Nach ihrem Missgeschick am Freitag meldet sich Sara Takanashi eindrucksvoll zurück: Die Japanerin feiert beim Weltcup in Hinzenbach ihren 58. Weltcupsieg. Doch auch am Samstag hagelt es Disqualifikationen.
Keine 24 Stunden nach ihrer Disqualifikation legte Sara Takanashi ein bemerkenswertes Comeback hin. Mit zwei Sprüngen auf 90 Metern und einer Punktzahl von 238,4 fuhr die Japanerin ihren 58. Weltcupsieg ein und baute damit ihren eigenen Rekord weiter aus. Wie schon am Vortag war es ein enges Duell um den Tageserfolg und wieder war Nika Kriznar beteiligt. Der Siegerin vom Freitag fehlten mit 90 und 90,5 Metern und 238 Punkten genau 0,4 Zähler auf ihren zweiten Weltcupsieg. Silje Opseth aus Norwegen freute sich über den dritten Platz, den sie mit 88 und 90 Metern (232,4 P.), nachdem sie und ihre Teamkolleginnen am Freitagabend mit gehöriger Verspätung wieder ihre Ski in Empfang nehmen konnten.
„Nach dem gestrigen Fehler bin ich heute sehr glücklich über diesen Erfolg. Hinzenbach ist sehr speziell für mich, ich springe hier immer sehr gut“, sagte Takanashi nach dem Springen über ihren bereits siebten Tageserfolg in der kleinen österreichischen Gemeinde. Auf Platz vier landete mit Daniela Iraschko-Stolz die beste Österreicherin. Die dreimalige Hinzenbach-Siegerin bemängelte im ‚ORF‘ bei sich zwar eine Schrittstellung und einen Skifehler in der Luft, fühlte sich aber in Schlagdistanz zu den Top 3 „und das stimmt mich sehr positiv“.
DSV-Springerinnen steigern sich
Eine Gewinnerin des Tages war auch Maren Lundby, die sich den verpassten gestrigen Sprungtag kaum anmerken ließen und mit der Tagesbestweite von 91 Metern im Finale noch von Platz zwölf auf fünf vorrückte. Auf dem sechsten Platz landete die zweitbeste Japanerin Nozomi Maruyama, die damit ihr bestes Weltcupergebnis egalisierte. Siebte wurde Irina Avvakumova aus Russland, die damit erneut in den Top Ten landete. Mit Ursa Bogataj und Ema Klinec auf den Rängen neun und zehn bestätigten zwei weitere Sloweninnen den gestrigen starken Auftritt des Teams.
Beste Deutsche war zum dritten Mal in der laufenden Saison Katharina Althaus, die Achte wurde. Anna Rupprecht bestätigte mit Platz 13 ihre solide Form, während Carina Vogt mit Platz 20 noch in den Preisgeldrängen landete. Vierte DSV-Springerin im Finale war Luisa Görlich, die Rang 26 belegte. Sie profitierte dabei auch von der Disqualifikation der Französin Josephine Pagnier. Agnes Reisch und Juliane Seyfarth verpassten in der Qualifikation als 41. und 42. um 0,2 und 0,3 Punkte den Sprung in den Bewerb. Die erst 16-Jährige Klara Ulrichova fuhr mit Platz 18 nicht nur ihr bestes Karriere- sondern auch das beste tschechische Saisonergebnis ein.
Kramers Disqualifikation sorgt für Aufsehen
Die US-Amerikanerin Logan Sankey verbesserte ihr bestes Weltcupergebnis auf Platz 34, während die Österreicherin Hannah Wiegele erstmals überhaupt im Wettkampf mit dabei war und 35. wurde. Mit Yuka Seto und Anna Odine Stroem wurden zwei Springerinnen aufgrund irregulärer Anzüge aus der Wertung genommen. Gleiches widerfuhr nach Ende des ersten Durchgangs auch Marita Kramer, die auf Rang neun und sogar noch in Reichweite zum Podest lag. „Es hat am Becken nicht ganz gepasst. Sie hatten mich vorher schon verwarnt und wir haben die Stelle auch umgenäht, aber es hat anscheinend nicht ausgereicht. Also müssen wir da nochmal ran“, kommentierte Kramer konsterniert im ‚ORF‘.
In der Qualifikation war Sara Takanashi wie schon am Freitag mit 87,5 Metern und 120,5 Punkten die Beste. Nika Kriznar belegte mit 88 Metern und 119,3 Punkten den zweiten Platz vor Katharina Althaus, die mit 87 Metern 116,5 Punkte erzielte. Takanashis Teamkollegin Yuki Ito verpasste den Einzug in den Wettkampf nach einem schwachen Sprung auf lediglich 73,5 Meter, wodurch Sankey profitierte. Lara Malsiner wurde aufgrund eines zu großen Anzugs disqualifiziert und musste damit wie schon am Vortag im Wettkampf zuschauen.
Spannung im Weltcup steigt weiter
Durch Marita Kramers Null-Punkte-Ergebnis ist der Kampf um die große Kristallkugel im Gesamtweltcup nun noch spannender geworden. Die Österreicherin führt zwar weiterhin mit 410 Punkten, hat jedoch nur noch 39 Zähler Vorsprung auf Nika Kriznar (371). Sara Takanashi (326) sprang wieder auf Platz drei und liegt 84 Punkte hinter der Führenden. Katharina Althaus konnte einen Platz gutmachen und ist mit 167 Punkten nun Neunte.
» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2020/2021
Am morgigen Sonntag steht in Hinzenbach dann das dritte Einzelspringen an. Der erste Durchgang beginnt um 12:15 Uhr, zuvor steht um 11 Uhr die Qualifikation an (alles live bei skispringen.com).
Das Damenskispringen ist so spannend und auf hohem Niveau, es ist sooo schade dass es so wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Sara Takanashi ist zurück!