DSV-Adler verpassen Top Ten

Sommer-Grand-Prix: Stefan Kraft wiederholt überlegenen Sieg in Courchevel

Foto: Agence ZOOM / Mateo Sgambato

Stefan Kraft legt einen perfekten Start in die Sommersaison hin und gewinnt auch den zweiten Sommer-Grand-Prix in Courchevel trotz turbulenter Bedingungen. Die DSV-Adler steigern sich, verpassen die Top Ten aber erneut deutlich.

Mit zwei Sprüngen auf 130,5 Meter krönt Stefan Kraft einen perfekten Auftakt in den diesjährigen Sommer-Grand-Prix. 24 Stunden nach seinem Auftaktsieg gewinnt der Österreicher auch den zweiten von insgesamt zehn geplanten Wettkämpfen in diesem Sommer, setzt sich mit insgesamt 261,5 Punkten gegen den Norweger Fredrik Villumstad durch, der auf 121,5 und 125,5 Meter (239,8 P.) kam. Zur Freude der vielen französischen Fans bestätigte der erst 21-jährige Lokalmatador Valentin Foubert mit 122,5 und 121,5 Metern seine starke Form und landete wie schon am Vortag erneut auf dem Podest.

Mit einem Vorsprung von 21,7 Punkten auf den Zweitplatzierten präsentierte sich der österreichische Gesamtweltcup-Sieger des vergangenen Winters ähnlich dominant wie am Vortag, als er bereits nahtlos an seine herausragende letzte Saison angeknüpft hat.

Über zwei Stunden: Erneut turbulente Bedingungen in Frankreich

Wie schon am Dienstag war auch der zweite Wettkampftag in den französischen Alpen geprägt von wechselhaften und zunehmend schwieriger werdenden Bedingungen. Vor allem im Finale kam es immer wieder zu Verzögerungen, das Springen dauerte insgesamt deutlich über zwei Stunden.

Eisenbichler nach Aufholjagd bester Deutscher

Das deutsche Quartett konnte sich am Mittwochabend zwar stärker präsentieren als noch am Vortag, hat die erhoffte Top-Ten-Platzierung aber erneut verpasst – bester Deutscher war am Ende Markus Eisenbichler: Nach dem ersten Durchgang mit 115,5 Metern noch auf Platz 23 gelegen, verbesserte sich der sechsmalige Weltmeister mit starken 123 Metern im Finale immerhin noch auf Rang 15.

Direkt hinter ihm landete Teamkollege Karl Geiger auf dem 16. Platz, nachdem er am Dienstag im Anschluss an seinen Sieg in der Qualifikation überraschend im ersten Durchgang ausgeschieden ist. Mit Jannik Faißt (37.) und Ben Bayer (41.) sind die beiden Springer aus der zweiten Reihe des DSV hingegen erneut vorzeitig ausgeschieden.

Insam schrammt am Podest vorbei

Mann der Stunde war neben dem Franzosen Foubert vor allem Alex Insam, der nach seinem dritten Platz vom Dienstag das Podest diesmal als Vierter um nur 0,1 Zähler hauchdünn verpasst hat.

Der Italiener bestätigte seine starke Form in diesem Sommer und ließ etwa die beiden Österreicher Jan Hörl (5.) und Manuel Fettner (6.) hinter sich – dennoch können die Adler aus der Alpenrepublik mit erneut drei Springern unter den besten Zehn auf einen gelungenen Auftakt zurückblicken.

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Dahinter folgten die beiden Polen Dawid Kubacki und Aleksander Zniszczol auf den Rängen sieben bzw. acht. Komplettiert wurden die Top Ten durch den Schweizer Killian Peier (9.) und dem Japaner Junshiro Kobayashi (10.).

Fortgesetzt wird der diesjährige Sommer-Grand-Prix im September: Weil es bei einem Unwetter in der vergangenen Woche in Wisla zu einem Erdrutsch gekommen ist, finden die Wettbewerbe dort nicht wie ursprünglich geplant am kommendem Wochenende, sondern stattdessen vom 13. bis 15. September statt.

» Sommer-Grand-Prix 2024 (Herren): Alle Termine im Überblick

Zuletzt galt der Termin noch nicht offiziell als bestätigt, im Anschluss an das Springen in Courchevel hat der Internationale Skiverband für den Ersatztermin aber grünes Licht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

Auch interessant: Die Sommersaison der Skispringer ist erst wenige Stunden alt, da verkündet der polnische Verband eine kleine Personal-Sensation…

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Über Marco Ries 872 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

4 Kommentare

  1. Sommer Grand Prix war nie Gradmesser, heutzutage sowieso nicht. Abgerechnet wird am 06.01.2025 in Bischofshofen und Anfang März in Trondheim, ob Stöckl besser ist als Horngacher,wer weiß. Stefan Horngacher als Trainer hat sehr große Erfolge vorzuweisen, in Polen wie auch in Deutschland. Ich denke viel problematischer, ist das keine starke junge Springer nachkommen,die arrivierten Druck erzeugen.

  2. Wieder einmal wird deutlich, dass Horngacher der falsche Mann ist. Schade, dass der Dsv die Chance hat verstreichen lassen, einen Alex Stöckl zu verpflichten. Jetzt holen halt die Polen weitere Erfolge während wir hinterherspringen.

    • exakt, nach dem ersten Springen kann man direkt Rückschlüsse für die gesamte Saison vorziehen und in der Kristallkugel sehen, dass Horngacher der Falsch ist…mangelnder Intellekt scheint hier vorhanden zu sein.

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