Slowenische Festspiele beim Weltcup-Finale in Planica: Ziga Jelar feiert beim Skifliegen den ersten Sieg seiner Karriere und führt einen fulminanten Vierfach-Triumph der Slowenen an. Karl Geiger verliert wertvolle Punkte, Bundestrainer Horngacher zeigt sich enttäuscht.
Mit Flügen auf 232 und 238 Meter sicherte sich Ziga Jelar den ersten Weltcupsieg seiner Karriere und führte eine beeindruckende Mannschaftsleistung der heimischen Mannschaft an. Im slowenischen Planica erzielte der 24-Jährige am Freitagnachmittag insgesamt 468,2 Punkte und setzte sich damit gegen Peter Prevc durch, der auf 226 und 237 Meter (464,8 P.) kam. Den dritten Platz belegte Qualifikationssieger Anze Lanisek mit 230 und 230,5 Metern (458,5 P.).
Ihre mannschaftliche Dominanz haben die Slowenen vor heimischem Publikum schon im ersten Durchgang eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zur Halbzeit belegten die Slowenen gleich die ersten fünf (!) Plätze – und feierten am Ende vor rund 25.000 Zuschauern im berühmten „Tal der Schanzen“ einen fulminanten Vierfach-Triumph: Hinter Lanisek belegte Timi Zajc, nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen, den vierten Platz.
Nur zwei DSV-Adler im Finale: Geiger verliert Punkte
Für die deutschen Skispringer gab es beim ersten von zwei Einzel-Wettbewerben an diesem Wochenende nicht viel zu holen – nur zwei der fünf DSV-Skispringer haben sich für den Finaldurchgang der besten 30 qualifiziert. Besonders im Fokus stand Karl Geiger, der im Kampf um den Gesamtweltcup weitere Punkte einbüßte: Mit 213 und 232,5 Metern konnte sich der Oberstdorfer zwar steigern, blieb mit dem zwölften Platz aber hinter seinem japanischen Konkurrenten Kobayashi (5.), der beim Finale am Sonntag damit beste Aussichten hat, nach 2018/2019 zum zweiten Mal die große Kristallkugel zu gewinnen.
„Es wäre nicht realistisch, noch am Gesamtweltcup festzuhalten. Es ist schade, weil mir in den letzten Wochen ein bisschen das Gas ausgegangen ist“, analysierte Geiger in der ‚ARD‘.
241,5 Meter: Wellinger mit Bestweite
Neben Geiger sammelte nur Andreas Wellinger weitere Weltcuppunkte, der mit 241,5 Metern im zweiten Durchgang die Tagesbestweite erzielt und sich von Platz 24 auf 19 gesteigert hat. „So hoch war ich auf dieser Schanze noch nie“, analysierte der Olympiasieger von 2018.
Constantin Schmid ist mit Platz 31 denkbar knapp ausgeschieden, dürfte damit aber gute Chancen auf eine Teilnahme beim morgigen Team-Wettbewerb haben. Daneben haben auch Severin Freund (32.) und Markus Eisenbichler (34.) die Punkteränge verpasst. „Heute ist uns nicht viel gelungen, bis auf die zwei letzten Flüge von Karl und Andi, die echt gut waren. Das war ein bisschen ein bitterer Tag für uns“, zeigte sich Bundestrainer Stefan Horngacher enttäuscht.
Kraft hinter Kobayashi, Granerud bester Norweger
Hinter dem fünftplatzierten Kobayashi belegte Stefan Kraft mit 222 und 228,5 Metern den sechsten Rang. Damit büßt der Österreicher auch seine Führung in der separaten Skiflug-Gesamtwertung ein, die nun Jelar vor Landsmann Zajc anführt.
Mehr ausgerechnet haben sich auch die zuletzt noch flugstarken Norweger, die nur mit Halvor Egner Granerud auf dem neunten Platz unter den Top Ten vertreten waren. Noch vor ihm belegte Yukiya Sato aus Japan den achten Platz.
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Am Samstag stellen sich die Mannschaften bereits ab 09:45 Uhr (alles live bei skispringen.com) dem letzten Team-Wettbewerb der Saison. Einen Probedurchgang wird es zuvor nicht geben.
die Slowenen spielen beim Skifliegen wirklich in einer anderen Liga.
Für Karl Geiger ist es wirklich schade, denn es ist ja nicht so, dass Kobayashi zum Saisonende ein Überflieger ist. Er ist schlagbar für viele aktuelle Top-Springer, nur leider nicht für Geiger in seiner derzeitigen Form.
Ich wünsche mir von Herzen, dass Deutschland endlich einmal aufhört, immer mit so vielen Vorschußlorbeeren zu agieren…Am Ende zählt das Ergebnis, sonst nix…!
Slovenija zur Zeit die beste Mannschaft!!!! Weiter so..
Ein traumhaftes Fliegen!
Gratulation für den grandiosen Sieg der Slowenen. Hervorragende Arbeit der Trainer. Für morgen viel Erfolg im Mannschaftsspringen.
Was für ein tolles Ergebnis für die slowenische Mannschaft.
Das macht unglaubliche 356 Punkte im Nationencup.
Und was mich sehr freut: Peter Prevc hat es nach 2 Jahren mal wieder aufs Stockerl geschafft.