Das Damen-Skispringen muss den Rest des Winters auf einen weiteren großen Namen verzichten: Sarah Hendrickson, Weltmeisterin von 2013, wird in dieser Saison keine Wettkämpfe bestreiten.
Die gerade erst begonnene WM-Saison 2018/2019 wird ohne Sarah Hendrickson stattfinden. Wie die US-Amerikanerin via Instagram bekannt gab, wird sie während des Winters keine Wettkämpfe bestreiten. Sie wolle sich stattdessen auf ihre akademische Ausbildung konzentrieren, schrieb die Weltmeisterin von 2013 über ihre Pläne für die kommenden Monate. Nach Evelyn Insam und Irina Avvakumova ist Hendrickson die dritte Athletin, die im WM-Winter freiwillig aussetzt.
„Nachdem ich mir die Ergebnisse aus Lillehammer angesehen habe, kann ich nur sagen: Es ist großartig zu sehen, welche Fortschritte das Damen-Skispringen macht – weite Sprünge und neue Siegerinnen! Ich werde meinen Freunden aus der ganzen Welt weiterhin alle Daumen drücken, aber von Zuhause aus. Ich habe entschieden, mir eine Auszeit zu nehmen und mich auf die Schule zu konzentrieren und meine „Liebe“ zum Lernen. Fliegt weiter, Ladies“, schrieb die 24-Jährige auf der Fotoplattform.
Aus den Kreisen ihrer Wegbegleiterinnen folgten postwendend erste Reaktionen. Die Italienerin Elena Runggaldier antwortete auf den Post: „Du fehlst [uns] jetzt schon“, Hendricksons Ex-Teamkollegin Avery Ardovino schrieb: „Du bist unglaublich! Ich habe so viel Liebe für dich!“. Mit Eva Pinkelnig aus Österreich meldete sich auch eine ihrer besten Freundinnen: “Ich werde ein paar Meter für dich (mit)fliegen“, schrieb sie. Neben vielen weiteren Kolleginnen drückte auch Ski-Alpin-Star Lindsey Vonn bei diesem Beitrag auf „Like“.
Hendrickson ist nicht nur sportlich mitbestimmend
Den ganzen Sommer über hatte die 13-malige Weltcupsiegerin in ihrer Heimat Park City trainiert und – ebenso wie der Rest der Nationalmannschaft – unter anderem auch an Leistungstests teilgenommen. Für die USA waren in Lillehammer Nita Englund (ein Weltcuppunkt) und Tara Geragthy-Moats am Start, die sich für keinen Wettkampf qualifizieren konnte und zudem vereinzelt am Continentalcup der Nordischen Kombiniererinnen teilnehmen wird. Im Verlauf des Winters wird noch Nina Lussi zum Team stoßen, die sich im Dezember 2017 das Kreuzband riss und seitdem an ihrem Comeback arbeitet.
Nicht nur auf der Schanze gilt die US-Amerikanerin als eine der wichtigsten Vertreterinnen ihrer Zunft. Im Mai vertrat Hendrickson auf dem FIS-Kongress an der griechischen Costa Navarino in ihrer Rolle als Athletensprecherin die Interessen der Skispringerinnen. Sie war mitverantwortlich dafür, dass die Regel, nach der HS 118 als größte Schanzengröße für Wettkämpfe im Damen-Skispringen, abgeschafft wurde. Auch deshalb ist es durchaus überraschend, dass sie an dieser Entwicklung vorerst selbst nicht partizipiert. Ihre Funktion als Athletensprecherin, die sie seit 2015 innehat, wird sie jedoch bis mindestens Sommer 2019 weiter ausüben.
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