Stefan Kraft feiert im Flockenwirbel von Lahti seinen zweiten Saisonsieg. Beim turbulenten Springen mit vielen Positionswechseln verteidigt Karl Geiger seine Gesamtweltcupführung – auch ohne Podestplatz.
Im Flockenwirbel von Lahti bejubelte Stefan Kraft seinen zweiten Saisonsieg. Der Österreicher kam auf 124,5 und die Tagesbestweite von 131 Meter und 283,1 Punkte und behielt am Freitagabend die Oberhand. Platz zwei ging an Halvor Egner Granerud mit 127,5 und 125,5 Meter und 268,2 Punkte. Während es für den Norweger der neunte Podestplatz der laufenden Saison war, stand Piotr Zyla als Dritter heuer erstmals auf dem Podium. Der Pole landete mit 120,5 und 129,5 Metern und 268,0 Punkten nur hauchzarte 0,2 Punkte hinter Granerud.
„Die ersten 30 Meter im Flug sind etwas instabil, aber das letzte Flugdrittel ist einfach großartig. Diese Schanze ist eine meiner besten Schanzen, das hat heute großen Spaß gemacht“, strahlte Kraft nach seinem dritten Tagessieg im WM-Rekordausrichterort. Doch auch neben dem Podest ging es eng zu, schließlich waren Markus Eisenbichler und Karl Geiger auf den Plätzen vier und fünf nur 0,1 respektive 0,4 Punkte dahinter. Weil Geigers ärgster Verfolger im Gesamtweltcup, Ryoyu Kobayashi, nicht über Position sieben hinauskam, konnte der Oberstdorfer seine Führung im Gesamtweltcup um neun Punkte auf 1234 zu 1222 ausbauen.
Solide Ergebnisse für Freund und Schmid
Der nach dem ersten Durchgang noch überraschend Führende Ulrich Wohlgenannt aus Österreich musste sich zwar mit Rang sechs begnügen, fuhr damit jedoch sein bestes Weltcupergebnis ein. Die beiden Prevc-Brüder Peter und Cene belegten die Ränge acht und neun, letzteren teilte sich der mittlere der drei Brüder mit Gregor Deschwanden, der bester Schweizer wurde. Große Aufholjagden legten Mairus Lindvik und Dawid Kubacki, die Elfter und 13. wurden. Dazwischen landete mit Clemens Aigner der drittbeste ÖSV-Springer, Jan Hörl wurde 19..
Ähnliches gelang Severin Freund, der sich um neun Plätze verbesserte und noch 15. wurde. „Mit dem letzten Sprung bin ich ganz zufrieden, da habe ich den Rhythmus der Schanze ganz gut mitgenommen. Hoffentlich kann ich ab morgen die Luft noch etwas besser nutzen“, kommentierte Freund seine Leistung. Direkt hinter ihm landete Constantin Schmid, der trotz eines besseren zweiten Sprungs um vier Plätze zurückfiel.
Ein erfreuliches Ergebnis gab es auch für die beiden Finnen Antti Aalto und Eetu Nousiainen, die die Ränge 17 und 18 belegten. Für Nousiainen war es das beste Weltcupergebnis seiner Karriere. Trainingskollege Artti Aigro sammelte als 30. einen Weltcuppunkt für Estland. Bitter lief es hingegen für den Russen Evgenii Klimov, der von Rang fünf auf 14 zurückfiel. Er und seine Teamkolleginnen und -Kollegen mussten nach dem Rückzug des österreichischen Hauptsponsors ohne dessen Aufkleber auf ihrer Sprungausrüstung antreten.
Paschkes Negativserie hält an
Pius Paschke verpasste mit nur 100,5 Metern und Rang 55 zum sechsten Mal in Folge die Weltcuppunkte. „Das Wetter ist gar nicht so das große Problem. Der Trainingssprung war nicht gut und jetzt im Wettkampf ist mir der rechte Ski nach unten abgeschmiert. Das kenne ich von mir nicht so, bei Olympia war es besser und jetzt wieder schlechter. Da müssen wir jetzt herausfinden, woran das liegt“, analysierte der Routinier in der ‚ARD‘. Auch Stephan Leyhe schied als 35. aus, hatte bei seinem Sprung jedoch auch keine guten Bedingungen.
Zu den prominenten Ausscheidern zählten zudem Johann Andre Forfang (36.), Lovro Kos (42.) und die beiden Team-Olympiasieger Manuel Fettner (39.) und Daniel Huber (46.). Der Kasache Sabirzhan Muminov erhielt keine Starterlaubnis, da sein Anzug bei der Kontrolle vor dem Sprung bemängelt wurde. Die Qualifikation im Vorfeld des Wettkampfs, der als Ersatz für das letzte noch nachzuholende Springen der Absage in Sapporo fungierte, musste aufgrund des starken Schneefalls abgesagt werden. Somit wurde der erste Wertungsdurchgang mit allen 68 Teilnehmern gestartet.
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Glücklicherweise bekam ich privat einen Hinweis auf dieses spannende Springen im TV. Die hiesige Redaktion verharrt mit ihren Hinweisen noch immer in Peking. Da bin ich besseres von euch gewohnt!
Olympia ist Geschichte,außer Eisenbichler und Geiger ist die DSV Truppe nach wie vor Mittelmaß.
Sollte der Trainer und sein Stab nicht endlich mal ins Risiko gehen und andere DSV Springer im Weltcup zu testen?
Man kann es kaum noch ertragen, daß die Nominierten aus 2021 sich teilweise durchquälen und andere junge Springer keine Chance bekommen.
Das deutsche Sportsystem ist für die Zukunft eine Katastrophe…bestes Beispiel
Eiskunstlauf, mittlerweile Welten vom Erfolg entfernt.
Wo sind die einst erfolgreichen Thoma, Weisflog u.u. mit Ihrem Wissen und Erfahrung, nicht nur im Springen,auch in der Führung der Sportler ?
Hoffentlich erfahren wir auf dieser Seite einmal mehr Hintergrund…
Ich kann Didi nur voll und ganz zustimmen.
Horngacher ist dermaßen in seiner Denk- und Arbeitsweise festgefahren, dass es nur schwarz und weiß gibt.
Bei ihm hat der Nachwuchs keine Chance.
Die Auswirkungen sieht man schon jetzt bei den Polen.
Nach der Saison sollte für ihn bei deutschen Skiverband Schluß sein.
In der Tat: da steckt einiges an Wahrheit drin. Im Grunde ebenso Polen. Die Österreicher haben den Umbruch besser hinbekommen: Kraft als Platzhirsch, Huber und Hoerl mit ersten Weltcupsiegen, Tschofenig und Wohlgenannt in der Hinterhand dazu die Raktivierung von Fettner im wievielten Frühling?
Heute eine Demonstration von Krafti dass er immernoch absolute Weltklasse ist!
Glückwunsch auch an Piotr Zyła zum ersten Podestplatz seit langem. Ich freue mich schon aufs Teamspringen, dort sind aktuell die Österreicher meine Favoriten.
P.S.: Bringt Wellinger zurück ins Weltcup Team, Pius brauch ne Pause!
Zwischen dem zweiten und dem fünften Platz nur 0,8 Punkte. An so etwas kann ich mich nicht erinnern.