ÖM: Normalschanzen-Titel vergeben

Daniel Tschofenig und Jacqueline Seifriedsberger siegen in Hinzenbach

Foto: UVB Hinzenbach/Viehböck

Auch auf der Normalschanze heißt der neue österreichische Staatsmeister Daniel Tschofenig. In der Frauen-Konkurrenz gelingt Jacqueline Seifriedsberger in Hinzenbach ein Heimsieg, eine Rückkehrerin überrascht derweil.

Nicht einmal 72 Stunden nach seiner ersten Goldmedaille bei österreichischen Staatsmeisterschaften lässt Daniel Tschofenig sogleich die zweite Folgen. Mit Sprüngen auf 89,5 und 88,5 Meter und 244 Punkten gewann der Kärntner am Sonntagmittag das Normalschanzen-Einzel in Hinzenbach. Dabei lag er nur 0,8 Punkte vor Manuel Fettner, der auf 88,5 und die Tagesbestweite von 91 Meter und 243,2 Punkte kam. Bronze ging an Stefan Kraft mit 87 und 87,5 Metern und 238,7 Punkten.

„Die Sprünge haben sehr gut gepasst und es ist ein super Gefühl, wenn man bei so einem starken Feld ganz oben stehen darf. Die Richtung passt mit Blick auf den Winter, daran kann ich anknüpfen“, erklärte Tschofenig im Anschluss an den Wettkampf, wenngleich er immer noch Reserven bei sich sah: „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Vor allem geht es drum, Konstanz reinzubekommen. Wenn ich die Sprünge treffe, sind sie sehr gut, aber das muss ich eben hinbekommen. Ich möchte alle Sprünge auf einer guten Linie haben.“

Jan Hörl vergibt Führung – Michael Hayböck nicht am Start

Den undankbaren vierten Platz nahm, wie schon am Donnerstag in Bischofshofen, Jan Hörl ein. Der 25-Jährige lag nach 89 Metern im ersten Durchgang sogar in Führung, kam dann aber nicht über 86,5 Meter hinaus und stand am Ende neben dem Stockerl. Einen umgekehrten Weg trat Maximilian Ortner an, der von Rang neun auf fünf nach vorne sprang. Er erzielte ebenso wie Jonas Schuster auf Rang sechs und Maximilian Steiner, der als Siebter bester Oberösterreicher wurde, sein bestes Ergebnis bei einer österreichischen Staatsmeisterschaft.

Ulrich Wohlgenannt wurde als Achter bester Vorarlberger vor den beiden Tirolern Marco Wörgötter, der auf der Großschanze noch 16. war, und Clemens Aigner. Daniel Huber kam derweil erneut nicht über Rang 17 hinaus und hat damit einen schweren Stand im Hinblick auf einen Startplatz im Weltcup. Nicht an sein starkes Großschanzen-Ergebnis konnte derweil Stephan Embacher. In Bischofshofen gelang ihm mit Rang sieben noch eine große Überraschung, in Hinzenbach wurde er lediglich 23., weil er im ersten Durchgang zu Sturz kam.

42 Springer kamen in die Wertung, nicht darunter war jedoch Lokalmatador Michael Hayböck, der nicht an den Start ging. Für die Nationalmannschaft geht es nach einer vollgepackten Woche mit zwei Meisterschaftsentscheidungen und Einkleidung am Montag in den Süden. „Viel länger hätte ich das straffe Programm auch nicht mitmachen können“, gab Tschofenig ebenso zu wie: „Deswegen freue ich mich jetzt auf ein paar sonnige Tage in der Türkei, wo wir hoffentlich viel Spaß haben werden und gut regenerieren können, um dann wieder voll durchzustarten.“

Eva Pinkelnig tritt nicht zur Titelverteidigung an

Die Konkurrenz bei den Frauen ging derweil in ohne Titelverteidigerin und Großschanzen-Meisterin Eva Pinkelnig über die Bühne. In der Abwesenheit von Österreichs Sportlerin des Jahres sprang Jacqueline Seifriedsberger mit 77 und 81,5 Metern und 191,1 Punkten zum Meistertitel. Sara Marita Kramer, die nach 82 Metern noch geführt hatte, musste ihr nach 78 Metern und 188,7 Punkten den Vortritt lassen. Bronze ging mit 81,5 und 73 Metern und 179,6 Punkten überraschend an Lisa Eder, die nach 15 Monaten Verletzungspause ihr Comeback gab.

„Es war ein cooler Wettkampf. Es ist alles reibungslos verlaufen, nachdem wir gedacht haben, dass es heute vom Wind her etwas schwierig werden könnte“, zeigte sich Seifriedsberger nach ihrem dritten Meistertitel zufrieden. Auch sie sei noch nicht in Bestform, erklärte sie weiter: „Bei allen guten Sachen gibt es auch immer noch welche, die noch nicht ganz passen. Bei 100 Prozent bin ich sicher noch nicht. In Bischofshofen hatte ich etwas den Faden verloren, aber ansonsten war der Sommer echt super. Ich bin verletzungsfrei durchgekommen und es ist einiges vorwärts gegangen.“

Chiara Kreuzer verpasste als Vierte die Bronzemedaille derweil um knappe 0,2 Punkte. Julia Mühlbacher und Hannah Wiegele tauschten im Vergleich zum Großschanzen-Einzel die Plätze und wurden Fünfte und Sechste. Im Vergleich zum Springen in Bischofshofen waren drei Springerinnen mehr am Start. Die Jüngste von ihnen, die 16-Jährige Meghann Wadsak aus Wien, war zugleich auch die beste von ihnen als Siebte. Katharina Ellmauer, die im Sommer-Grand-Prix 13 Punkte sammeln konnte und Elisa Deubler belegten die letzten beiden Plätze.

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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