Bestweiten in beiden Durchgängen bescheren Stefan Kraft den Sieg beim zweiten Einzelspringen der „Raw Air“. Der Österreicher lässt in Lillehammer den Gesamtführenden Johansson hinter sich. Bundestrainer Schuster findet nach deutscher Pleite deutliche Worte.
Mit seinem vierten Saisonsieg machte sich Stefan Kraft im Kampf um den Gesamtsieg der diesjährigen „Raw Air“ und das damit verbundene Extra-Preisgeld in Höhe von 60.000 Euro zum ernsthaften Konkurrenten für den bislang dominierenden Robert Johansson.
Der Österreicher sprang am Dienstagabend gleich zweimal weiter als der Rest des Feldes. Mit Sprüngen auf 139 und 141 Meter erzielte Kraft auf dem Lysgardsbakken insgesamt 285,7 Punkte und ließ den Norweger Johansson (135 und 138,5 m; 273,3 P.) auf dem zweiten Platz deutlich hinter sich. Dritter wurde der frisch gebackene Gesamtweltcup-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan mit 130 und 137 Metern (261,7 P.).
Wellinger überrascht als bester DSV-Skispringer
Nach dem missglückten Auftakt am Holmenkollen gab es für die deutschen Skispringer auch in der Olympiastadt von 1994 nicht viel zu holen. Olympiasieger Andreas Wellinger belegte mit 127,5 und 132 Metern den 14. Platz – und war damit zum zweiten Mal in diesem Winter bester DSV-Skispringer.
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Ausgerechnet auf einer seiner Lieblingsschanzen büßte Weltmeister Markus Eisenbichler weitere Punkte in der Gesamtwertung ein, belegte mit 122 und 129 Metern nur den 15. Platz. „Mein zweiter Sprung war heute etwas besser. Eigentlich mag ich diese Schanze gern und ich weiß auch genau, woran es liegt. Aber ich bin hier einfach nicht so gut reingekommen und freue mich jetzt auf die weiteren Schanzen“, so Eisenbichler.
Daneben sammelten aus der deutschen Mannschaft außerdem Karl Geiger (20.), Stephan Leyhe (23.) und Constantin Schmid (28.) weitere Weltcuppunte.
Bundestrainer deutlich: „Erbärmlich!“
„Natürlich hat jeder alles versucht, aber das war heute erbärmlich“, fand Bundestrainer Werner Schuster in der ‚ARD‘ deutliche Worte zur deutschen Pleite: „Gutes Lebenszeichen von Andi Wellinger. Auch der junge Constantin Schmid macht sich gut, obwohl wenn er den zweiten Sprung heute verhauen hat. Die anderen kommen nicht in Rhythmus, springen wie Roboter.“
Stoch verpasst Podium
Auch für Titelverteidger Kamil Stoch verlief die „Raw Air“ bislang nicht ganz wunschgemäß, mit 130 und 137 Metern hat er das erhoffte Podium erneut verpasst.
Qualifikationssieger Junshiro Kobayashi belegte hinter dem Norweger Johann Andre Forfang (5.) den sechsten Platz, der Slowene Domen Prec wurde Siebter. Daneben schafften es außerdem Normalschanzen-Weltmeister Dawid Kubacki aus Polen (8.) sowie der Österreicher Philipp Aschenwald (9.) und der Schweizer Killian Peier (10.) in die Top Ten.
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Der Kiefersfeldener Pius Paschke (45.) hat das Finale der besten 30 ebenso verpasst wie beisielsweise der Österreicher Clemens Aigner (34.), „Oldie“ Noriaki Kasai aus Japan (36.) und der Norweger Halvor Egner Granerud (47.). Joakim Aune wurde wegen eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert.
Johanssons Vorsprung schmilzt
In der Raw-Air-Gesamtwertung bleibt Robert Johansson vorne, büßt aber weiter an Vorsprung ein. Mit 950,3 Punkten liegt der Norweger vor Kraft (937,4) und Kobayashi (921,4).
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Die diesjährige „Raw Air“ wird im rund 350 Kilometer entfernten Trondheim fortgesetzt. Bereits am Mittwoch startet um 15:30 Uhr zunächst das offizielle Training, bevor um 17:40 Uhr (alles live bei skispringen.com) die Qualifikation für das Einzelspringen am Donnerstag folgt.
Deutschland jetzt schon (wohl) raus um Gesamtsieg von der RAW-Air.
Da zeichnet sich ein schöner Dreikampf zwischen 3 Nationen ab.
Kraft, Kobayashi oder Johansson?
Ich gönne es dem Norweger, da im eigenen Land und schöner Bart. =D
Nun ist es endlich passiert, Gratulation Stefan zu Platz 1.
Du gewinnst jetzt die RawAir.