Ryoyu Kobayashi kehrt auf das oberste Siegertreppchen zurück: Der Gesamtweltcup-Sieger springt mit seinem ersten Saisonsieg ins Gelbe Trikot. Ein schwerer Sturz von Thomas Aasen Markeng überschattet den Wettkampf.
Der dominierende Skispringer des vergangenen Winters meldet sich mit einem Sieg ganz oben in der Weltspitze zurück. Mit Sprüngen auf 136,5 und 134 Meter sicherte sich Ryoyu Kobayashi zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Klingenthal seinen ersten Saisonsieg. Der Japaner erzielte am Sonntagnachmittag in der Vogtland-Arena insgesamt 277 Punkte und setzte sich damit gegen den erneut starken Österreicher Stefan Kraft durch, der auf 134 und 134,5 Meter (274 P.) kam. Marius Lindvik aus Norwegen (131 und 134,5 m; 269,5 P.) erzielte mit dem dritten Platz sein bislang bestes Karriereergebnis.
Pünktlich zum Wettkampfstart hatte das Wetter in Klingenthal ein Einsehen. Der Dauerregen hat sich gelegt, der wechselhafte Wind zumindest weitgehend beruhigt, sodass die Zuschauer in der Vogtland-Arena ein vergleichsweise faires Springen zum Abschluss des Wochenendes zu sehen bekamen.
Karl Geiger erneut bester DSV-Skispringer
24 Stunden nach dem Debakel im Teamspringen war es den Zuschauern allerdings nicht vergönnt, einen deutschen Podiumsplatz zu bejubeln. Am nächsten dran war einmal mehr Karl Geiger, der mit zwei Sprüngen auf 132 Meter hinter dem Österreicher Philipp Aschenwald den fünften Platz belegte. „Der zweite Sprung war wieder ganz gut, auch wenn ich ihn nicht ganz pünktlich am Absprung erwischt habe. Insgesamt bin ich mit dem heutigen Tag aber sehr zufrieden“, sagte der Oberstdorfer.
Nachdem er erneut nur knapp den Finaldurchgang erreicht hatte, bestätigte Markus Eisenbichler mit seinem zweiten Sprung auf 132 Meter und dem 15. Platz seinen Aufwärtstrend. „Im ersten Durchgang war ich zu aggressiv und dadurch extrem spät am Tisch“, analysierte Eisenbichler, der sich in Hinblick auf die anstehende Tournee-Generalprobe in Engelberg zuversichtlich zeigt: „Die Sprünge sind noch lange nicht perfekt, aber mit einem ganz normalen Sprung kann ich eigentlich wieder ganz gut mithalten.“
Weitere Weltcuppunkte sammelten aus der deutschen Mannschaft außerdem Stephan Leyhe (17.), Pius Paschke (19.), Moritz Baer (25.) und Constantin Schmid (26.). „Wir haben nach dem gestrigen Tag ein bisschen gebraucht, bis wir wieder angelaufen sind. Aber speziell der zweite Durchgang stimmt mich zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, bilanzierte Bundestrainer Stefan Horngacher.
Einzig Richard Freitag verpasste den Finaldurchgang deutlich. Ausgerechnet vor heimischem Publikum kam der Lokalmatador nicht über 117 Meter und Platz 40 hinaus.
Sturz von Markeng überschattet Wettkampf
Überschattet wurde der Wettkampf von einem schweren Sturz des Norwegers Thomas Aasen Markeng. Der 19-jährige Junioren-Weltmeister musste mehrere Minuten im Auslauf der Klingenthaler Vogtland-Arena behandelt und anschließend von Sanitätern auf einer Trage abtransportiert werden.
Für nähere Untersuchungen wurde Markeng ins Krankenhaus gebracht. Bei einer Röntgenuntersuchung konnten Knochebrüche ausgeschlossen werden. Am Montag reist Markeng nach Oslo, wo eine MRT-Untersuchung Aufschluss über weitere Verletzungen geben soll. Befürchtet wird eine Knieverletzung.
Schlierenzauer fällt zurück
Fast wäre das ohnehin beeindruckende Ergebnis der österreichischen Mannschaft noch deutlicher ausgefallen. Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer bestätigte mit starken 135 Metern seine aufzeigende Formkurve. Nach dem vierten Platz zur Halbzeit fiel der Tiroler im Finaldurchgang aber noch auf den zwölften Platz zurück.
Daneben überzeugte mit Russland-Sieger Yukiya Sato ein weiterer Japaner als Sechster, gefolgt vom Norweger Johann Andre Forfang (7.). Auch Peter Prevc aus Slowenien (8.) und die beiden Polen Piotr Zyla (9.) und Kamil Stoch (10.) schafften in Klingenthal den Sprung unter die Top Ten.
Domen Prevc wurde vor seinem zweiten Sprung wegen eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert.
Kobayashi übernimmt Gelbes Trikot
Mit insgesamt 290 Punkten übernimmt Ryoyu Kobayashi die Führung im Gesamtweltcup. Der Japaner liegt damit knapp vor Stefan Kraft (276) und Daniel-André Tande (273). Karl Geiger ist als bester Deutscher mit einem Rückstand von 53 Punkten auf Kobayashi Vierter.
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Fortgesetzt wird der Weltcup am kommenden Wochenende in der Schweiz. In Engelberg stehen traditionell die letzten beiden Einzel-Wettbewerbe vor Weihnachten als Generalprobe für die Vierschanzentournee auf dem Plan. Bereits am Freitag finden das offizielle Training und die Qualifikation statt.
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Abgesehen von Karl Geiger Plätze 15 und schlechter, so langsam verkommt das dt. Team wieder zur Farce.
Irgendwie erinnert das an die späte Phase des Misserfolg-Trainers Peter Rowein, und Herr Horngacher wirkt genauso ratlos wie seinerzeit Herr Rowein.
Es macht keinen Spaß mehr, sich das noch anzuschauen.
Die Zeiten von Peter Rohwein waren völlig andere! Da gab es noch unfassbar viele Finnen unter den ersten 30, Kanada bekam komplette Mansnschaften zusammen und von Japanern war noch nicht die Rede. Doch schon damals hat das Zusehen sicher Spaß gemacht 🙂
Warum soll man von Karl Geiger ‚absehen‘?
Was ist nur mit Richard Freitag los ?
Seitdem er nicht mehr von Roar Lokelsoy persönlich betreut wird, geht gar nichts mehr.
Hat der Sturz von Innsbruck zur Tournee vor 2 Jahren wirklich alles kaputt gemacht.
Sehr, sehr schade – aber so hat das alles fast keinen Sinn mehr.
So ein Sturz kann viel kaputt machen. Siehe Morgenstern. Richi war mir immer sympatisch als deutscher. Ich würde mich freuen wenn er endlich mal wieder ganz vorne mitmischt und am liebsten mit König kamil
Habe zwar keine Ahnung, aber man erkennt, daß andere Springer die Körperspannung bis zur Landung halten. Das fehlt bei R.Freitag. Noch etwas, zur letzten Saison hat man die neuartigen Helme bald wieder abgelegt, denn wenn sie förderlich wären, würden alle darauf zurückgreifen, und ich glaube auch nicht, daß die guten Leistungen bei unseren z.Z. besten, mit diesen Helm zusammenhängen. Vielleicht ist der Hersteller ein guter Sponsor?