Stefan Kraft gewinnt den Auftakt der 65. Vierschanzentournee in Oberstdorf. Der Österreicher lässt Stoch und Hayböck hinter sich. Der Deutsche Markus Eisenbichler fällt im Finaldurchgang zurück und hadert mit seiner Landung.
Mit Sprüngen auf 139 und 134,5 Meter erzielte Stefan Kraft am Freitagabend auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf insgesamt 308 Punkte und setzte sich in einem hochklassigen Auftakt-Wettbewerb der 65. Vierschanzentournee gegen den polnischen Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch durch, der sich mit 137 und 135 Metern (305,2 P.) knapp geschlagen geben muss. Mit Michael Hayböck (135 und 133 m; 296,2 P.) landete ein weiterer Österreicher auf dem Podium.
Der siegreiche Österreicher, der schon in der Saison 2014/2015 den Auftakt im Allgäu gewonnen und anschließend auch den Tournee-Gesamtsieg geholt hat, führte das Feld schon zur Halbzeit vor Stoch und Hayböck an. Im Finale legte dann der zweitplatzierte Pole einen Top-Sprung auf 135 Meter vor, doch Kraft konterte – musste mit 134,5 Metern aber noch zittern, ehe das Ergebnis eingeblendet wurde und er jubelnd von seinen Mannschaftskollegen in Empfang genommen wurde.
Eisenbichler fällt zurück, Sieben DSV-Adler punkten
Im Vorfeld der Tournee waren die deutschen Skispringer als Außenseiter gehandelt worden – zumindest mannschaftlich legte das Team von Bundestrainer Werner Schuster am Fuße des Schattenbergs einen guten Auftakt hin, sieben der neun angetretenen DSV-Skispringer gelang der Sprung ins Finale.
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Am Ende war es Markus Eisenbichler, der seine starke Form mit 135 und 133,5 Metern einmal mehr bestätigte und mit Blick auf die Gesamtwertung der deutsche Hoffnungsträger bei dieser Tournee sein wird. Nach dem ersten Durchgang lag der 25-Jährige noch aussichtsreich hinter Hayböck an vierter Stelle, doch auch wegen einer etwas unsauberen Landung fiel er im Finaldurchgang dann auf den sechsten Platz zurück.
Die übrigen deutschen Athleten konnten im Kampf um die vorderen Platzierungen nicht mitmischen. Richard Freitag setzte sich im K.o.-Duell gegen Japans Oldie Noriaki Kasai durch und belegte den 14. Platz. Hinter ihm folgte Andreas Wellinger (15.), der den Sprung in den zweiten Durchgang nur dank der Lucky-Loser-Regelung geschafft hat, nachdem er zuvor im Duell gegen den Tschechen Vojtech Stursa gescheitert war.
Freund tut sich weiter schwer
Vorjahressieger Severin Freund hat sich am ersten Wettkampftag der Tournee schwer getan. Im ersten Durchgang kam der 28-Jährige auf 129 Meter, hatte aber mit Problemen bei der Landung zu kämpfen und setzte sich im mannschaftsinternen Duell nur knapp gegen Lokalmatador Karl Geiger (27.) durch, der das Finale der Top-30 als einer der Lucky Loser erreicht hat. Mit 127,5 Metern im Finale wurde Freund am Ende 20., punktgleich mit Team-Olympiasieger Andreas Wank. Der Willinger Stephan Leyhe landete auf einem ordentlichen 17. Platz.
Pius Paschke und der erst 17-jährige Constantin Schmid aus der nationalen Gruppe verpassten den Finaldurchgang mit den Plätzen 33 bzw. 47.
Favorit Prevc zeigt Nerven
Dass die Vierschanzentournee ihre eigenen Gesetze hat, bekam vor allem der im Vorfeld favorisierte Domen Prevc deutlich zu spüren. Der Weltcup-Gesamtführende zeigte Nerven, kam nicht über 124,5 und 127 Meter hinaus – am Ende reichte es gerade einmal für den 26. Platz. Im Kampf um den Gesamtsieg dürfte der 17-jährige Slowene damit schon jetzt chancenlos sein. Bester Slowene wurde an diesem Tag Cene Prevc als Achter, gefolgt von seinen Teamkollegen Jurij Tepes (9.) und Peter Prevc (10.).
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Qualifikationssieger Daniel-André Tande lag nach dem ersten Durchgang noch auf dem neunten Platz, katapultierte sich mit der Bestweite von 138,5 Metern im Finaldurchgang aber noch auf den vierten Platz.
Österreich beeindruckt
Allen Grund zu jubeln hatten beim ersten der vier Tournee-Wettbewerbe die Österreicher. Das Team von Cheftrainer Heinz Kuttin beeindruckte mit einer starken Mannschaftsleistung – neben dem siegreichen Kraft und dem drittplatzierten Hayböck gelang auch Manuel Fettner als Fünfter ein starker Start in die Vierschanzentournee, Routinier Andreas Kofler wurde Elfter.
Prominente Namen scheiden aus
Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann zog im Duell mit dem Slowenen Jurij Tepes den Kürzeren – mit nur 123 Metern ist er vorzeitig ausgeschieden. Den Traum vom ersten Tourneesieg seiner Karriere wird sich der Schweizer nach dem enttäuschenden 36 Platz auch in dieser Saison nicht erfüllen können.
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Mit Jernej Damjan (30.), Tom Hilde (33.) und Roman Koudelka (36.) mussten weitere namhafte Athleten im Finaldurchgang zuschauen. Russlands Dimitry Vassiliev wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.
Domen Prevc weiter in Gelb
Nach seinem Sieg in Oberstdorf ist Stefan Kraft jetzt Top-Favorit auf den Tournee-Gesamtsieg, im Kampf um den Gesamtweltcup bleibt aber Domen Prevc vorne: Mit insgesamt 545 Punkten liegt der Slowene weiter vor Daniel-André Tande (432 P.) und Kamil Stoch (403 P.).
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Noch am Freitagabend reisen die Skispringer weiter ins rund 130 Kilometer entfernte Garmisch-Partenkirchen, wo am Samstag ab 11:45 Uhr (alles live bei skispringen.com) das offizielle Training und die Qualifikation für das Neujahrsspringen auf dem Plan stehen.
Kasai kann momentan nicht mithalten mit der Konkurrenz. Aber egal, er hat eh noch viele Jahre vor sich.
Mit Nerven hat das wenig zu tun. Domen Prevc liegt die Schanze offenbar nicht.
Sein Sprungstil funktioniert offenbar nicht auf jeder Anlage.
Aber ich glaube, mit der Dominanz ist es erst mal vorbei.
Eh besser so, so bleibt auch der Gesamtweltcup weiter offen…
Jetzt holt er den Gesamtsieg! Sauber KRAFTI