,5 Metern (440,3 P.).

Dass es die slowenische Mannschaft sein wird, die es beim Skifliegen zu schlagen gilt, hat sich bereits im ersten Durchgang abgezeichnet: Nach der ersten Runde lag noch Peter Prevc, der seine Karriere zum Saisonende beenden will, vor seinem Teamkollegen in FĂŒhrung. Im Finale verkĂŒrzte Sloweniens Cheftrainer Robert Hrgota dann aber fĂŒr Zajc den Anlauf, der sich damit den Sieg sichern konnte, obwohl er zwei Meter kĂŒrzer als Prevc gesprungen ist.

Wellinger steigert sich im Finale

Bester DSV-Skispringer vor 15.000 Zuschauern an der ausverkauften Heini-Klopfer-Skiflugschanze war einmal mehr Andreas Wellinger: Nach dem ersten Durchgang mit 219,5 Metern noch an achter Stelle gelegen, verbesserte sich der Ruhpoldinger im Finale um dreieinhalb Meter auf den sechsten Platz.

„Im zweiten Durchgang habe ich einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Ganz zufrieden bin ich aber noch nicht, weil ich im Flug gemerkt habe, dass er auch fĂŒnf bis acht Meter weiter hĂ€tte gehen können“, analysierte Wellinger im Anschluss.

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Grund zum Jubeln hatte auch Philipp Raimund, der nach 213,5 Metern im Finale auf starke 220 Meter gekommen und mit den bislang weitesten SprĂŒngen seiner Karriere 14. geworden ist. Neben ihm und Wellinger haben aus der deutschen Mannschaft außerdem Pius Paschke (21.), Stephan Leyhe (23.) und Felix Hoffmann (27.) weitere Weltcuppunkte gesammelt. Luca Roth (35.) aus der nationalen Gruppe ist hingegen nach dem ersten Durchgang ausgeschieden.

Besonders enttĂ€uschend verlief der zweite Wettkampftag des Wochenendes fĂŒr Lokalmatador Karl Geiger: Der Oberstdorfer kam bei schwierigen Bedingungen nicht ĂŒber 161,5 Meter hinaus und ist mit Platz 44 ebenso wie Finn Braun (43.) und Martin Hamann (50.) aus der nationalen Gruppe schon in der Qualifikation ausgeschieden.

Hayböck schrammt am Podest vorbei

Neben den traditionell flugstarken Slowenen haben sich die Österreicher aus mannschaftlicher Hinsicht besonders stark prĂ€sentiert: Hinter Kraft, der seinen Vorsprung im Gesamtweltcup als Dritter weiter ausbauen konnte, belegte Michael Hayböck den vierten Platz. Daneben schaffte auch Daniel Huber (9.) den Sprung unter die Top Ten, die Routinier Manuel Fettner als Elfter nur knapp verpasst hat.

Domen Prevc, am Vortag noch neben Zajc Sieger im Super-Team, belegte als drittbester Slowene am Samstag den fĂŒnften Platz. Daneben landeten außerdem Ryoyu Kobayashi aus Japan (7.) und der Norweger Johann Andre Forfang (8.) unter den besten Zehn.

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Am Sonntag startet um 14:30 Uhr zunÀchst die Qualifikation, bevor ab 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann das zweite Einzel-Skifliegen des Wochenendes auf dem Programm steht.

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Über Marco Ries 881 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegrĂŒndet. Studiert an der UniversitĂ€t Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „UnnĂŒtzes Skisprungwissen“).

8 Kommentare

  1. Dieser Wettbewerb war ein weiterer Beweis dafĂŒr, dass Timi Zajć der verdiente Skiflug-Weltmeister gewesen wĂ€re. Ich finde es auch schön, dass Philipp Raimund endlich auch beim Skifliegen seine FĂ€higkeiten abrufen konnte

  2. Wer jemals auf einem Anlaufturm einer Skiflugschanze gestanden hat, den Blick nach unten gewagt hat, der kann erahnen, was diese Burschen leisten!

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