Polnischer Doppelsieg in Courchevel: Kot vor Stoch

Unter Leitung des neuen Cheftrainers dominieren die polnischen Skispringer den Auftakt in Courchevel, Maciej Kot siegt vor Kamil Stoch und zwei Österreichern. Andreas Wellinger wird bester Deutscher.

Mit Weiten 129,5 und 126,5 Metern sowie 275,1 Punkten sicherte sich Maciej Kot den Sieg beim Auftakt des Sommer-Grand-Prix im französischen Courchevel. Der 25-Jährige, der schon am Freitagabend die Qualifikation für sich entschieden hat, setzte sich klar gegen seinen Teamkollegen Kamil Stoch (270,1 P.) durch, der auf 128,5 und 128 Meter kam. Der neue Cheftrainer Stefan Horngacher, der zuvor als Assistent von Bundestrainer Werner Schuster im Amt war, bestätigt damit einen Trend aus den vergangenen Jahren: Die polnischen Skispringer sind im Sommer mannschaftlich wieder eine Klasse für sich. Der Österreicher Stefan Kraft wurde mit 129 und 130 Metern sowie 267,9 Punkten Dritter, direkt hinter ihm folgte Teamkollege Michael Hayböck mit 126 und 132,5 Metern.

Kot führte das Feld schon zur Halbzeit vor Stoch an. Obwohl der Doppel-Olympiasieger im Finale anderthalb Meter weiter als der siegreiche Kot gesprungen war, reichte sein Vorsprung aus dem ersten Durchgang für den Sieg.

DSV-Skispringer im Mittelfeld, Wellinger bester Deutscher

In Abwesenheit von Severin Freund, der nach seiner Hüftoperation lange ausfällt, konnten die deutschen Skispringer beim ersten Wettbewerb der neuen Saison im Kampf um die Podiumsplätze nicht mitmischen. Mit 124 und 127 Metern landete Andreas Wellinger als bester Deutscher auf dem siebten Platz. Andraes Wank steigerte sich im Finaldurchgang mit starken 127 Metern und katapultierte sich damit von Platz 22 auf die elfte Position nach vorne. Daneben sammelten auch Stephan Leyhe (17.) und Richard Freitag (21.) erste Grand-Prix-Punkte.

Der 19-jährige Martin Hamann kam mit 124 Metern nicht über Platz 31 hinaus und verpasste damit bei seinem Grand-Prix-Debüt den Sprung ins Finale.

Drei Österreicher in den Top Ten

Neben den polnischen Skispringern waren es vor allem die Österreicher, die beim ersten internationalen Kräftemessen auf höchstem Niveau eine starke Mannschaftsleistung abrufen konnten. Neben Kraft und Hayböck schaffte es mit dem 23-jährigen Clemens Aigner als Neunter ein weiterer Springer aus der Mannschaft von Heinz Kuttin unter die Top Ten.

Der Japaner Ryoyu Kobayashi überzeugte als Fünfter vor Gregor Deschwanden (6.), der mit 130 und 128 Metern bester Schweizer wurde und sich mannschaftsintern damit klar gegen den vierfachen Olympiasieger Simon Ammann (19.) durchsetzte. Auch der Tscheche Jakub Janda als Achter sowie der Slowene Jaka Hvala als Zehnter schafften es unter die Top Ten.

Anzug zu groß: Weitere Disqualifikationen

Nachdem schon bei der Qualifikation am Freitag gleich sieben Athleten disqualifiziert wurden, erwischte es auch am Wettkampftag zwei Athleten: Der Norweger Halvor Egner Granerud wurde ebenso wie der Russe Denis Kornilov wegen eines nicht regelkonformen Anzugs aus der Wertung genommen.

Kot holt Gelbes Trikot

Mit seinem Sieg in Courchevel reist Maciej Kot im Gelben Trikot weiter zur nächsten Station des diesjährigen Sommer-Grand-Prix. Mit 100 Punkten führt er die Gesamtwertung vor Stoch (80 P.) und Kraft (60 P.) an.

Weiter geht es im Sommer-Grand-Prix der Skispringer am kommenden Wochenende im polnischen Wisla: Auf der Adam-Malysz-Schanze steht am Freitag zuerst ein Mannschaftsspringen auf dem Programm, am Samstag folgt ein weiteres Einzel.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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