Nur wenige Tage nach der WM-Generalprobe in Oberstdorf gibt es gute Nachrichten für die Skispringerinnen: Ein WM-Springen von der Großschanze wird wahrscheinlicher.
Während die Idee einer Vierschanzentournee für die Skispringerinnen noch in den Kinderschuhen steckt, ist eine Neuerung bei der Nordischen Ski-WM schon bald möglich. Nachdem insbesondere der norwegische Skiverband in Person von Spitzenspringerin Maren Lundby und Sportdirektor Clas Breede Braathen zuletzt forderten, dass die Frauen nicht nur um Weltcup sondern auch bei den Weltmeisterschaften von der Großschanze springen, hat der Internationale Skiverband (FIS) genau dafür den Weg geebnet.
Wie die FIS am Donnerstag bekannt gab, stimmte das FIS Council, die Versammlung der ranghöchsten FIS-Vertreter, dem Vorschlag des norwegischen Skiverbundes zu, beim nächsten FIS-Kongress im Sommer über die Aufnahme des Großschanzen-Springens in das WM-Programm abzustimmen.
Abstimmung lag bereits in der Luft
FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis hatte bereits nach der WM-Generalprobe am vergangenen Wochenende in Oberstdorf gegenüber dem ‚Deutschlandfunk‘ gesagt: „Wir haben gesehen, dass die sportliche Entwicklung so weit gekommen ist, dass das Level im Weltcup sehr hoch ist. Mehrere Nationen haben Springerinnen, die für eine hohe Dichte sorgen. Gerade durch die Erfahrungen der laufenden Saison wissen wir, dass die Leistung auf jeden Fall dafür reif ist.“
Nächster Schritt für Frauen-Skispringen bei der WM?
Der norwegische Skiverband veröffentlichte umgehend nach der Bekanntgabe der Entscheidung ein Statement auf seiner Website, in dem es hieß: „Seit einigen Jahren haben wir daran gearbeitet, die sportlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Frauen zu verbessert, deswegen sind wir erfreut, dass nun alles darauf hindeutet, dass die Frauen im kommenden Jahr in Oberstdorf von der Großschanze springen dürfen.“
Auch Maren Lundby zeigte sich von den Entwicklungen erfreut: „Es ist großartig. Ich möchte allen Aktivisten danken, ganz besonders dem Präsidenten des Skiverbandes, der in der letzten Woche Tag und Nacht für diese Angelegenheit gearbeitet hat, sowie dem Norwegischen Minister für Kultur und Geschlechtergleichheit und dem Sportdirektor des norwegischen Skiverbandes“, wird die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und zweimalige Gesamtweltcupsiegerin zitiert.
Sollte diesem bei jenem FIS-Kongress, der vom 17. bis 23. Mai 2020 in Royal Cliff (Thailand) stattfindet, zugestimmt werden, könnte es schon bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf die Großschanzen-Premiere geben. Diese wäre ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Frauen-Skispringens.
Dieses ist erst seit der WM 2009 Bestandteil des Programms. 2013 fand in Val di Fiemme das erste Mixed-Team-Springen statt, ehe bei der jüngsten Ausgabe 2019 in Seefeld auch erstmals Mannschaftsspringen ausgetragen wurde.
Schreiben Sie jetzt einen Kommentar