Nach dem schweren Sturz von Eirin Maria Kvandal in Hinzenbach steht die Diagnose nun fest. Nach ihrer Rückkehr nach Trondheim wurde Kvandal eingehend untersucht – die Verletzungen bedeuten das vorzeitige Saisonende.
Der schwere Sturz von Eirin Maria Kvandal in Hinzenbach war der Schock-Moment der Saison im Damen-Skispringen, nun steht die Diagnose fest. Nachdem ein erstes Röntgenbild im Krankenhaus von Linz keine Brüche darstellte, flog Kvandal mit dem Team zurück nach Norwegen. Weil sie sich nach ihrer Rückkehr zunächst in Quarantäne begeben musste, konnte die MRT-Untersuchung erst jetzt durchgeführt werden. Diese ergab, dass sie sich das Kreuzband und den Meniskus, sowie das Seitenband im rechten Knie gerissen hat. Für das norwegische Supertalent ist die WM-Saison damit vorzeitig beendet.
Der norwegische Rundfunk ‚NRK‘ zitierte Kvandal mit den Worten: „Es ist schlimmer als befürchtet. Ich habe gehofft, dass nur das Kreuzband betroffen ist.“ Die Siegerin des Weltcups in Ljubno hatte bereits am Morgen nach dem Sturz via ‚Instagram‘ selbst erste Hinweise auf das drohende Saisonaus gegeben. Diesen Verdacht bestätigte zunächst eine Untersuchung durch den Olympiatoppen-Physiotherapeuten. Gleichzeitig bedankte sie sich aber für „all‘ die warmen Wünsche“ und kündigte an: „Ich werde stärker zurückkommen“, wenngleich sie mit einer Ausfallzeit von mindestens neun Monaten rechne.
Zweiter großer Eingriff bei Kvandal
Für Kvandal, die erst am 12. Dezember letzten Jahres 19 Jahre alt wurde, ist es der zweite herbe gesundheitlicher Rückschlag in ihren noch jungen Jahren. Während ihrer frühen Schulzeit wurde bei ihr eine s-förmige Verformung der Wirbelsäule entdeckt. Diese verschlimmerte sich dann während ihrer Wachstumsphase. „Ganz plötzlich wurde alles in sehr kurzer Zeit sehr kompliziert. Ich musste schnell zum Arzt“, schilderte Kvandal gegenüber ‚TV2‘. Es war jedoch schnell klar: „Wenn nichts unternommen wird, kann das böse enden.“
Die Diagnose dieser angeborenen Skoliose war ein Schock für die damals 16-Jährige: „Ich war alleine, als ich diese Nachricht bekommen habe. Es war sehr schwierig, das zu akzeptieren. Ich war unglaublich traurig.“ Der am 3. Dezember 2018 durchgeführte Eingriff war enorm aufwendig. In sieben Stunden wurden der Nachwuchshoffnung zwei Metallplatten und 22 -Schrauben eingesetzt – schlussendlich aber erfolgreich. „Ich kenne keinen Springer oder Springerin in Norwegen, der so eine Operation hinter sich hat bringen müssen“, sagt Kvandal über diese einzigartige Geschichte.
Kvandal: Großes Talent mit großen Zielen
Umso mehr fieberte sie ihrem ersten Sprung entgegen, den sie dann am 3. Juni 2019, also sieben Monate später, machen konnte. Dann ging jedoch alles ganz schnell, wie Trainer Christian Meyer berichtet: „Ihre Entwicklung ist wirklich unglaublich. Im Sommer 2020 war sie noch nicht in der Lage, 85 Meter auf einer 90-Meter-Schanze zu springen.“ Dennoch hatte Kvandal bereits kurz davor mit der Silbermedaille im Mixed-Team bei der Junioren-WM in Oberwiesenthal ihren ersten großen Karriereerfolg gefeiert.
„Mittlerweile ist sie technisch aber weiter, als es Maren Lundby im gleichen Alter war“, schwärmte Meyer über seine Springerin, der trotz der schweren Verletzung eine große Zukunft vorausgesagt wird. Die norwegische Sommer-Meisterin hat jedenfalls noch Großes vor: „Es wäre großartig, einen Damen-Wettkampf auf der Skiflugschanze in Planica zu haben, auch wenn wir bis dahin wohl noch einiges vor uns haben. Aber das ist mein größter Traum.“ Der für Kvandal erste Schritt dorthin wird die notwendige Operation sein, die zeitnah durchgeführt werden soll.
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„schlimmer als befürchtet“…na nicht wirklich. Genau danach sah es eben in der Zeitlupe aus, und wie ich schon schrieb, nicht nur die WM, auch die Olympia-Saison sind damit erledigt.
Och Mensch, das ist echt schade, hoffentlich gibt das keine bleibenden Schäden. Ganz gute Besserung an Eirin Maria Kvandal!!!
Oh Mann, das ist echt hart.
Hoffentlich wird alles wieder