Althaus erneut auf dem Podium

Raw Air: Maren Lundby mit Aufholjagd zum Heimsieg in Lillehammer

Mit Saisonsieg Nummer zehn baut Maren Lundby ihren Vorsprung in der Raw-Air-Gesamtwertung weiter aus. Die Norwegerin setzt sich in einer spannenden Entscheidung in Lillehammer gegen ihre deutsche Verfolgerin Katharina Althaus durch.

Heimvorteil genutzt: Mit Sprüngen auf 123,5 und 138 Meter sicherte sich Maren Lundby am Dienstagabend den Sieg beim zweiten Einzelspringen im Rahmen der diesjährigen „Raw Air“. Die Norwegerin erzielte im Schneetreiben in ihrem Wohnort Lillehammer insgesamt 271,7 Punkte und setzte sich damit gegen Katharina Althaus (131,5 und 132 m; 271,7 P.) und Eva Pinkelnig (139 und 128,5 m; 255,9 P.), der der weiteste Sprung des Tages und auch ein neuer Hausrekord gelang, durch.

„Kommt zur Schanze“ war Lundbys Botschaft an die Bevölkerung in der Provinz Oppland nach ihrem gestrigen Schanzenrekord und Qualifikationssieg. Und die, die kamen, wurden für ihr Kommen allemal belohnt. Mit einem fabelhaften zweiten Sprung, „bei dem ich in der Anlaufhocke und am Absprung die richtigen Dinge getan habe“, stellte sie die Konkurrenz vor unlösbare Aufgaben und schaffte so den Sprung von Platz vier auf eins. Katharina Althaus musste sich einmal mehr geschlagen geben; zum vierten Mal wurde sie in dieser Saison Zweite, vier Mal hieß die Siegerin Maren Lundby. Für Eva Pinkelnig reichte es nach vier vierten Plätzen endlich aufs „Stockerl“ und das erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere. Im Dezember 2015 war sie in Nischni Tagil schon einmal Dritte.

Takanashi patzt, Tikhonova stürzt

Teamkollegin Daniela Iraschko-Stolz belegte Rang vier vor Juliane Seyfarth. Aus dem nunmehr fünfköpfigen deutschen Team, das noch die niederschmetternde Diagnose Kreuzbandris von Ramona Straub verdauen musste, schaffte es Anna Rupprecht mit Platz 35 als Einzige nicht ins Finale. Svenja Würth (20.) wurde, wie am Montag bereits, drittbeste Deutsche. Carina Vogt konnte ihren Abwärtstrend nicht stoppen und musste sich mit Platz 22 begnügen. Ein wahrhaftiges Duell auf Augenhöhe lieferten sich heute die beiden Italienerinnen und so landete Elena Runggaldier nur 0,2 Punkte vor ihrer Teamkollegin Lara Malsiner auf Platz zehn.

Einen Schreckmoment gab es im zweiten Durchgang für Sofia Tikhonova. Die Russin stürzte bei 105 Metern und fiel dadurch auf Rang 30 zurück. Dem Vernehmen nach ist ihr jedoch nichts gravierendes passiert. Endgültig aus dem Rennen um einen Platz unter den besten Drei in der „Raw Air“ und damit zusätzlichem Preisgeld ist nun Sara Takanashi. Die Japanerin lag bis zum Wettkampf auf Platz fünf und mit knappen acht Punkten Rückstand auf Platz drei noch in Lauerstellung.

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Doch sie musste schon mit ihrem ersten Sprung auf lediglich 112 Meter sämtliche Hoffnungen auf mehr begraben. Nach ihrem zweiten Sprung auf 114 Meter fiel sie noch weiter zurück und wurde lediglich 15., vor der einzigen Französin im Finale, Josephine Pagnier, die ihr bestes Weltcupergebnis erzielte. So wurde Yuki Ito zum vierten Mal in dieser Saison beste Japanerin: Als Achte rangierte sie zwischen Lundbys Teamkolleginnen Silje Opseth (Siebte) und Anna Odine Stroem (Neunte). Beste Slowenin war Nika Kriznar auf Platz sechs.

Verändertes Bild im Vergleich zum Vortag

Nach dem gestrigen Qualifikationsergebnis startete der Wettkampf mit 41 statt der gewohnten 40 Springerinnen, da sich Nina Lussi aus den USA und die Japanerin Shihori Oi punktgleich als 40. qualifiziert hatten. Erstmals in dieser Saison waren zudem auch ausschließlich Springerinnen im Wettkampf dabei, die schon Weltcuppunkte auf dem Konto haben. Aufgrund der besseren Windbedingungen (im Schnitt ein halber Meter Aufwind pro Sekunde) im Vergleich zum Montag (ein Meter Rückenwind pro Sekunde) wurde mit deutlich weniger Anlauf gesprungen. Dementsprechend ging auch die Anlaufgeschwindigkeit deutlich zurück: Während gestern einige Springerinnen sogar mit 97 km/h anfuhren, waren es heute maximal 95.

In der Raw-Air-Gesamtwertung konnte Maren Lundby ihren Vorsprung um weitere vier Punkte ausbauen. Sie steht nun bei 745 Punkten, Katharina Althaus bei 725,9. Daniela Iraschko-Stolz behauptet den dritten Platz mit 696,4 Punkten vor Juliane Seyfarth (687).

Im Gesamtweltcup liegt Lundby mit 1513 Punkten nun genau 300 Punkte vor Althaus (1213), der nun mehr fünf Springen bleiben, um den Triumph der Norwegerin noch zu verhindern. Auf den Plätzen drei und vier findet unterdessen ein Platztausch statt: Juliane Seyfarth hat mit ihren 991 Punkten nun sieben Punkte mehr gesammelt als Sara Takanashi (984) und zieht somit an der  Japanerin vorbei.

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Am morgigen Mittwoch geht es für die Skispringerinnen zur dritten und damit letzten Station der „Raw Air“ nach Trondheim. Auf der Großschanze am Granasen stehen dann das offizielle Training um 19 Uhr und die Qualifikation um 21 Uhr (alles live bei skispringen.com) auf dem Plan. 

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

2 Kommentare

  1. Hallo, Luis, die Raw Air-Wertung der Damen ist aber nicht auf dem neuesten Stand, da die heutigen Ergebnisse nicht hinzugerechnet wurden (bisher). Ausserdem haben Maren und Katha nicht die gleichen Punkte und sie hat 300 Punkte und nicht 330 Punkte Vorsprung. Sorry, aber ich will nur hilfreich sein.

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