Tournee-Generalprobe

Schanzenrekord! Ryoyu Kobayashi auch in Engelberg überragend

Ryoyu Kobayashi springt in Engelberg zu seinem vierten Saisonsieg und macht sich zum Top-Favoriten bei der Vierschanzentournee. Karl Geiger wird erneut bester Deutscher, Richard Freitag verzichtet mit Hüftproblemen.

Ryoyu Kobayashi bleibt unangefochten der konstanteste Skispringer in diesem Winter. Mit seinem vierten Saionsieg verteidigte der 22-jährige Japaner in Engelberg nicht nur das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden, sondern machte sich zugleich zum großen Favoriten auf den Gesamtsieg bei der 67. Vierschanzentournee, die in zwei Wochen beginnt.

Mit Sprüngen auf 144 und 137 Meter ließ Kobayashi der Konkurrenz auf der Groß-Titlis-Schanze keine Chance. Der Japaner erzielte am Sonntagnachmittag insgesamt 294,4 Punkte und setzte sich damit gegen den Polen Piotr Zyla durch, der auf 137,5 und 135 Meter (285,1 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Kamil Stoch (138 und 131 m; 279,5 P.) ein weiterer Springer aus der starken polnischen Mannschaft.

Kobayashi führte das Feld schon nach dem ersten Durchgang mit Schanzenrekord-Weite souverän vor Stoch und Zyla an. Im Finale verteidigte der Japaner seine Spitzenposition mit dem erneut weitesten Sprung des Durchgangs.

Geiger schrammt am Podium vorbei, Freitag verzichtet

Weniger als 24 Stunden nach dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere war Karl Geiger auch beim zweiten Wettkampf an diesem Wochenende wieder der beste deutsche Skispringer. Mit Sprüngen auf 137 und 135 Meter verpasste der Oberstdorfer das Podium als Vierter nur knapp. Auch Markus Eisenbichler konnte mit dem sechsten Platz überzeugen, der Willinger Stephan Leyhe (11.) hat die Top Ten knapp verpasst.

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Weitere Weltcuppunkte sammelten außerdem Andreas Wellinger und David Siegel als 24. bzw. 25.

Severin Freund tut sich auch am dritten Wettkampf-Wochenende nach seiner Rückkehr noch schwer, verpasste als 47. erneut den Finaldurchgang. Gar nicht erst am Start war Richard Freitag. Nachdem sich der 27-jährige Sachse am Samstag im Probedurchgang fast gestürzt war und über Schmerzen an der Hüfte geklagt hat, verzichtete er als Vorsichtsmaßnahme in Hinblick auf die Tournee. „Er hat sich bei der Landung etwas verrissen. Wir wissen noch nicht, wie das weitergeht“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster.

Österreichisches Debakel, Huber scheitert an Quali

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte an diesem Wochenende Daniel Huber. Nachdem der 25-jährige Österreicher am Samstag zum ersten Mal auf dem Podium gelandet war, ist er am Folgetag mit Platz 55 bereits an der im Vorfeld durchgeführten Qualifikation gescheitert.

Überhaupt war es für Team Österreich eine ziemlich enttäuschende Tournee-Generalprobe – einzig Stefan Kraft hat es in den zweiten Durchgang geschafft, belegte mit 132,5 und 137 Metern den zwölften Platz.

Kubacki Fünfter, Johansson bester Norweger

Neben Zyla und Stoch setzte aus der polnischen Mannschaft auch Dawid Kubacki mit dem fünften Platz ein deutliches Ausrufezeichen. Robert Johansson belegte als bester Norweger den siebten Platz, gefolgt vom Russen Evgeniy Klimov.

Zusätzliches Selbstvertrauen vor dem ersten Saisonhöhepunkt haben auch Roman Koudelka aus Tschechien und der Finne Antti Aalto mit den Plätzen neun bzw. zehn getankt.

Lokalmatador Simon Ammann belegte als bester Schweizer vor heimischem Publikum den 29. Platz. Sein Teamkollege Killian Peier (31.) ist ebenso wie der Slowene Anze Lanisek (34.) und die Österreicher Philipp Aschenwald (37.), Michael Hayböck (41.) und Manuel Fettner (48.) vorzeitig ausgeschieden.

Kobayashi in Gelb zur Vierschanzentournee

Mit seinem nächsten Sieg baut Ryoyu Kobayashi seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. Mit insgesamt 556 Punkten verabschiedet sich der Japaner im Gelben Trikot in die Weihnachtspause, dahinter liegen die Polen Zyla (445) und Stoch (365). Karl Geiger liegt als bester Deutscher mit 327 Punkten an vierter Stelle.

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Fortgesetzt wird der Weltcup nach Weihnachten mit der traditionellen Vierschanzentournee zum Jahreswechsel. Am Samstag, 29. Dezember, stehen in Oberstdorf das Training und die Qualifikation auf dem Programm.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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