Vor DSV-Skispringer

Skiflug-WM: Slowenien fliegt in Vikersund zu Team-Gold

Die slowenische Mannschaft wird ihrer Favoritenrolle bei der Skiflug-WM in Vikersund gerecht und fliegt zu Gold im Team-Wettbewerb. Im Kampf um Silber und Bronze bleibt es bis zum Schluss spannend – und auch das DSV-Quartett kann am Ende jubeln.

Mit insgesamt 1711,5 Punkten sicherte sich die schon im Vorfeld favorisierte Mannschaft den Weltmeistertitel bei der Skiflug-WM. Das Quartett mit Domen Prevc, Peter Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek setzte sich am Sonntagnachmittag im norwegischen Vikersund deutlich gegen Deutschland (Severin Freund, Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Karl Geiger; 1583,5 P.) und Norwegen (Johann Andre Forfang, Daniel-André Tande, Halvor Egner Granerud, Marius Lindvik; 1559,6 P.) durch.

Für die slowenische Mannschaft war es ein Start-Ziel-Sieg, wie er kaum zu übertreffen gewesen wäre: In beiden Wertungsdurchgängen waren die vier Athleten der Mannschaft jeweils stärkster Springer der Gruppe. Mit einem fulminanten Vorsprung von 128 Punkten, umgerechnet mehr als 106 Metern, sicherte sich Slowenien damit den ersten Mannschaftstitel der Geschichte.

Geiger mit Fabel-Sprung im Finale

Hinter den Slowenen ist es bis zum Abschluss der Titelkämpfe in Norwegen spannend geblieben: Aus deutscher Sicht war es vor allem Karl Geiger, der mit 238 Metern die Silbermedaille des deutschen Quartetts abgesichert hat. „Ich wusste, dass alles relativ eng ist. Der Weltmeister und Bronzemedaillen-Gewinner waren noch oben, also habe ich alles auf eine Karte gesetzt“, sagte Geiger im Anschluss der ‚ARD‘.

Im ersten Durchgang war es Andreas Wellinger, der mit 226,5 Metern die deutsche Mannschaft auf Medaillenkurs gebracht hat. Auch Severin Freund und Markus Eisenbichler zeigten danach konstant starke Leistungen. „Diese Silbermedaille haben wir uns verdient“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher und erklärte in Hinblick auf die weiteren Skiflug-Wettbewerbe: „Für Karl ist es super, wenn er hier so aufhört.“

Nur Blech für Österreich

Das Nachsehen im Kampf um die letzten Medaillen der Skisprungsaison hatten die Österreicher. Zwischenzeitlich noch auf Bronze-Kurs gelegen, musste sich die Mannschaft mit Michael Hayböck, Ulrich Wohlgenannt, Manuel Fettner und Stefan Kraft (1552,7 P.) mit dem vierten Platz nur 6,9 Punkte hinter Norwegen geschlagen geben.

Chancenlos im Kampf um Edelmetall waren die Polen (Piotr Zyla, Dawid Kubacki, Kamil Stoch, Jakub Wolny), die mit 1495,8 Punkten vor Japan (Yukiya Sato, Naoki Nakamura, Junshiro Kobayashi, Ryoyu Kobayashi; 1433,9 P.) und Finnland (Antti Aalto, Eetu Nousiainen, Kalle Heikkinen, Niko Kytosaho; 1182,8 P.) den fünften Platz belegt haben.

» Weltcup-Kalender 2021/2022: Alle Termine im Überblick

Nach der Skiflug-WM stehen für die Skispringer in diesem Winter noch zwei weitere Weltcup-Wochenenden auf dem Plan: Am kommenden Wochenende stehen zwei Einzel-Skifliegen in Oberstdorf auf dem Programm, eine Woche darauf folgt dann das traditionsreiche Weltcup-Finale im slowenischen Planica.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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5 Kommentare

  1. Ein großartiger Wettbewerb mit einem mehr als verdienten Sieger (die müssen doch geschummelt haben ) und einem bombastischen letzten Flug von KG. Der Kampf um Silber und Bronze war extrem packend.

  2. Glückwunsch an alle Gewinner! Karl Geiger hat nochmal gezeigt, welch stärker Skiflieger er ist. Vor allen Teilnehmern habe ich großen Respekt. Das Skifliegen ist doch noch anders als das Skispringen.

  3. Glückwunsch and Slowenien…selten einen so verdienten Sieg gesehen!

    Ansonsten waren die Noten für Kraft wieder ein Schlag ins Gesicht für allen anderen…schummelt bei 220m im letzten Moment den Telemark hin & bekommt dafür 58 Punkte, während Geiger bei 238m einen top Telemark setzt und 57,5 Punkte bekommt…

    • Kraft hat bei den Haltungsnoten im Vergleich zu Geiger den Vorteil der kleineren Körpergröße. Bei einem Karl Geiger fallen kleinere Wackler und Assymetrien schneller auf. Bei Kraft ist das alles einfach kompakter. Dazu kommt, dass Kraft sich einen Ruf bei den Sprungrichtern aufbauen konnte. Das das noch immer wichtig ist, sieht man z.B. an Amman und Eisenbichler, die den Ruf haben, schlecht zu landen, sofort bestraft werden, wenn sie beim Telemark etwas schummeln und andererseits auch selbst bei zu guten Landungen selten die ganz hohen Noten bekommen (bei Amman noch stärker ausgeprägt als bei Eisenbichler)

  4. Toller Flug von Geiger, echt sehenswert! Insgesamt hat das deutsche Team von Tandes vergleichsweise schwachen Sprüngen profitiert. Den Slowenen gelingt zur Zeit einfach alles, man kann sich nur für sie freuen. Erstes Teamgold in der Skifluggeschichte!

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