Eisenbichler springt Bestweite

Slowenien feiert Sieg in Zakopane – DSV-Quartett auf Platz zwei

Foto: imago / Newspix

Die slowenische Mannschaft springt beim Team-Weltcup in Zakopane vor 9.000 Zuschauern überlegen zum Sieg. Doch auch die DSV-Skispringer präsentieren sich wiedererstarkt, Markus Eisenbichler springt Bestweite.

Die slowenische Mannschaft sicherte sich den Sieg beim dritten Team-Wettbewerb der Olympia-Saison. Mit insgesamt 1101,7 Punkten setzte sich das Quartett mit Lovro Kos, Peter Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek am Samstagabend im polnischen Zakopane gegen Deutschland (Severin Freund, Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler, Karl Geiger; 1034,7 P.) und Japan (Yukiya Sato, Junshiro Kobayashi, Naoki Nakamura, Ryoyu Kobayashi; 1034,1 P.) durch.

Den Grundstein zum Sieg haben die Slowenen schon im ersten Durchgang gelegt: Nach einem starken Start von Newcomer Kos war Peter Prevc für die Mannschaft von Cheftrainer Robert Hrgota ein wahrer Erfolgsgarant: Nach starken Trainingssprüngen war der Gesamtweltcup-Sieger der Saison 2015/2016 mit 133,5 und 140,5 Metern einer der stärksten Springer des Feldes.

Freund wackelt, Eisenbichler fliegt davon

Nach einem schwachen ersten Sprung hat sich Deutschlands Startspringer Severin Freund im Finale zwar weitenmäßig gesteigert, hatte aber mit Problemen bei der Landung zu kämpfen und konnte einen Sturz nur mit Mühe verhindern. „Dafür muss ich mich bei der Mannschaft eigentlich entschuldigen“, sagte der Routinier.

Im Finale war es dann vor allem Markus Eisenbichler, der den erhofften Podiumsplatz eine Woche nach der Enttäuschung von Bischofshofen abgesichert hat. Bei deutlich besseren Bedingungen im Finale entwickelte sich eine regelrechte Weitenjagd, bei der der Siegsdorfer mit 141,5 Metern die Tagesbestweite erzielt hat.

Doch auch Karl Geiger hat sich wieder deutlich stärker als zuletzt in Bischofshofen präsentiert. Im direkten Duell mit Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan hat der Oberstdorfer mit 135,5 und 137 Metern zweimal die besseren Sprünge gezeigt. „Das war eine sehr gute Teamleistung. Wir haben alle an einem Strang gezogen und bei mir waren beide Sprünge mal wieder ein anderes Kaliber“, freute sich der Gesamweltcup-Zweite.

Österreich verpasst Podium

Die österreichische Mannschaft, die die ersten beiden Mannschafts-Wettbewerbe der Saison noch gewinnen konnte, musste sich in der Besetzung Daniel Huber, Daniel Tschofenig, Clemens Aigner und Jan Hör (1011,3 P.) diesmal mit dem vierten Platz vor den Norwegern (Daniel-André Tande, Robin Pedersen, Halvor Egner Granerud, Marius Lindvik; 1009,1 P.) zufrieden geben.

Polen ohne Stoch und Kubacki chancenlos

In Abwesenheit des verletzten Kamil Stoch und des Corona-infizierten Dawid Kubacki waren die polnischen Skispringer vor heimischem Publikum chancenlos.

Vor immerhin 9.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der „Wielka Krokiew“ und tausenden vor den Toren belegte das Quartett um Piotr Zyla, Stefan Hula, Jakub Wolny und Pawel Wasek (962,1 P.) den sechsten Platz vor Russland (Danil Sadreev, Ilya Mankov, Mikhail Nazarov, Evgenii Klimov; 949,7 P.) und Tschechien (Filip Sakala, Radek Rydl, Viktor Polasek, Roman Koudelka; 805,9 P.).

Die Mannschaft aus Kasachstan (Nikita Devyatkin, Danil Vassilyev, Sabirzhan Muminov, Sergey Tkachenko; 352,3 P.) ist nach dem ersten Durchgang ausgeschieden.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup in Zakopane

Am Sonntag folgt in Zakopane der Einzel-Wettbewerb. Zunächst wird um 14:30 Uhr die Qualifikation nachgeholt, die am Freitag windbedingt abgesagt werden musste. Um 16 Uhr(alles live bei skispringen.com) startet danach der Wettbewerb.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Wurde letzte Woche noch darüber genault,das die deutschen Mannschaft sich vor Olympia in einem Formtief mit Ansage befindet?
    Finde die Mannschaft hat gezeigt das es letzte Woche ein Ausrutscher war der immer mal passieren kann, man sollte die DSV Adler nicht abschreiben bei Olympia

  2. Zweiter ist gut…dank Eisei und Geiger nochmal gut gegangen, Severin bis auf die Landung im zweiten Sprung solide, da muss er unbedingt was machen…Leyhe naja…Schwamm drüber. Aber damit Zweiter werden ist schon echt erfreulich. Balsam für die Seele und Aufwind für den Rest, hoffentlich.

  3. Glückwunsch an Slowenien, nachdem sie haarscharf in Bischofshofen am Podest vorbei geschrammt sind. Auch Deutschland hat gezeigt, dass sie kämpfen können

  4. Toll, Slowenien! Glückwunsch zum Teamsieg!
    Deutschland hat sich wieder aufgerafft, das ist erfreulich. Ein bisschen Glück war auch dabei:)

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