Stefan Kraft ging als Gesamtführender in das Vierschanzentournee-Finale in Bischofshofen, wo er auf dramatische Art und Weise schlussendlich Dritter wurde. In einem TV-Interview hadert der Österreicher mit dem Schicksal.
Im wohl denkwürdigsten Finale, das die Vierschanzentournee in 73 Ausgaben je gesehen hat, wurde Stefan Kraft zum größten tragischen Helden. Als Gesamtführender ging der Schwarzacher zunächst in das Dreikönigsspringen und dann auch noch in den letzten der acht Wertungssprünge. In der Gesamtabrechnung landete der 31-Jährige schlussendlich auf Rang drei, nachdem er vor seinem Sprung mehrere Minuten ausharren musste, bis er starten durfte.
Im Interview mit dem ‚ORF‘ unmittelbar nach dem Springen schilderte er seine Sicht der Dinge: „So lange warten ist wirklich nicht lustig und ich habe nicht gewusst, ob es gut oder schlecht für mich ist.“ Seiner Meinung nach habe sich die Wartezeit auf sein Gefühl in seiner Sprungausrüstung ausgewirkt: „Du hast die Schuhe zugeschnürt und die Keile drin. Du darfst nichts angreifen. Ein bisschen früher reagieren und eine Luke runter oder rauf, dann wäre ich noch spritzig gewesen. Aber das war schon sehr lang.“
Wartezeit vor dem Sprung fair? Kraft: „Das glaube ich nicht“
Zwar bekundete der Tourneesieger von 2014/2015, dass Windpausen wie in seinem Fall zum Freiluftsport Skispringen dazugehören, unglücklich sei er aber dennoch: „Man braucht ein bisschen Glück, wenn man die Tournee gewinnen will. Ich hatte im ersten Durchgang schon 18 Pluspunkte und bin einen anderen Wettkampf gesprungen wie manch anderer. Das ist schon bitter.“ Auf die Frage, ob der Ablauf seiner Meinung nach fair gewesen sei, antwortete er nur kurz und knapp: „Nein, das glaube ich nicht.“
Sich selbst habe er bei seinen Sprüngen auf 140,5 und 137,5 Metern und jeweils 57 Haltungspunkten nichts: „Ich habe zwei sehr solide Sprünge gemacht, aber der goldene Adler wollte einfach nicht zu mir kommen. Das kann man so laut sagen, das hat jeder gesehen.“
4,1 Punkte fehlten Kraft am Ende zum zweiten Tournee-Titel seiner Karriere – eine Winzigkeit nach acht gewerteten Sprüngen. Entsprechend bezeichnete er das Endergebnis für sich persönlich als „Tiefschlag“, nachdem er sich noch schwertue „Glücksgefühle zu entwickeln.“ Für die österreichische Mannschaft hätte jedoch „nichts besseres passieren“ können und er zeigte sich zuversichtlich, dass man „irgendwann heute schon noch in Partylaune kommen“ werde.
@Heidingsfelder: Tschofenig hatte mehr Rückenwind als Kraft im 2.Sprung. Damit hatte es nichts zu tun
Die deutschen Adler sind mal wieder hinterher geflogen. Sie haten keinen Wind antrieb
…oder keinen Mut? Oder insgesamt zu wenig Beachtung und Nachwuchs? Gehen Sie mal zu einem Wintersportverein, der die jungen Springer ausbildet und hören sich die Defizite unserer Sportpolitik vor Ort an.
Da wird jeder Euro zusammengekratzt, um überhaupt zur Trainingsschanze zu fahren, damit es im Vereinshaus nicht reinregnet, damit die Trainingsschanzen überhaupt erhalten werden und nicht zusammenbrechen…
Das kann man immer sehen wie man will… hätte die Jury anders entschieden und wäre etwas passiert, wäre es auch nicht recht gewesen. Für Stefan Kraft ist es schade, aber das ging vor ihm auch schon anderen so. Der Jury darf hier kein Vorwurf gemacht werden. Sie haben sich nach bestem Wissen so entschieden.
Schade für Kraft er hätte es verdient den Adler mitzunehmen. Aber das lange Warten vor dem letzten Sprung war nicht gerecht.
Bei Stefan Kraft hat man gestern wieder das unfaire Bewertungssystem deutlich gesehen!
Für den Wind kann niemand was, ABER das Windpunkte System ist noch immer unfair!!! (das kompensiert die Wind-Vor/Nachteile nicht!)
Das sollte wieder analysiert und nachgebessert werden!
Und ab einer gewissen Wartezeit, muss das in der Bewertung berücksichtigt werden. (die harten Keile im Schuh; die Unterbrechung der Konzentration für so eine gefährliche Sportart …)
Und die niedrigen Noten, trotz so einem perfekten Flug+Landung von Stefan Kraft, sind auch unfair! (keiner der TopLeute hatte so einen perfekten Telemark gesetzt!)
Schöne Grüße
Das war ein Versagen der Jury.
Für die ersten Zehn hätte das Gate geändert werden müssen.
Auch Jan Hörl wurde um seine Siegchance gebracht, als er über die Hillsize hinaus springen musste und keinen Telemark mehr setzen konnte.
Die Jury, das sind absolute Profis, z.T. auch ex Springer.
Was sollen die machen, wenn sich der Wind innerhalb 3 sec. dreht.
Sie haben einen Korridor – und der wird ausgenutzt, um das Springen in einer gewissen Zeit durchzuziehen.
Und solange die Schanze gut präpariert ist, kann man auch mal an die Grenzen gehen und Richtung Schanzenrekord schielen…etwas Spektakel gehört dazu.
Der eine Springer kann bei Schanzenrekord noch den Telemark setzen, der andere nicht. Auch das ist eine Qualität. Andere kommen wieder mit Rückenwind gut zurecht und heimsen zusätzliche Punkte ein.
Die Norweger hingegen können fast alle nur bei Aufwind weit springen.
Man kann es in einer Freiluftsportart nicht allen recht machen…leider.
Mir persönlich tut es für diesen großartigen Sportler leid. Unter regulären Bedingungen hätte er gewonnen. Ich wünsche mir daß er uns noch jahrelang mit seinen tollen Sprüngen erfreut.
Wenn das anderen Springern passiert ist das eine Freiluftsportart, aber ist der König der Fairness Herr Kraft betroffen ist es unfair. Ich gratuliere ganz herzlich dem verdienten Sieger Tschofenig
Da wurde stümperhaft von den Verantwortlichen in der Jury und bei den Technikern gearbeitet. Man ließ den Springer draußen stehen in dieser Kälte und in diesem dünnen Anzug. Man hatte ein gültiges Fenster zum Springen, hat es aber mit dem Vorspringer vertan. Man hätte den Springer in den Wärmeraum lassen sollen und weiter warten, bis die Bedingungen, wie bei Tschofenig sind. Aber die Sendeanstalen und die Übertragungsrechte spielen da nicht mit. Der Sport wird langsam nebensächlich. Da fehlt es an Menschlichkeit,Empathie und Anstand.