Zum Abschluss des Grand-Prix-Wochenendes in Tschaikowski liefert Norwegen nochmal ab und holt sich den Sieg im Mixed-Team vor Slowenien. China verpasst nur knapp einen Coup durch einen Regel-Trick.
Sie galten als Favorit und wurden ihrem Ruf gerecht: Das norwegische Team aus Anna Odine Stroem, Johann Andre Forfang, Silje Opseth und Halvor Egner Granerud gewann am Sonntagmittag das abschließende Mixed-Teamspringen beim Sommer-Grand-Prix in Tschaikowski. Das Quartett kam auf 955,9 Punkte und ließ die zweitplatzierten Slowenen (Ursa Bogataj, Lovro Kos, Ema Klinec und Cene Prevc), die auf 899,9 Punkte kamen, um satte 56,3 Punkte hinter sich. Platz drei ging an Russland (869,9 Punkte), für das Irina Avvakumova, Mikhail Nazarov, Sofia Tikhonova und Evgeniy Klimov sprangen.
„Über diesen ersten Platz sind wir sehr glücklich. Wir haben heute alle abgliefert und es war ein tolles Wochenende hier in Tschaikowski, vor allem weil die Schanze wirklich toll zu springen ist“, sagte Opseth stellvertretend für ihr Team nach dem Wettkampf. Vor allem Forfang erwischte wieder einen Sahnetag und segelte im ersten Durchgang mit 143,5 Meter auch heute am weitesten von allen. Mit seinem zweiten Sprung sorgte er dann für die Vorentscheidung gegen die Slowenen, die bis dato gut mithielten und bei denen einmal mehr Ursa Bogataj mit einem neuen Hausrekord von 138 Metern herausstach.
Tschechien schlägt sich beachtlich
Für Russland war der dritte Platz das Optimum und zugleich auch die Erfüllung der Erwartungen, die Irina Avvakumova nach ihrem Einzelsieg zuvor auch an das Team gesteckt hatte. Auf dem vierten Platz landete Japan, das mit Riko Sakurai, Rikuta Watanabe, Ringo Miyajima und Daiki Ito in einer B-Besetzung antrat. Zwar waren sie völlig chancenlos im Kampf um den Podest, jedoch bescherte dieses Ergebnis den beiden Damen Sakurai und Miyajima nun das Startrecht für Einzelspringen in Sommer-Grand-Prix und Weltcup.
Das tschechische Team (Karolina Indrackova, Cestmir Kozisek, Klara Ulrichova und Viktor Polasek) schnitt dagegen mit Platz fünf so gut wie noch nie in einem Mixed-Teamspringen ab und lag bis zum dritten Sprung sogar vor Japan. Die sechstplatzierten Italiener mit den beiden Malsiner-Schwestern Jessica und Lara, sowie Francesco Cecon und Giovanni Bresadola wandelte mit Platz sechs zwischen den Welten. Von hinten drohte keinerlei Gefahr, nach vorne ging jedoch auch nichts: Der Abstand in beide Richtungen betrug mehr als 30 respektive 40 Punkte.
Chinas Regel-Trick geht fast auf
Delia Anamaria Folea, Andrei Feldorean, Daniela Haralambie und Daniel Andrei Cacina gelang für Rumänien ein historisches Ergebnis: Denn ein Finaleinzug, oder gar einen siebten Platz wie heute gab es für sie in bislang noch keiner Besetzung in einem Mixed-Teamspringen. Für Folea und Cacina bedeutete dies auch die lebenslange Starterlaubnis in Weltcup und Sommer-Grand-Prix. Der achte und letzte Platz im Finale ging an das US-Team, das aus Nina Lussi, Decker Dean, Annika Belshaw und Casey Larson bestand. Diese konnten sich jedoch in erster Linie bei den beiden ausgeschiedenen Teams aus China und Kasachstan bedanken, die teils großzügig mithalfen.
Dabei wäre Chinas Versuch, ein Schlupfloch in den Regeln auszunutzen, fast aufgegangen wäre. Zwar standen mit Bing Dong, Qiwu Song, Qingyue Peng und Xiaoyang Zhou die erforderlichen vier Namen auf der Startliste, jedoch nahm Zhou am parallel stattfindenden COC in Bischofshofen teil. Zu dritt verfehlten seine Landsleute das Finale um 3,4 Punkte. Wäre ihnen dies allerdings gelungen, hätte auch Zhou gemäß der FIS-Statuten ein zukünftiges Startrecht für Sommer-Grand-Prix‘ und Weltcups erhalten. Auch Kasachstan, das auf dem letzten Platz landete, kam nur mit drei Teilnehmern in die Punkte, nachdem Veronika Shishkina aufgrund zu geringem Körpergewicht für die gesprungene Skilänge disqualifiziert wurde.
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