Das Mutterland des Skispringens hat seine Nationalmannschaft nominiert. Wie schon im Vorjahr setzt Norwegen auf eine Mixed-Nationalmannschaft, in der alle Top-Stars stehen. Auch Maren Lundby, die ihr Comeback anstrebt.
Im Vorjahr schlug der norwegische Skiverband mit der Bildung einer gemischtgeschlechtlichen Nationalmannschaft einen revolutionären Weg ein. Ein turbulentes Jahr später wurde dieses Team neu zusammengestellt. Es besteht aus insgesamt acht Athletinnen und fünf Athletinnen, die sich gemeinsam auf die Saison vorbereiten werden, deren großes Highlight die Nordische Ski-WM in Planica (21. Februar bis 5. März sein wird).
Angeführt wird die Herren-Seite von Olympiasieger und Skiflugweltmeister Marius Lindvik und dem Gesamtweltcupvierten Halvor Egner Granerud. Wie erwartet zählen auch Daniel-Andre Tande, Johann Andre Forfang und Robert Johansson zum Aufgebot, wenngleich Letzterer nach einer Rücken-Operation wohl erst im Herbst wieder auf die Schanze zurückkehren wird. Überraschend mutet dagegen die Nominierung von Thomas Aasen Markeng an, der die gesamte letzte Saison nach einer Knie-OP verpasste, bei der ihm eine Zyste entfernt wurde. Keine Berücksichtigung dabei fand Anders Fannemel, der seine Karriere auch ohne Kaderstatus fortsetzen möchte – zumindest bis zum Start des Winters und abhängig davon, ob er sich für den Weltcup qualifiziert.
Stöckl vor Verlängerung – Lundby vor Comeback
Mit Bendik Jakobsen Heggli und Fredrik Villumstad wurden zwei neue Gesichter im Nationalteam begrüßt. Beide konnten in der vergangenen Saison einen Top-Ten-Platz im Weltcup erzielen: Heggli (20) gelang dies als Siebter beim Skifliegen in Oberstdorf, zudem flog er beim Weltcup-Finale in Planica mit dem Team auf den zweiten Rang. Villumstad (23) belegte beim Springen am Osloer Holmenkollen im Rahmen der „Raw Air“ Position neun. Betreut werden sie und ihre Teamkollegen weiterhin von Alexander Stöckl. Zwar läuft dessen Vertrag Ende des Monats aus, die Verlängerung sei jedoch nur noch eine Sache von Formalitäten, hieß es von Verbandsseite.
Aufseiten der Damen richten sich die Blicke in den kommenden Monaten gespannt in Richtung Maren Lundby. Die Vorzeigespringerin verzichtete gewichtsbedingt auf die zurückliegende Saison, wurde jedoch erneut für das Team nominiert. „Die Rückkehr auf die Schanze wird eine Herausforderung, aber ich spüre, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich bin deutlich positiver als letztes Jahr und wenn ich so weitermache wie bisher, werde ich es zur Saison schaffen“, berichtete Lundby im norwegischen Rundfunk ‚NRK‘ über ihre Fortschritte. Im August möchte sie nach fast eineinhalb Jahren Pause ihre ersten Sprünge machen.
Lundby: „Die ganze Gruppe ist positiv gestimmt“
Die 27-Jährige hatte sich im letzten Sommer bewusst dazu entschieden, ihre Gewichtsproblematik ohne Hungern anzugehen. „Ich denke, ich kann es auf eine gesunde Weise tun“, bekräftigte sie: „Ich bin geduldig geblieben und trainiere etwas mehr Ausdauer als zuvor. Der Körper reagiert nun etwas besser darauf und das Jahr ohne Sprünge verlief gut.“ Mit Eirin Maria Kvandal kommt zudem eine zweite Springerin aus einer Pause zurück. Kvandal hatte sich in ihrer Durchbruchsaison 2020/2021 bei einem Sturz in Hinzenbach schwer am Knie verletzt und die letzte Saison verpasst.
Auch deshalb verspürte Teamkollegin Lundby eine Veränderung im Team: „Ich nehme wahr, dass wir als Gruppe deutlich positiver sind als noch letztes Jahr, wo wir alle etwas neben der Spur waren.“ Neben ihr und Kvandal behielten auch die Olympia-Teilnehmerinnen Silje Opseth, Anna Odine Stroem und Thea Minyan Bjoerseth ihre Plätze im Nationalteam. Für Karoline Skatvedt war der Weg dorthin zu weit. Die 22-Jährige aber am Montag ihr Karriereende bekannt, nachdem sie bei ihren Einsätzen im Sommer-Grand-Prix und Weltcup die Top 30 stets klar verpasste.
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