DSV-Quartett geht leer aus

Slowenische Skispringer gelingt WM-Titelverteidigung in Trondheim

Foto: imago / Eibner

Die slowenischen Skispringer setzen sich in einer spannenden Team-Entscheidung bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim gegen die Konkurrenz durch und feiern die erfolgreiche Titelverteidigung. FĂŒr das DSV-Quartett sieht es nur zwischenzeitlich nach Edelmetall aus.

Mit insgesamt 1080,8 Punkten sicherte sich die Mannschaft aus Slowenien den Weltmeistertitel im Team. Das Quartett mit Lovro Kos, Domen Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek setzte sich am Donnerstagabend in einer spannenden Entscheidung gegen die in diesem Winter bislang so dominanten Österreicher (Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft, Jan Hörl; 1067,4 P.) durch und verteidigte damit den Weltmeistertitel von Planica 2023. Die Bronzemedaille ging an die norwegischen Gastgeber mit Johann Andre Forfang, Robin Pedersen, Kristoffer Eriksen Sundal, Marius Lindvik (1065,3 P.).

Die slowenische Mannschaft fĂŒhrte das Feld schon nach dem ersten Durchgang an – schon zu diesem Zeitpunkt deutete alles auf einen Zweikampf mit Österreich hin, wĂ€hrend die Heim-Mannschaft aus Norwegen schon etwas abgeschlagen an dritter Stelle lag. Im Finale zeigte Schlussspringer Anze Lanisek keine Nerven, zeigte einen souverĂ€nen Satz auf 138 Meter und erzielte damit die zweitgrĂ¶ĂŸte Weite des Tages.

„Wer hĂ€tte das zu Beginn der Saison gedacht? Es war nicht einfach. Ich bin glĂŒcklich und dankbar gegenĂŒber meinen Kollegen, Trainern, dem gesamten Team und meiner Familie. Ich fĂŒhle mich geehrt, dass wir heute stolz das Trikot von Planica getragen haben. Ich bin sprachlos“, jubelte Lanisek im Anschluss.

Raimund stark – doch Deutschland bleibt ohne Medaille

FĂŒr die deutschen Skispringer sah es zwischenzeitlich noch danach aus, als könnten sie im Kampf um die MedaillenrĂ€nge mitmischen. Vor allem dank der starken Leistung von Philipp Raimund, der mit 135,5 und 135 Metern in beiden DurchgĂ€ngen bester DSV-Skispringer war, lag das Quartett von Bundestrainer Stefan Horngacher zwischenzeitlich noch vor den norwegischen Gastgebern auf dem Bronzeplatz.

Startspringer Karl Geiger Ă€rgerte sich ĂŒber einen schwĂ€cheren zweiten Sprung, wĂ€hrend sich Stephan Leyhe im Vergleich zum ersten Durchgang deutlich steigern konnte. Andreas Wellinger, der vor vier Tagen noch ĂŒberraschend Vize-Weltmeister auf der Normalschanze wurde, kam als Schlussspringer nicht ĂŒber 132 und 133,5 Meter hinaus.

Der deutschen Mannschaft droht eine Pleite zur zweiten WM-Woche: Nachdem den deutschen Skispringerinnen und Skispringern auf der Normalschanze noch immerhin drei Medaillen gelungen sind, sind sie auf der Großschanze noch ohne Edelmetall. Die nĂ€chste Chance hat das DSV-Team mit dem Frauen-Einzel am Freitag.

Japan vor Polen

Die japanische Mannschaft mit Ren Nikaido, Yukiya Sato, Naoki Nakamura und Ryoyu Kobayashi belegte mit 965,2 Punkten den fĂŒnften Platz vor Team Polen (Aleksander Znisczol, Jakub Wolny, Pawel Wasek, Dawid Kubacki; 958,4 P.) – trotz eines starken Kobayashi als Schlussspringer, der zumindest im Einzel am Samstag zum erweiterten Favoritenkreis im Kampf um Edelmetall gelten dĂŒrfte.

Dahinter belegten die Mannschaften aus Finnland (Kasperi Valto, Vilho Palosaari, Niko Kytosaho, Antti Aalto; 905,2 P.) und den USA (Kevin Bickner, Erik Belshaw, Jason Colby, Tate Frantz; 888,6 P.) die RĂ€nge sieben bzw. acht.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zur Nordischen Ski-WM 2025 in Trondheim

Nicht nach Plan ist der Wettkampf fĂŒr das Schweizer Quartett gelaufen, das den Finaldurchgang auf dem neunten Platz ebenso verpasst hat wie die Mannschaften aus Kasachstan (10.) sowie China (11.).

Zum Abschluss der Nordischen Ski-WM steht fĂŒr die Skispringer am Samstag die Einzel-Entscheidung auf der Großschanze als letzter Höhepunkt auf dem Programm. Bereits am Freitag stellen sich die Athleten der Vorausscheidung: Um 11 Uhr startet zunĂ€chst der Probedurchgang, bevor um 12:15 Uhr (alles live bei skispringen.com) die Qualifikation auf dem Programm steht. Die Frauen tragen ab 16:15 Uhr ihre letzte Einzel-Entscheidung aus.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 908 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegrĂŒndet. Studiert an der UniversitĂ€t Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „UnnĂŒtzes Skisprungwissen“).

1 Kommentar

  1. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH Slowenien fĂŒrs Grandiosem Sieg hat richtig spaß gemacht heuer soo geht Skispringen!! Respect+Grati geht auch nach Austria+Norwegen….nur Ă€rgerlich das die Quali am Samstag wohl nicht live gezeigt wird……blöder zeitplan abba ejal

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