Mit ihrem Qualifikationssieg in Ljubno bringt sich Marita Kramer in die Favoritenrolle für die Premiere des Silvester-Tournament. Auch ihre Teamkolleginnen überzeugen, Katharina Althaus mischt vorne mit.
Wie gewohnt wurde es in Ljubno knapp, doch die stärkste Springerin hieß einmal mehr Marita Kramer. Mit ihrem Sprung auf 91,5 Meter und 144 Punkten gewann die Gesamtweltcupführende am Donnerstagabend die Qualifikation für das erste Springen des neuen Silvester-Tournaments. Rang zwei ging an Ema Klinec aus Slowenien, die ihr mit 91 Metern und 141,4 Punkten bis auf 2,6 Punkte nahekam. Auch Rang drei ging an eine Slowenin, nämlich Ursa Bogataj mit der höchsten Weite des Durchgangs von 92,5 Metern und 139,9 Punkten. Katharina Althaus wurde einmal mehr beste Deutsche und belegte mit 88 Metern und 134 Punkten Rang vier.
Mit Spela Rogelj und Nika Kriznar auf den Plätzen sechs und acht tummelten sich zwei weitere Springerinnen des Gastgeberlandes in den Top Ten. Sara Takanashi, die im ersten Trainingssprung noch Zweite wurde, belegte Rang fünf. Silje Opseth wurde als Siebte beste Norwegerin, die Top Ten komplettierten mit Daniela Iraschko-Stolz und Lisa Eder zwei weitere ÖSV-Springerinnen. Auch Eva Pinkelnig und Jacqueline Seifriedsberger fuhren mit den Plätzen zwölf und 14 gute Ergebnisse ein, während Sophie Sorschag, die für Chiara Kreuzer ins Team rückte, als 24. ein solides Weltcup-Comeback zeigte.
Deutsch-deutsches Duell bei K.o.-Premiere
Anders als üblich qualifizierten sich diesmal nicht nur 40 sondern 50 Athletinnen, da beide Springen in Ljubno im K.o.-Modus ausgetragen werden. Somit wird Sorschag direkt Mitwirkende des ersten K.o.-Duells der Geschichte sein, trifft sie doch auf Alexandra Kustova aus Russland. Dort gibt es mit Rogelj gegen Lara Logar und Klinec gegen Nika Vetrih gleich zwei rein slowenische Duelle, nachdem sich gleich elf der zwölf Springerinnen qualifiziert hatten. Auch im deutschen Team gibt es ein direktes Aufeinandertreffen, nämlich zwischen Selina Freitag und Juliane Seyfarth, die die Ränge 27 und 24 belegten.
Anna Rupprecht wurde 21. und springt morgen gegen die Tschechin Karolina Indrackova. Deren jüngere Schwester Anezka, die sich als 47. qualifizierte, wird dann Althaus‘ Gegnerin sein. Pauline Heßler belegte Rang 19, erwischte jedoch mit Yuki Ito (32.) zumindest eine namhafte Konkurrentin. Carina Vogt, die zuletzt in Ramsau die Qualifikation nicht überstand, landete auf Position 37, ist im Duell mit Seifriedsberger jedoch Außenseiterin. Die ÖSV-Damen erarbeiteten sich durch ihre starken Platzierungen allesamt machbare Aufgaben, ins Auge sticht dabei das Duell der Weltcupsiegerinnen zwischen Iraschko-Stolz und Maja Vtic.
Weltcup-Debüt von Estin Bendi verschiebt sich
Zur Premierenauflage des Silvester-Tournament hatten sich 71 Springerinnen aus 18 Nationen eingefunden. Darunter waren mit der Slowenin Tinkara Komar (61.), der Italienerin Martina Zanitzer (55.) und Anemarii Bendi aus Estland drei neue Gesichter im Weltcup. Bendi durfte jedoch nicht an den Start gehen, nachdem es bei ihrem Trainer einen positiven Corona-Befund gegeben hatte. Damit verschiebt sich also nicht nur ihr persönliches Debüt sondern auch das ihres Landes, schließlich war vorher noch nie eine Estin im Weltcup zugegen. Die Russin Lidiia Iakovleva wurde aufgrund eines irregulären Anzugs disqualifiziert und verlor damit die schon sicher geglaubte Teilnahme am Wettkampf.
Das erste der beiden Einzelspringen im K.o.-Modus in Ljubno ist für den morgigen Freitag um 16:30 Uhr angesetzt, der Probedurchgang findet um 15:15 Uhr statt. Alle Sprünge gibt es natürlich live bei skispringen.com. Die Wettkämpfe, die, wie die Vierschanzentournee ebenfalls ohne Zuschauer ausgetragen werden, sind zugleich auch die letzten Möglichkeiten für die Skispringerinnen, sich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren.
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