Mit einem neuen Schanzenrekord krönt sich Marita Kramer in Klingenthal zur Siegerin und vollendet ein starkes ÖSV-Resultat. Katharina Althaus setzt beim Sommer-Grand-Prix-Finale ein Achtungszeichen.
Flugshow zum Finale! Mit einem phänomenalen Schanzenrekord gelangte die Österreicherin Marita Kramer in Klingenthal zu ihrem ersten Sieg im Sommer-Grand-Prix. Nach 128 Metern im ersten Durchgang segelte die 19-Jährige im Finale auf 141,5 Meter und kam so nicht nur auf 255,7 Punkte, sondern auch noch von Platz drei auf eins. Damit verdrängte sie die Seriensiegerin dieses Sommers Ursa Bogataj, die mit 132 Metern zunächst noch führte. 130,5 Meter im Finaldurchgang waren für die Slowenin jedoch nicht genug, sie wurde mit 237,9 Punkten Zweite und hatte satte 17,8 Punkte Rückstand auf die Siegerin. Rang drei ging an die Japanerin Sara Takanashi, die auf 131 und 128 Meter und 235,5 Zähler kam.
„Ich habe seit Courchevel und damit seit Mitte August keine Wettkämpfe mehr bestritten und wusste somit nicht, wo ich stehe. Ich habe mich etwas schwergetan, meine Position zu finden, aber im zweiten Sprung hat dann alles gepasst. Das Ergebnis freut mich sehr und ich hoffe, ich kann es mit in den Winter nehmen“, sagte Kramer nach ihrem überlegenen Erfolg. Nika Kriznar fehlten als Vierte 4,4 Punkte aufs Podest. Die Slowenin wiederum hatte ihrerseits satte 18 Punkte Vorsprung auf Katharina Althaus. Dennoch freute sich die Oberstdorferin über ihren fünften Platz, nachdem sie im ersten Durchgang eine schlechte Windphase erwischte und so zwischenzeitlich Zwölfte war.
Freitag mit doppelter Bestleistung
Komplettiert wurde das starke ÖSV-Mannschaftsergebnis von Eva Pinkelnig auf Platz sechs, sowie Lisa Eder, die als Elfte so gut wie noch nie bei einem Sommer-Grand-Prix abschnitt und Chiara Kreuzer auf Rang 14. In den Top Ten landeten mit Jerneja Brecl und Spela Rogelj auf den Plätzen sieben und zehn zwei weitere Sloweninnen, sowie die zweitbeste Japanerin Yuki Ito (Achte) und die beste Norwegerin Silje Opseth (Neunte).
Große Freude gab es ebenfalls bei Selina Freitag, die im zweiten Durchgang mit 127 Metern eine neue persönliche Bestweite erzielte und mit Platz zwölf ihr bestes Karriereergebnis einfuhr. Pauline Heßler gehörte ebenfalls zu den Gewinnerinnen des Finaldurchgangs, denn sie holte satte sieben Plätze auf und wurde so noch 22.. Juliane Seyfarth mühte sich in den zweiten Durchgang und büßte dort mit einem schwachen Sprung noch mehr an Boden ein und fiel so auf Rang 29 zurück, hinter ihr landete die Kanadierin Abigail Strate. Deren Teamkollegin Alexandria Loutitt sicherte ihrem Land mit ihrem besten Karriereresultat von Platz 19 vorläufig einen weiteren Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Peking.
Komar sorgt für einzige Disqualifikation
Keine Punkte, dafür aber ein persönlich bestes Sommer-Grand-Prix-Ergebnis gab es für Jessica Malsiner aus Italien mit Platz 32. Pia Lilian Kübler, die als einzige Springerin der nationalen Gruppe die gestrige Qualifikation überstanden hatte, zeigte einen technisch soliden Sprung auf 104 Meter und wurde 34.. Katra Komar war die einzige Slowenin, die die Punkteränge nicht erreichte. Dies lag allerdings weniger an ihrer sportlichen Leistung als an ihrem Sprunganzug, der nicht regelkonform war und damit die Disqualifikation zufolge hatte.
Mit dem Finale in Klingenthal ist der Sommer-Grand-Prix nun beendet. Ursa Bogataj stand bereits nach fünf der sieben Springen als Gesamtsiegerin fest und schloss die Wertung mit 600 Punkten ab. Rang zwei belegte Sara Takanashi (320), während Marita Kramer (272) Dritte wurde und so noch die bis dato drittplatzierte Silje Opseth (265), überholte. Katharina Althaus (141) landete als beste Deutsche auf Rang Zwölf. In der Nationenwertung triumphierten wie schon im vergangenen Jahr die Sloweninnen, die auf 1563 Punkte kamen. Das deutsche Team kam dabei nicht über 285 Punkte und Position sechs hinaus. Weiter geht es dann vom 25. bis 27. November mit dem Weltcup-Auftakt in Nischni Tagil (live bei skispringen.com).
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