DSV-Skispringer abgeschlagen

Skifliegen: Peter Prevc fliegt in Planica zum umjubelten Heimsieg

Foto: imago / GEPA

Zwei Tage vor seinem Karriereende fliegt Peter Prevc vor heimischer Kulisse in Planica zu seinem ersten Weltcupsieg seit über vier Jahren. Die deutschen Skispringer bleiben beim ersten Wettkampf des Wochenendes hinter den Erwartungen.

Mit Weiten von 237,5 und 231 Metern sicherte sich Peter Prevc den Sieg beim vorletzten Einzel-Wettkampf der Weltcup-Saison im slowenischen Planica. Der Slowene erzielte am Freitagmittag insgesamt 452,1 Punkte und setzte sich damit gegen den Österreicher Daniel Huber durch, der auf 232 und 224 Meter (448,5 P.) kam. Den dritten Platz belegte Johann Andre Forfang aus Norwegen mit 231 und 226 Metern (441,3 P.).

Nach dem ersten Durchgang sah es noch danach aus, als könnte Daniel Huber gewinnen und den Kampf um die kleine Kristallkugel für den Skiflug-Weltcup damit noch einmal richtig spannend machen: Der Österreicher führte zur Halbzeit vor Prevc und dessen Landsmann Timi Zajc, fiel im Finaldurchgang dann aber zurück.

„Magischer Tag“: Erster Sieg seit vier Jahren

Für den Peter Prevc ist es der erste Weltcupsieg seit Lillehammer im März 2020 – und das ausgerechnet vor heimischer Zuschauerkulisse am Wochenende seines offiziellen Karriereendes. Am Sonntag will der 31-Jährige die letzten Flüge seiner Karriere absolvieren.

„Heute war es einfach ein magischer Tag. Mir ist es gelungen, fokussiert zu bleiben, was gar nicht so einfach ist bei so vielen Zuschauern. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier gewinnen kann. Bisher verstecke ich meine Emotionen noch“, sagte Prevc in einem ersten Interview.

Wellinger tut sich schwer: Paschke bester Deutscher

Die deutschen Skispringer sind beim ersten von drei Wettkampftagen zum Abschluss der Saison unter den Erwartungen geblieben. Bester Deutscher war am Ende Pius Paschke, der mit 212,5 Metern nach dem ersten Durchgang noch an 17. Stelle lag, sich mit 220,5 Metern im Finale aber auf den zehnten Platz verbessern konnte. Aufwärts ging es daneben auch für Karl Geiger, der vor allem dank starken 223,5 Metern im zweiten Durchgang den 13. Platz belegt hat.

Nicht nach Plan lief das erste von zwei Einzel-Skifliegen an diesem Wochenende hingegen für Andreas Wellinger, der zwar erstmals an diesem Wochenende die 200-Meter-Marke geknackt hat, mit 210,5 und 215 Metern aber nicht über Rang 20 hinaus kam.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup-Skifliegen in Planica

„Mir fällt es sehr schwer auf der Schanze hier. Ich komme mit der Spur nicht ganz zurecht und komme nie so richtig ins Gleiten. So fehlen am Ende die Meter“, analysierte der Ruhpoldinger.

Leyhe komplettiert Team für Samstag

Stephan Leyhe ist mit Platz 31 denkbar knapp am Einzug in den Finaldurchgang gescheitert und damit ebenso wie Luca Roth (34.) und Felix Hoffmann (39.) ohne Weltcuppunkte geblieben.

„Leider haben wir im ersten Durchgang einiges liegen lassen. Mit dem zweiten Durchgang war ich aber sehr zufrieden, vor allem Geiger und Paschke konnten mit tollen Flügen extrem viel aufholen. Bei Andreas Wellinger ist es uns leider noch nicht gelungen, dass wir ihn in die richtige Flugposition bringen“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher. Für den Team-Wettkampf am Samstag hat er neben Geiger, Paschke und Wellinger auch Leyhe nominiert.

