Marita Kramer hat einen Lauf: Nur fünf Tage nach ihrem ersten Weltcupsieg gewinnt die Österreicherin die Qualifikation in Zao. Die deutschen Skispringerinnen deuteten derweil einen Formanstieg an.
Wenn die Form gut ist, ist die Schanze, auf der gesprungen wird, gar nicht mehr so wichtig, selbst wenn man sie zuvor noch nie gesprungen ist. Genau das bewies am Donnerstag Marita Kramer. Nur fünf Tage nach ihrem ersten Weltcupsieg entschied die 18-Jährige mit einem Sprung auf 94 Meter und 103,8 Punkten die Qualifikation in Zao für sich. Rang zwei ging an die japanische Star-Springerin Sara Takanashi (97 Meter), der mit 100,4 3,4 Punkte zur Österreicherin fehlten. Sofia Tikhonova aus Russland (94,5 m; 96,5 P.) belegte nach zuletzt zwei Top-Ten-Ergebnissen in Sapporo den dritten Platz.
Dahinter folgte auf Platz vier mit Katharina Althaus die beste DSV-Springerin, die bei leichtem Aufwind 92,5 Meter sprang. Die zweite österreichische Premierensiegerin vom vergangenen Wochenende, Eva Pinkelnig, belegte vor der besten Slowenin Ema Klinec Platz fünf. Maren Lundby konnte sich nach zwei durchwachsenen Trainingssprüngen deutlich steigern und wurde Siebte. Mit Juliane Seyfarth auf Platz acht landete eine zweite Deutsche unter den Top Ten, dicht gefolgt von der besten Italienerin Lara Malsiner und der drittbesten Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger.
Geschlossene Teamleistungen von DSV- und ÖSV-Adlerinnen
Chiara Hölzl, die im Training die Plätze 1 und 3 belegte, wurde Elfte. Einen Sprung in die umgekehrte Richtung, nämlich deutlich nach vorne machte Luisa Görlich. Die Thüringerin hatte im Training Startschwierigkeiten, wurde in der Quali aber gute 14.. Daniela Iraschko-Stolz ließ sich selbst noch Luft nach oben und wurde 15.. Solide Ergebnisse gab es auch für Agnes Reisch (17.), Lisa Eder (19.) und Selina Freitag (20.).
Auch Svenja Würth hatte als 28. keine Mühe den Wettkampf am Freitag zu erreichen. Aus dem französischen Team schaffte einzig Lucile Morat als 29. den Sprung unter die besten 40. Mit Elena Runggaldier (34.) wird auch eine zweite Italienerin dabei sein. Von den gastgebenden Japanerinnen, die ihre zweite Möglichkeit für eine nationale Gruppe nun ausgeschöpft hatten, überstanden acht der zwölf Teilnehmerinnen die Ausscheidung.
Neuling Martina Ambrosi sorgt für Kuriosum
Nicht nur die 55 Athletinnen vom Sapporo-Wettkampf sind in Zao zugegen, es gesellten sich auch zwei Neulinge hinzu. Für Polen und Italien, die ihre Mannschaft jeweils um eine Springerin ergänzten, um am Samstag beim Teamwettkampf dabei sein zu können, reisten Nicole Konderla und Martina Ambrosi nach Yamagata nach. Letztgenannte sorgte für ein Kuriosum, denn sie durfte nur am Training, nicht aber an der Qualifikation teilnehmen. Der Grund: Ambrosi hat noch keine Punkte im zweitklassigen Continental Cup (COC) gesammelt.
Da diese aber nur für Einzel-, nicht aber für Teamspringen im Weltcup Voraussetzung sind, darf sie in diesem Wettkampf am Samstag teilnehmen. Dort wird sie dann das permanente Weltcup-Startrecht erlangen, da lediglich acht Mannschaften an den Start gehen werden, die allesamt Weltcuppunkte sammeln werden. Die 18-Jährige Konderla, die durch Punkte im COC ein temporäres Weltcup-Startrecht besitzt, nahm regulär an der Qualifikation teil. Dort schied sie aber als 54. klar aus. Julia Clair aus Frankreich wurde wegen zu langer Ski disqualifiziert.
» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2019/2020
Das Erste von zwei Einzelspringen in Zao ist für 17:00 Uhr Ortszeit (9:00 Uhr MEZ) angesetzt, der Probedurchgang findet um 16:00 Uhr (8:00 Uhr MEZ) und damit eine Stunde zuvor statt. Alle Sprünge gibt es natürlich live bei skispringen.com.
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