Für Sara Takanashi war die Qualifikation zum Weltcup-Auftakt in Lillehammer am Donnerstagabend eine erfolgreiche Spätschicht, für andere wiederum eine nicht zu gewinnende Lotterie: Acht Athletinnen werden disqualifiziert.
Der fortwährende Schneefall und wechselnde Winde unter Flutlicht machten der Japanerin Sara Takanashi nichts aus. Mit 138,5 Punkten und einer Weite von 96 Metern ließ sie Sofia Tikhonova aus Russland (95 m; 123,3 P.) und die Österreicherin Eva Pinkelnig (95 m; 122,8 P.) hinter sich.
Am ersten der vier Sprungtage wussten die Lokalmatadorinnen aus Norwegen ihren Heimvorteil in gute Ergebnisse umzumünzen. Beste von ihnen wurde Olympiasiegerin und Gesamtweltcup-Siegerin Maren Lundby auf Rang sechs, Silje Opseth als Siebte und Anna Odine Stroem als Neunte folgten ihr dicht auf den Fersen.
Dazwischen schob sich mit Maja Vtic – durchaus überraschend, nachdem sie weite Teile des Sommers wegen einer Knieverletzung verpasste – die beste Slowenin. Mit Ingebjoerg Saglien Braaten (29.) überstand zudem eine Weltcup-Debütantin die Ausscheidung.
DSV- und ÖSV-Athletinnen mit Licht und Schatten
Beste Deutsche wurde Katharina Althaus mit einem Sprung auf 84 Meter und Platz zehn. Den Worten von Bundestrainer Andreas Bauer („Wir wollen jeden Wettkampf mitbestimmen“) konnte das Team lediglich in Ansätzen Nachdruck verleihen, präsentierte sich jedoch geschlossen. Pauline Heßler bestätigte mit Rang elf ihre gute Form in diesem Jahr. Anna Rupprecht belegte bei ihrem Comeback im Weltcup den 17. Platz, gefolgt von Carina Vogt. Juliane Seyfarth musste nach ihrem Sprung auf 66 Metern kurz zittern, schaffte jedoch als 38. knapp den Sprung in den Wettkampf.
Gemischt fiel auch die Bilanz der Österreicherinnen aus: Die am Montag gestürzte Daniela Iraschko-Stolz zeigte sich unbeeinträchtigt und wurde mit 89,5 Metern hinter Teamkollegin Pinkelnig starke Vierte, punktgleich mit der zweitbesten Russin Liidia Iakovleva. Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Hölzl erwischten keine günstigen Bedingungen und mussten sich mit den Plätzen 24 und 27 begnügen.
Rekord für Disqualifikationen im Weltcup
Insgesamt 61 Starterinnen aus 17 Nationen fanden sich am Lysgardsbakken ein. Nachdem schon das Training aufgrund einer Verzögerung bei den Nordischen Kombinierern mit gut einer halben Stunde Verspätung begann, verschob sich auch die Qualifikation um 15 Minuten nach hinten. Grund dafür waren Schwierigkeiten mit den Schneeblasgeräten, die permanent eingesetzt wurden.
Der Sonderregel, dass lediglich 40 Teilnehmer im ersten Durchgang startberechtigt sind, fielen auch einige prominente Namen zum Opfer – auffällig viele wegen Regelverstößen. Mit Susanna Forsström (Finnland), Thea Sofie Kleven (Norwegen), Kinga Rajda (Polen), Stepanka Ptackova (Tschechien), Frida Westman (Schweden) und Alexandra Barantceva (Russland) wurden acht Springerinnen aufgrund nicht regelkonformer Anzüge noch vor ihren Sprüngen disqualifiziert. Besonders bitter war dies für Kleven – sie hatte zuvor mit beachtlichen 94 Metern den zweiten Trainingsdurchgang gewonnen. Tara Geraghty-Moats‘ und auch Yuka Setos Anzüge fielen durch die Kontrolle nach dem Sprung.
» Event-Übersicht: Infos & Zeitplan zum Weltcup-Auftakt in Lillehammer
Am Freitag steht dann das erste Springen des Lillehammer Triple an. Der Probedurchgang startet um 16:30 Uhr, der erste Wertungsdurchgang folgt um 17:30 Uhr (alles live bei skispringen.com).
Schreiben Sie jetzt einen Kommentar