Oberstdorf: Tande überragt in der Quali

Daniel-André Tande beeindruckt in der ersten Qualifikation der Vierschanzentournee in Oberstdorf, der favorisierte Domen Prevc schwächelt hingegen. Neun DSV-Skispringer qualifizieren sich, die deutschen Hoffnungen ruhen auf Markus Eisenbichler.

Mit einem Sprung auf 139 Meter erzielte Daniel-André Tande aus Norwegen am Donnerstagabend in Oberstdorf insgesamt 157,5 Punkte und sicherte sich damit den Sieg in der Qualifikation für den ersten Wettbewerb der 65. Vierschanzentournee. Der 22-Jährige setzte sich gegen den polnischen Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch durch, der auf 137,5 Meter (154,1 P.) kam. Den dritten Platz der Ausscheidung, die die Grundlage für die K.o.-Duelle im ersten Wertungsdurchgang bildet, belegte der Österreicher Stefan Kraft (136 m; 151,1 P.).





Es war ein sportlich hochklassiger Auftakt in den ersten großen Saisonhöhepunkt, die Top-Athleten überboten ihre Bestweiten vor der Rekordkulisse von 14.200 Zuschauern nacheinander.

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Der Norweger Tande zeigte sich dabei unbeeindruckt von der Anlaufverkürzung vor seinem Sprung, zeigte souverän den weitesten Satz der Quali und machte damit eindrucksvoll deutlich, dass er zurecht als einer der Favoriten auf den Gesamtsieg gehandelt wird.

Domen Prevc schwächelt

Der in dieser Saison bislang dominierende Domen Prevc kehrte hingegen geschwächt aus der Weihnachtspause zurück. Der 17-Jährige hat sich vom ersten Trainingssprung an schwer getan mit der Schattenbergschanze, mit 134 Metern kam der slowenische Skispringer nicht über den achten Platz hinaus.

Eisenbichler lässt hoffen, Freund tut sich schwer

Neun der insgesamt zwölf deutschen Skispringer haben den Sprung in den ersten Wertungsdurchgang geschafft. Größter Hoffnungsträger aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster wird angesichts der gezeigten Leistungen Markus Eisenbichler sein, der mit 137 Metern den Sechster der Qualifikationswertung wurde. Überzeugend präsentierte sich an diesem Tag aber auch der Willinger Stephan Leyhe, der mit 132,5 Metern als Siebter der beste Springer war, der für Freitag nicht vorqualifiziert war.

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Der Vorjahressieger von Oberstdorf, Severin Freund, tat sich am ersten Sprungtag im Rahmen der 65. Tournee hingegen schwer, mit 126,5 Metern belegte der Münchener nur den 19. Platz – besser lief es hingegen für Andreas Wellinger als 13. und Richard Freitag als 14. Weiterhin bei der ersten von vier Stationen startberechtigt sind aus deutscher Sicht Andreas Wank (23.), Karl Geiger (32.), Pius Paschke (39.) sowie Constantin Schmid (45.). Klanglos ausgeschieden ist hingegen Team-Olympiasieger Marinus Kraus, der seiner früheren Form weiter hinterher springt und nur 65. wurde.

Österreich mannschaftlich stark

Mannschaftlich stark präsentierten sich die österreichischen Skispringer: Hinter dem drittplatzierten Stefan Kraft landete Manuel Fettner auf dem vierten Platz, gefolgt vom Polen Maciej Kot. Michael Hayböck wurde punktgleich mit Tournee-Titelverteidiger Peter Prevc Neunter.





Jubeln konnte auch Routinier Andreas Kofler, der sich nach Platz elf in der Qualifikation ebenso berechtigte Hoffnungen auf einen gute Vierschanzentournee machen darf.

Spannende K.o.-Duelle

Keiner der vorqualifizierten Top-Athleten hat auf die Teilnahme an der Qualifikation verzichtet, zu einem echten Kracher-Duell wird es im ersten Wertungsdurchgang am Freitag somit nicht kommen. Dennoch verspricht der erste Durchgang Spannung, gleich mehrere Athleten treffen mannschaftsintern aufeinander: Severin Freund muss gegen Lokalmatador Karl Geiger ran, der erst 17-jährige Constantin Schmid aus der nationalen Gruppe des DSV wird es im Duell gegen Markus Eisenbichler dagegen schwer haben. Beim österreichisch-österreichischen Duell zwischen Elias Tollinger und Manuel Fettner ist die Favoritenrolle zugunsten Fettners klar. Richard Freitag trifft auf Oldie Kasai, Domen Prevc muss sich gegen den Japaner Taku Takeuchi behaupten.

Richtig ernst wird es für die Skispringer morgen, dann steht der erste Wettbewerb im Rahmen der diesjährigen Vierschanzentournee auf dem Plan: Um 15:15 Uhr startet der Probedurchgang, um 16:45 Uhr (alles live bei skispringen.com) beginnt der erste Wertungsdurchgang.

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Über Marco Ries 879 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. Slowenien hat mit Bartol,Damjan,Semenic,Zajc und beim Skifliegen noch Kranjec so viele Topleute,Da brauch man die drei Prevc gar nicht mehr

  2. Habe gerade die Übertragung von Eurosport gesehen und fand sie richtig, richtig gut. Jetzt haben mich Bielek & Hannawald überzeugt. Sehr informativ heute, anders als ihre Vorgänger aber wirklich top.

  3. Die Prevcschen Regeln:

    1.) Es kann nur ein Prevc gewinnen!

    2.) Mind. ein Prevc ist immer im zweiten Durchgang

    3.) Für das Teamspringen reichen sie nicht aus.
    4.) Ohne sie ist Slowenien verloren.
    5.) Mit einem vierten wäre das Podest zu voll.
    6.) Der Trainer kann seine Jungs nicht mit Nachnamen ansprechen

    7.) Keiner kann siegen, während der andere domeniert.

    8.) Irgendwann werden sich die Brüder die Cene ausbeißen!

    • Ja, er hat den Sprung verhaut!

      Prevc-Scherz:
      In der Szene hat Cene zehn Zähne
      Domen mit dem tauben Daumen taumelt down zum dummen Dämon.

    • Hi Thomas,

      Für mein Leihenauge hat er einen Fehler beim Absprung bzw. gleich in der ersten Phase des Fluges gemacht wonach es ihn in der Luft ganz steil aufgestellt hat und er dadurch sehr viel an Geschwindigkeit verlor, was im Endeffekt dazu führte dass er nicht ganz auf die Weite gekommen ist.

      Dennoch finde ich dass bei derartig auffallendem Fehler die 134 Meter hoch einzuordnen sind. Das zeigt eigentlich dass er auch in einer grandiosen Form ist. Ein Springer in einer durchschnittlichen Verfassung wäre wahrscheinlich bei dem Fehler bei 117 Metern gelandet.

      Grüsse

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