Kraft nur Siebter – Belshaw mit Achtungserfolg

Timi Zajc, nach dem ersten Durchgang noch auf Podestkurs, fiel im Finale zurück und belegte als zweitbester Slowene den vierten Platz vor Marius Lindvik aus Norwegen (5.). Nicht optimal verlief der Wettkampf für Stefan Kraft, der nach seinem vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups nun auch um den Skiflug-Weltcup kämpft, diesmal mit 216,5 und 216 Metern aber nicht über den siebten Platz hinter Landsmann Daniel Tschofenig (6.) hinaus kam.

Überraschend stark präsentierte sich der US-Amerikaner Erik Belshaw (8.), der erstmals in seiner Karriere im Weltcup unter den Top Ten gelandet ist und damit etwa den Japaner Ryoyu Kobayashi (9.) hinter sich gelassen hat.

» Gesamtweltcup 2023/2024 (Herren): Die aktuelle Saison-Gesamtwertung im Überblick

Weitere Weltcuppunkte hat auch Noriaki Kasai (29.) gesammelt, der einmal mehr bewiesen hat, dass man auch im Alter von 51 Jahren die 200-Meter-Marke knacken kann. Der Japaner profitierte im ersten Durchgang von der Disqualifikation des Österreichers Manuel Fettner (Luftdurchlässigkeit am Anzug), durch die Kasai als 30. noch in den Finaldurchgang gerutscht ist.

» Weltcup-Kalender 2023/2024 (Herren): Alle Termine im Überblick

Am Samstag startet bereits um 08:30 Uhr der Probedurchgang, bevor um 09:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann der letzte Team-Wettbewerb des Winters auf dem Programm steht. Am Sonntag folgt dann das Weltcup-Finale im Einzel.

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

15 Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch Peter prevc.
    Die Deutschen wie nicht anders zu erwarten einfach schlecht. Denke heute wird es sehr traurig 5. Platz wäre schon ein Erfolg

  2. Es sei dem Peter vergönnt. Was für ein krönender Abschluss (?) für ihn und die slowenischen Fans. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist die Notenbewertung des Zweitplazierten Huber: Die 17.5, z.B. vom slowenischen Richter ist – bei allem Verständnis für die verdiente Prevc-Party in Planica – zumindest fragwürdig. Und zu den deutschen Springen: Gut, dass die Saison übermorgen vorbei ist.

  3. Peter wirklich sorgt für das kitischige Hollywoodende seiner großen Karriere. Die Stimmung in Planica wird gewaltig sein über das restliche Wochenende. Es freut mich so sehr. Schauen wir mal ob der 3 Kampf für die Skiflugkugel auch an ihn geht, es wäre ihm zu wüschen.

    • hey, ich glaube nicht. Ich glaube am Sonntag beim Finale sind nur die Top 30 des Gesamtweltcups qualifiziert und er ist auf Platz 36. Kann natürlich sein, dass er nachrückt da andere die vor ihm sind nicht vor Ort sind. Ich hab leider keine Ahnung, ob die USA morgen im Team dabei sind, weil ich nicht weiß, was mit Casey Larson ist

    • nachgesehen, es fehlen 5 Springer die vor ihm im Weltcup liegen. Die Frage ist, ob Lanisek springen wird, aber irgendwie gehe ich davon aus, mal schauen

      • Er verpasst das Finale wohl um einen einzigen Weltcuppunkt. Schade, aber schön zu sehen, dass sich im US Ski Team was entwickelt. Vielleicht schafft es ja auch Kevin Bickner nochmal in die erweiterte Weltspitze.

    • No. he is 36th and only the top 30 will go. the fact that sundal and raimund are not there gives a spot to R. johansson and Junshiro Kobayashi because also Aigner and Koudelka are not there

      • maybe Anze Lanisek will or can not start. this top 8 place Erik will never forget. two of my favourite scenes of the season were the reactions from Lindvik and than Hayböck to Erik Belshaw sitting in the leaderbox in Oberstdorf

  4. Habe Tränen in den Augen gehabt, unglaublich. Das hat er sich redlich verdient.
    Ganz großer Respekt an all die Jungs und Mädels die diese wunderbare Sportart ausüben.

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*