Raw Air startet am Holmenkollen

Raw Air: Kamil Stoch gewinnt Qualifikation in Oslo

Kamil Stoch ist zum Auftakt der „Raw Air“-Tour das Maß aller Dinge. In der Qualifikation am Holmenkollen in Oslo lässt der Pole Robert Johansson hinter sich. Richard Freitag startet mit einem guten dritten Platz.

Mit der Qualifikation am berühmten Holmenkollen sind die Skispringer am Freitagabend in die zweite Ausgabe der „Raw Air“ gestartet. Die Skisprungserie ist das norwegische Pendant zur Vierschanzentournee – innerhalb von zehn Tagen stehen auf vier Schanzen insgesamt sechs Wettbewerbe auf dem Programm.

Mit einem Sprung auf 131 Meter sicherte sich Kamil Stoch in Oslo die beste Ausgangsposition im Kampf um das Extra-Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro, das dem erfolgreichsten  Springer aller 16 Wertungssprünge – inklusive den Qualifikationsdurchgängen – nach dem Finale beim Skifliegen in Vikersund überreicht wird. Der dreimalige Olympiasieger aus Polen erzielte bei verkürztem Anlauf insgesamt 143,2 Punkte und setzte sich damit gegen den Norweger Robert Johansson (130,5 m; 137 P.) und Richard Freitag (130 m; 135,1 P.) durch.

Alle DSV-Adler qualifiziert, Freitag stark

Die siebenköpfige deutsche Mannschaft hat sich geschlossen für das Einzelspringen am Sonntag qualifiziert. Neben Richard Freitag landete auch Andreas Wellinger zum Auftakt der Norwegen-Tour mit den weiteren Stationen Lillehammer, Trondheim und Vikersund unter den Top Ten. Mit einem Sprung auf 126 Meter und Platz sieben ließ der Olympiasieger aber noch Luft nach oben.

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Nicht einmal eine Woche nach seinem überraschenden zweiten Platz im finnischen Lahti musste sich Markus Eisenbichler in der Qualifikation mit dem 14. Platz zufrieden geben. Aus der deutschen Mannschaft sind außerdem Constantin Schmid (16.) Stephan Leyhe (20.), Karl Geiger (25.) und Andreas Wank (28.) am Sonntag startberechtigt.

Norwegen mit beeindruckender Mannschaftsstärke

Mannschaftlich besonders stark präsentierten sich am ersten Tag der „Raw Air“ die heimischen Skispringer aus Norwegen. Insgesamt 13 Athleten hat Cheftrainer Alexander Stöckl inklusive nationaler Gruppe an den Start geschickt, zehn von ihnen haben die Qualifikation überstanden. Neben Johansson schafften auch Johann Andre Forfang (4.), Andreas Stjernen (6.) und Daniel-André Tande (10.) den Sprung unter die Top Ten, die Marius Lindvik und Halvor Egner Granerud als Elfter bzw. Zwölfter nur knapp verpasst haben. Keine Frage, dass die Gastgeber beim Mannschaftsspringen am Samstag als Top-Favoriten gehandelt werden.

Schlierenzauer setzt Aufwärtstrend fort

Die Hoffnungen der österreichischen Mannschaft ruhen bei dieser „Raw Air“-Tour auf Stefan Kraft. Der Titelverteidiger belegte als bester Skispringer der Alpenrepublik mit 126,5 Metern den achten Platz in der Qualifikation.

» Gesamtwertung: Raw Air 2018

Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer konnte seinen Aufwärtstrend zum Auftakt der norwegischen Skisprungserie fortsetzen. Nach ordentlichen Trainingssprüngen kam der 28-Jährige in der Qualifikation auf 125 Meter und Platz 13.

Kubacki stark, Kot scheidet aus

Der Pole Dawid Kubacki belegte den fünften Platz der Qualifikation, auch der Japaner Ryoyu Kobayashi (9.) schaffte es unter die Top Ten.

Insgesamt 73 Athleten waren am Holmenkollen gemeldet, 23 von ihnen mussten schon nach dem ersten Ausscheidungsdurchgang die Segel streichen. Mit dem Japaner Taku Takeuchi (54.), dem Polen Maciej Kot (56.) und Anze Semenic aus Slowenien (65.) traf es gleich mehrere prominente Athleten.

» Alle Termine im Überblick: 16 Wertungssprünge an zehn Tagen bei „Raw Air“

Am Samstag steht um 15:45 Uhr der Probedurchgang auf dem Plan, um 17 Uhr (alles live bei skispringen.com) startet der Team-Wettbewerb. Am Sonntag folgt am Holmenkollen das erste Einzelspringen der „Raw Air“-Tour.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

5 Kommentare

      • Schanzenfriedl das stimmt absolut nicht..kraft hat den gesamtweltcup relativ knapp vor stoch gewonnen..und wohl keinen grandslam und olympisches gold geholt.sorry aber entweder kennst du dich nicht aus oder bist stoch-hater

    • Weil das eine außergewöhnliche Sportart ist. Der ganze Sprung dauert ca. 4 Sekunden und im Bruchteil einer Sekunde wird alles entschieden, Absprung, Einstellungswinkel des Körpers und die Position der Ski. Diese Feinjustierung ist sehr fragil und es ist kaum möglich das auf Dauer zu beherrschen. Das ist mehr oder weniger die Frage des Gefühls. Manchmal will man zu viel. Kamil Stoch hat in Zakopane die zweite Serie nicht erreicht, obwohl er sicher gerade dort gewinnen wollte. Jeder Springer aus den ersten 15 kann ein Wettkampf gewinnen. Ein Saisonüberflieger ist schon eine Ausnahme. Wobei die Einführung der Windregelung hat die Zufälle deutlich reduziert. Als Sven Hannawald seinen Grand Slam erreicht hat, hat et am Anfang der Saison große Probleme gehabt, Qualifikationen zu bestehen. Und dann, gerade zum richtigen Zeitpunkt, hat es Klick gemacht.

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