Ursa Bogataj heißt die erste Siegerin im Sommer-Grand-Prix 2022. In einem denkbar knappen Finale setzte sie sich gegen Prolog-Siegerin Marita Kramer durch. Die deutschen Damen fahren drei Top-Ten-Plätze ein.
Das gab es im Sommer-Grand-Prix der Damen noch nie: Genau 0,2 Punkte trennten den ersten vom dritten Platz! Die glückliche Siegerin im Zehntelkrimi von Wisla wurde am Samstagmittag schlussendlich Ursa Bogataj. Die letztjährige Gesamtsiegerin fuhr mit 121,5 und 118,5 Metern und 242,5 Punkten ihren fünften Grand-Prix-Sieg ein. Zweite wurde Prolog-Siegerin Marita Kramer, die mit 119 Metern nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte und nach 118 Metern auf 242,4 Punkte kam. Dritte wurde Nika Kriznar, die mit 116,5 und 124,5 Metern insgesamt 242,3 Zähler einfuhr.
„Meine Sprünge sind zurzeit sehr stabil, aber ich habe nicht erwartet, dass es wirklich so knapp werden würde“, kommentierte Bogataj ihren Sieg sichtlich überrascht. Starke Vierte wurde Josephine Pagnier aus Frankreich, die zugleich ihr bestes Grand-Prix-Ergebnis erzielte. Auf Rang fünf landete mit Katharina Althaus die beste Deutsche, dicht gefolgt von Kramers Teamkollegin Chiara Kreuzer. Auch Selina Freitag fuhr als Siebte ihr bestes Grand-Prix-Resultat ein. Selbiges gelang der besten Japanerin Yuka Kobayashi auf Rang acht. Mit Pauline Heßler landete zudem eine dritte Deutsche unter den besten Zehn.
Bestleistungen, wohin man schaut
Komplettiert wurden die Top Ten von Pagniers Landsfrau Julia Clair, die das starke französische Ergebnis abrundete. Nur 0,5 Punkte hinter Clair landete Jacqueline Seifriedsberger, gefolgt von Anna Rupprecht auf Rang zwölf. Auf den Positionen dahinter begann der Reigen der persönlichen Bestleistungen so richtig: Ringo Miyajima (Japan) und Taja Bodlaj (Slowenien) schlossen ihre Sommer-Grand-Prix-Debüts auf den Plätzen 14 und 15 ab. Julia Mühlbacher wurde als drittbeste Österreicherin 20. und holte ihre ersten Grand-Prix-Punkte.
Teamkollegin Vanessa Moharitsch verbesserte ihr persönlich bestes Resultat auf Rang 21. Mit Kurumi Ichinohe und Riko Sakurai landeten zwei japanische Debütantinnen auf den Plätzen 22 und 24. Historisches schafften auch die Springerinnen aus den kleinen Nationen: Tamara Mesikova wurde als 25. die erste Slowakin, die Grand-Prix-Punkte holte, selbiges gelang Tetiana Pylypchuk für die Ukraine einen Platz dahinter – sie sprang im ersten Durchgang sogar einen neuen Landesrekord mit 101,5 Metern.
Rumäninnen chancenlos
Die Vertreterinnen der polnischen Gastgeber, Nicole Konderla und Kinga Rajda, lieferten derweil durchwachsene Leistungen ab und landeten auf den Positionen 18 und 23, wobei zumindest Konderla so gut wie noch nie abschloss. Mit Andreea Diana Trambitas (Rumänien), Veronika Shishkina (Kasachstan) und Karoline Roestad (Norwegen) gab es selbst auf den Plätzen 28 bis 30 neue Bestleistungen zu vermelden.
Aufgrund der niedrigen Teilnehmerzahl von nur 33 Springerinnen war die Liste derer, die keine Punkte holten, sehr überschaubar – und betraf in diesem Fall nur eine Nation: Delia Anamaria Folea und Alessia Mitu-Cosca aus Rumänien waren mit ihren Sprüngen auf 81 respektive 69 Metern chancenlos und sichtbar mit der Schanzengröße überfordert. Die Tschechin Karolina Indrackova ging, wie schon im Prolog am Vortag, aufgrund von Rückenproblemen nach einem Sturz auf Inlinern nicht an den Start.
» Sommer-Grand-Prix-Kalender 2022: Alle Termine im Überblick (Damen)
Am morgigen Sonntag steht in Wisla dann der zweite Einzel-Wettkampf des Sommer-Grand-Prix an. Der erste Wertungsdurchgang beginnt um 17:30 Uhr, zuvor gibt es um 16:30 Uhr den Prolog (alles live bei skispringen.com).
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