Kamil Stoch feiert in Trondheim seinen nächsten Sieg und rückt dem „Raw Air“-Gesamtsieg immer näher. In einem grenzwertigen Wettkampf setzt sich der Pole gegen Kraft und Johansson durch. Richard Freitag verpasst das Podium knapp.
Das dritte Einzelspringen der „Raw Air“-Tour entpuppte sich schon früh als perfekte Einstimmung auf das Skifliegen am Wochenende. Wegen des vor allem im ersten Durchgang heftigen Aufwinds entwickelte sich eine regelrechte Weitenjagd, die der Jury jedoch ernsthafte Probleme bereitet hat: Denn beide Durchgänge wurden aus Anlaufluke zwei gestartet, viel Spielraum blieb den Verantwortlichen also nicht mehr.
Als einziger Springer im Feld fuhr der schon im Vorfeld favorisierte Kamil Stoch gleich zweimal aus dem ersten Startgate an, hatte also die geringstmögliche Anfahrtslänge am „Granasen“. Und trotzdem flog der dreimalige Olympiasieger der Konkurrenz einmal mehr davon: Schon im ersten Durchgang erzielte Stoch mit 146 Metern Schanzenrekord, im zweiten Durchgang legte er 141 Meter nach uns setzte sich mit insgesamt 285,4 Punkten gegen den Österreicher Stefan Kraft (141,5 und 138 m; 268,4 P.) und Robert Johansson (145,5 und 136 m; 268 P.) durch.
Freitag bester Deutscher, Eisenbichler springt am weitesten
Den deutschen Skispringern ist es auch bei der vorletzten Station der „Raw Air“ nicht gelungen, im Kampf um die Podiumsplätze mitzumischen. Als bester DSV-Skispringer belegte Richard Freitag mit 134 und 137,5 Metern den fünften Platz hinter dem Norweger Andreas Stjernen (4.). Der Oberstdorfer Karl Geiger sprang mit 135,5 und 139,5 Metern weiter als Freitag, reihte sich aber hinter dem Sachsen auf Position sieben ein.
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Den weitesten Sprung des Tages zeigte aber Markus Eisenbichler: Schon im Probedurchgang nutzte der Siegsdorfer den starken Aufwind und segelte auf beeindruckende 148,5 Meter – weil der Anlauf nicht noch weiter verkürzt werden konnte, war die Jury gezwungen, die Probe nach diesem Sprung abzubrechen. An diesen fabelhaften Flug konnte der 26-Jährige im Wettkampf nicht ganz anknüpfen, belegte mit 136 und 137,5 Metern den zehnten Platz. „Es klappt nicht alles in allen Springen, aber bei Karl Geiger klappt einiges und auch Markus Eisenbichler und Richard Freitag haben ordentliche Sprünge gezeigt. Es ist schon etwas komisch, weil Kamil Stoch so deutlich davon springt, der erste Platz ist besetzt“, sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ‚ARD‘.
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Andreas Wellinger sind erneut keine idealen Sprünge gelungen, er musste sich mit dem 22. Platz zufrieden geben. Weitere Weltcuppunkte sammelten aus der deutschen Mannschaft Stephan Leyhe (20.) und Andreas Wank (24.).
Kraft sorgt für nächstes ÖSV-Erfolgserlebnis
Nach dem Qualifikations-Aus von Gregor Schlierenzauer war „Raw Air“-Premierensieger Stefan Kraft der einzige Österreicher, der ganz vorne mitmischen konnte. Sein Teamkollege Michael Hayböck belegte Platz 19, Daniel Huber wurde 29.
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Mannschaftlich geschlossen präsentierten sich wieder die norwegischen Gastgeber, die neben Johansson und Stjernen mit Johann Andre Forfang auf dem sechsten Platz einen weiteren Athleten unter den Top Ten platzieren konnten. Peter Prevc aus Slowenien bestätigte seinen Aufwärtstrend mit dem achten Platz vor Dawid Kubacki aus Polen.
Die Österreicher Philipp Aschenwald (31.) und Clemens Aigner (35.) sind ebenso wie der Norweger Anders Fannemel (36.), Japans Oldie Noriaki Kasai (37.) und der Deutsche David Siegel (50.) nach dem ersten Durchgang vorzeitig ausgeschieden.
Stoch mit Riesenvorsprung zum Skifliegen
Mit seinem zweiten Tagessieg baut Kamil Stoch seinen Vorsprung in der „Raw Air“-Gesamtwertung weiter aus und reist mit einem guten Polster zum Finale. Vor dem abschließenden Skifliegen liegt der Pole mit insgesamt 1582,3 Punkten vor Johansson (1494,7) und Stjernen (1470,2). Auch im Gesamtweltcup ist bleibt Stoch unangefochtener Spitzenreiter.
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Letzte Station der „Raw Air“-Tour ist Vikersund. Auf der größten Skiflugschanze der Welt geht es nicht nur um den Gesamtsieg, sondern um den Weltrekord – schon morgen steht um 14:30 Uhr zunächst das offizielle Training auf dem Plan, um 17:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt die Qualifikation.
Schlierenwer?
Stoch ist der erste Dominator seit Malysz und dann Ahonen. Schlierenzauers Siege waren allesamt knapp und hat deswegen auch nur 2mal den Gesamtweltcup gewonnen trotz 53 Einzelsiege.
Seit der technischen Weiterentwicklung ist er eh kein Springer mehr für die Top 15.
Super flugshow heute. Kamil einfach bärenstark und nicht aufzuhalten. Schon lange keinen Springer so klar dominieren gesehen. Die anderen tuen Kamil bestimmt schon ein bisschen leid. Jetzt ist auch der Flugrekord für ihn aufjedenfall drin. Weiter so Kamil du bist jetzt schon eine Legende. Dziękujemy tobie
Damian masz racje, na Kamila niema bata. Poprostu jest debesciak.
146m aus gate 1 loool
Da müsste man -543284939254 Gates haben und Stoch würde immernoch Schanzenrekord springen. Unglaublich in was für einer Form der nach so einer Saison ist…
Einfach sagenhaft und nicht mehr zu schlagen, dieser Kamil.
Bewundernswert wie er sogar aus Gate1 noch Schanzenrekord fliegt.
Glückwunsch!!!
Das macht wirklich Spaß.!
Bravo Kamil!!!!!!!!!!!!!
Wspaniale, nastepca Adama daje nam wiele radosci.
Kamilllllllll Stooooch!!!!!!!!! Dziękujemy!!!!!!!
Stoch ist nicht zu schlagen
Wer weiß? Vielleicht schlägt Robert Johansson beim Skifliegen zu 😀
Ich meine auch, nur beim Skifliegen ist der große Kamil zur Zeit zu schlagen, die Norweger haben ein besseres Luftgefühl, beim Aufwind haben Tande, Johansson et al. gute Chance ihn zu besiegen und die Polen hier wieder abzukühlen 🙂
der Lukas Stoch ist auch ein Flieger, Schanzenrekord in Planica,Silber bei den Flugweltmeisterschaften (und wer weiß,ob es nicht noch Gold geworden wäre,wäre damals der ganze Wettkampf durchgebracht worden),also ruhig Blut 😀 Morgen spätestens in der Quali wissen wir mehr
Ich habe nicht behauptet, dass Kamil ein schlechter Flieger ist. Mehrere Athleten besitzen eine Medaille aus einem Flugwettbewerb. Aber nur beim Fliegen (unter fairen Bedingungen) kann jemand Gold dem Kamil klauen, auf einer K-120, K-140 Schnanze ist momentan unmöglich.
Wie du recht hast.