Österreichische Dominanz zum Auftakt

Stefan Kraft gewinnt Qualifikation in Sapporo – DSV-Skispringer weiter chancenlos

Foto: imago / GEPA

Die österreichische Dominanz geht weiter: Stefan Kraft führt in der Qualifikation vor dem Sapporo-Wochenende einen österreichischen Dreiachsieg an. Den deutschen Skispringern droht hingegen die nächste Pleite.

Mit einem Sprung auf 134,5 Meter sicherte sich Stefan Kraft den Sieg in der Qualifikation für das erste von zwei Einzelspringen an diesem Wochenende im japanischen Sapporo. Der Österreicher erzielte am Freitagnachmittag (Ortszeit) insgesamt 125,9 Punkte und setzte sich damit gegen Landsmann Daniel Tschofenig durch, der auf 132 Meter (123 P.) kam. Die österreichische Dominanz zum Auftakt des Wochenendes in Japan unterstrich Jan Hörl (132 m; 122,7 P.) mit dem dritten Platz.

Das Wettkampf-Wochenende in Sapporo mit den beiden Einzelspringen stellt für die Skispringer zugleich die Generalprobe für den näher rückenden Höhepunkt des Winters dar: Ende Februar startet die Nordische Ski-WM in Trondheim.

DSV-Athleten springen hinterher

Geht es nach den Eindrücken der Qualifikation, scheinen die deutschen Skispringer für die Titelkämpfe bislang nicht gerüstet: Zwar haben alle Athleten von Bundestrainer Stefan Horngacher den Sprung in den Wettkampf geschafft, im Kampf um die vorderen Plätze konnte aber einmal mehr keine von ihnen mitmischen.

Pius Paschke meldet sich nach einer Trainingspause in der Weltcup-Mannschaft als bester Deutscher der Qualifikation zurück, belegt mit 131,5 Metern aber gerade einmal den 18. Platz.

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Trotz passabler Trainingssprünge auf die Plätze sechs bzw. 14 im Vorfeld des Qualifikationsdurchgangs, konnte Andreas Wellinger als 26. danach nicht mehr überzeugen.

Daneben haben sich außerdem Adrian Tittel als 20, Felix Hoffmann als 22. sowie Stephan Leyhe als 31. für den ersten Durchgang am Samstag qualifiziert.

Karl Geiger und Philipp Raimund verzichten auf das Wochenende in Japan und bereiten sich stattdessen in der Heimat auf die WM vor.

ÖSV dominiert weiter

Ganz anders (wieder einmal) Team Österreich: Neben den drei Top-Skispringern an der Spitze überzeugte in der Qualifikation auch Maximilian Ortner, der hinter dem Norweger Johann Andre Forfang (4.) den fünften Platz belegt hat.

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Bester Springer der japanischen Gastgeber wurde Ryoyu Kobayashi auf dem siebten Platz, knapp hinter dem Slowenen Domen Prevc (6.). Überraschend stark präsentierten sich der Pole Maciej Kot (8.) sowie Eetu Nousiainen aus Finnland (9.).

Pedersen fliegt im Training allen davon

Ein überraschendes Ausrufezeichen konnte Robin Pedersen im Training setzen, das im Vorfeld der Qualifikation ausgetragen wurde: Der Norweger nutzte den Auftwind an der Okurayama-Schanze gekonnt aus und segelte auf 152,5 Meter – inoffizieller Schanzenrekord.

In der Qualifikation musste sich der 28-Jährige danach mit 128,5 Metern und immerhin dem zehnten Platz zufrieden geben.

Kasai verpasst nächsten Rekord – zunächst

Besonders im Fokus steht an diesem Wochenende Noriaki Kasai, der im Alter von 52 Jahren in den Weltcup zurückkehrt und nach starken Vorleistungen im Continentalcup seine Chance nutzen will, auch auf der ganz großen Bühne des Skispringens wieder vorne mitzumischen. In der Qualifikation kam der Altmeister allerdings nicht über 97 Meter und den 52. Platz hinaus.

Neben dem Altersrekord hält Kasai auch den Rekord mit den meisten Teilnahmen an Weltcupspringen: Auf seinen 579. Auftritt muss er sich nun mindestens bis Sonntag gedulden – dann erhält er in der Qualifikation für den zweiten Wettkampf des Wochenendes eine erneute Chance.

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Am Samstag startet um 6 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 07:10 Uhr (beides MEZ / alles live bei skispringen.com) dann der erste Wettkampf des Wochenendes folgt.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 906 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

3 Kommentare

  1. Und weiter gehen die fatalen Leistungen der deutschen Springer. Mittlerweile nimmt es schon fast groteske Züge an.

    Das Rein und Raus aus dem Conti-Cup scheint auch nicht zielführend. Dort misst man sich mit der 2. Liga, in der Regel mit mindestens zwei Stufen mehr Anlauf.
    Da zeigt ein Springer dann Leistung, die aber wieder nicht für die 1. Liga reicht und der Frust geht von vorne los.

    Hier muss offenbar ein Konzept erarbeitet werden, das mehr beinhaltet als nur der klägliche Versuch der Schadensbegrenzung.

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