Statt zwei Trainingsdurchgänge und der Qualifikation absolvieren die Skispringerinnen beim Weltcup in Sapporo drei Trainingsdurchgänge. Die Qualifikation muss wegen fehlendem Gepäcks auf Samstag verschoben werden.
(Fast) alle Jahre wieder bereitet der Transport des Gepäcks den Skispringerinnen auf ihrem Weg zum Weltcup in Sapporo mehr oder minder große Schwierigkeiten. So auch diesmal, denn gleich vier Teams standen am Freitagnachmittag (Ortszeit) ohne die benötigte Sprungausrüstung da. Wie in der Vergangenheit bereits disponierte die FIS um, verschob die Qualifikation auf Samstag vor den Wettkampf und ließ stattdessen drei Trainingsdurchgänge absolvieren.
„Das Gepäck hängt in Tokio fest. Jetzt wollen sie es per LKW liefern, aber es kommt wohl nicht vor Sonntag an“, berichtete Kanadas Cheftrainer Janko Zwitter skispringen.com. Seine Athletinnen Nicole Maurer, Abigail Strate und Alexandria Loutitt gehörten zu den insgesamt zehn Athletinnen, deren Equipment gänzlich oder teilweise fehlt. Daneben waren auch die beiden Rumäninnen Delia Anamaria Folea und Daniela Haralambie, die Kosovarin Sophie Sorschag sowie sowie das slowenische Quartett aus Katra Komar, Nika Kriznar, Ema Klinec und Nika Prevc betroffen.
Gesamtweltcupführender Nika Prevc droht Nullnummer
Insbesondere Prevc als Gesamtweltcupführende trifft dieser Umstand besonders: Sollte sie das Springen am Samstag verpassen, droht ihr der Verlust der Gesamtführung, sollte Josephine Pagnier gewinnen. Die Französin liegt mit 83 Punkten Rückstand auf die Slowenin auf Gesamtrang zwei. Mit 96,5, 114 und 105,5 Metern war sie in den drei Trainingsdurchgängen jedoch ein großes Stück hinter der Spitze.
Prevc ist indes nicht einmal die erste slowenische Gesamtweltcupführende, die in Sapporo ohne Ausrüstung dasteht: Bereits im Januar 2015 war Spela Rogelj als Trägerin des gelben Trikots nach Sapporo gereist und hatte seinerzeit das Springen auf der Normalschanze mit geliehenen Ski der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz bestritten und wurde damit sogar Dritte. Ihre eigenen Ski erhielt sie erst nach dem Wettkampf zur Siegerehrung.
So liefen die drei Trainingsdurchgänge
Auf der Okurayama-Großschanze bestimmte am Freitag Yuki Ito das Geschehen: Sie belegte mit 121 und 130 Metern im ersten und zweiten Durchgang Rang eins und wurde im dritten Sprung Sechste. Diesen entschied mit 129 Metern Jacqueline Seifriedsberger für sich, die zuvor Zwölfte und Dritte wurde. Teamkollegin Eva Pinkelnig zeigte mit Rang vier und sieben zumindest zwei gute Durchgänge, während Sara Marita Kramer als 26., 16. und 19. deutlich mehr zu kämpfen hatte.
Im deutschen Team hinterließ Katharina Schmid nach ihrer Wettkampfpause den besten Eindruck: Sie belegte mit 124, 116,5 und 129,5 Metern zwei Mal Position sechs und drei. Die Höchstweite des Tages erzielte unterdessen die Norwegerin Silje Opseth mit 134,5 Metern im ersten Sprung. 86 und 129 Meter im zweiten Versuch fügten sich in das Auf und Ab ihrer persönlichen Saison ein. Gleich zwei Hausrekorde von 104 und 109,5 Meter legte die unbekannte Chinesin Shiya Zhou hin. Auch Riko Iwasaki (119 Meter) aus der nationalen Gruppe der Japanerinnen und die US-Amerikanerin Annika Belshaw (125 Meter) erzielten inoffizielle persönliche Bestweiten.
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Am morgigen Samstag findet in Sapporo dann das erste von zwei Einzelspringen statt. Die Qualifikation beginnt um 6:30 Uhr MEZ, der erste Wertungsdurchgang ist für 8 Uhr MEZ angesetzt (alles live bei skispringen.com).
Hmmm. Das ist für japanische Verhältnisse wirklich sehr ungewöhnlich.
Fraglich ist ja, ob das Gepäck separat zu den Athletinnen befördert wird bzw. wurde.
Drücken wir den Damen mal die Daumen, dass sie ihr Gepäck rechtzeitig erhalten.
Okay. Am Freitag hängt es in Tokio fest und kommt nicht vor Sonntag in Sapporo an. Im Hochtechnologieland Japan. 2024.
Aber hierzulande wird über die DB gejammert.:)
Vielleicht mal per Google Translator einen Kurierdienst mit einer Sonderfahrt beauftragen.
Freue mich darauf das es losgeht.