Mit einer souveränen Mannschaftsleistung feiert Norwegen beim Team-Wettkampf in Wisla den ersten Sieg der Saison. Das DSV-Quartett wird seiner Favoritenrolle nicht gerecht. Nach schwerem Sturz von Kornilov wird die Schanzenpräparierung heftig kritisiert.
Am Ende des ersten Wettkampftages der Weltcup-Saison 2017/2018 war die norwegische Mannschaft die, die sich die wenigsten Fehler geleistet hat. Mit einer souveränen Mannschaftsleistung sicherten sich Johann Andre Forfang, Anders Fannemel, Daniel-André Tande und Robert Johansson den ersten Sieg des Winters. Die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Stöckl erzielte insgesamt 1023,8 Punkte und setzte sich damit überraschend deutlich gegen die heimischen Skispringer aus Polen (Piotr Zyla, Dawid Kubacki, Maciej Kot, Kamil Stoch) sowie Österreich (Daniel Huber, Clemens Aigner, Michael Hayböck, Stefan Kraft) durch – beide Mannschaften wurden mit 1006,5 Punkten punktgleich Zweiter.
Lange Zeit sah es vor rund 15.000 Zuschauern an der Adam-Malysz-Schanze im Wisla nach einem Sieg der Heim-Mannschaft aus. Das polnische Quartett führte das Feld nach dem ersten Durchgang noch an – wenn auch nur hauchdünn vor den zweitplatzierten Österreichern. Die späteren Sieger aus Norwegen lagen zu diesem Zeitpunkt noch deutlich abgeschlagen an dritter Stelle.
Bundestrainer Schuster: „Nicht gut hinein gestartet“
Die deutschen Skispringer waren nach einem starken Auftritt am Qualifikationstag bereits als Favorit gehandelt worden – doch am ersten Wettkampftag der Saison konnte die Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster die Erwartungen noch nicht erfüllen.
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Markus Eisenbichler ärgerte sich schon nach seinem ersten Sprung über eine unsaubere Landung und ließ im Finale mit 118 Metern erneut wertvolle Punkte liegen. Bei zunehmend schwierigeren Bedingungen im zweiten Durchgang setzte Richard Freitag mit der Tagesbestweite von 130,5 Metern ein erstes Ausrufezeichen. Doch auch der Willinger Stephan Leyhe blieb unter dem Niveau des Vortages, Schlussspringer Andreas Wellinger kam zumindest auf solide 124 und 125,5 Meter.
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„Wir sind nicht gut hinein gestartet. Danach war das Momentum nicht mehr auf unserer Seite. Die zehn Punkte, die wir mit der verunglückten Landung von Markus Eisenbichler verloren haben, konnten wir nicht mehr aufholen“, urteilte Bundestrainer Werner Schuster.
Kornilov stürzt schwer, Aufsprunghang sorgt für Diskussionen
Für Diskussionen sorgen wird die Schanzenpräparierung in Wisla. Wie bereits am Vortag hatten mehrere Athleten bei der Landung und Ausfahrt mit Problemen zu kämpfen. „Es ist einfach zu eisig“, kritisierte etwa Richard Freitag – genauso wie bereits der am Freitag verunglückte Tscheche Vojtech Stursa.
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Diesmal erwischte es Denis Kornilov: Weil sich die Bindung des 31-jährigen Russen unmittelbar nach der Landung seines Sprungs auf 116,5 Meter gelöst hat, stürzte er schwer. Im Auslauf musste Kornilov zunächst von den Sanitätern behandelt werden, konnte den Schanzenauslauf aber auf eigenen Beinen verlassen. Eine genaue Diagnose liegt bislang noch nicht vor.
45-Jähriger Kasai springt Bestweite
Skisprung-„Oldie“ Noriaki Kasai verblüffte die Konkurrenz im Finaldurchgang, als er mit 130,5 Metern genauso weit sprang wie zuvor Richard Freitag. Der inzwischen 45-jähriger Japaner feierte damit einen gelungenen Start in seine 26. (!) Weltcup-Saison.
Seine japanische Mannschaft (Ryoyu Kobayashi, Daiki Ito, Noriaki Kasai, Junshiro Kobayashi; 984,6 P.) belegte den fünften Platz, gefolgt von den bislang schwächelnden Slowenen (Timi Zajc, Anze Semenic, Tilen Bartol, Peter Prevc; 931,4 P.), der Schweiz (Andreas Schuler, Gregor Deschwanden, Killian Peier, Simon Ammann; 853 P.) und Russenland (Alexey Romashov, Mikhail Nazarov, Denis Kornilov, Evgeniy Klimov; 802,9 P.).
Drei Skispringer disqualifiziert, Larinto verzichtet
Die Mannschaften aus Italien (Alex Insam, Zeno Di Lenardo, Davide Brasadola, Sebastian Colloredo; 379 P.), Tschechien (Tomas Vancura, Jakub Janda, Lukas Hlava, Roman Koudelka; 276,1 P.), Finnland (Janne Ahonen, Andreas Alomommo, Antti Aalto, Ville Larinto; 192,4 P.) und Kasachstan (Marat Zhaparov, Sabirzhan Muminov, Sergey Tkachenko, Alexey Korolev; 191,6 P.) verpassten den Finaldurchgang mit den Plätzen neun bis zwölf.
Mit dem Tschechen Hlava, dem Finnen Alamommo und dem Kasachen Tkachenko wurden gleich drei Athleten wegen irregulärer Sprunganzüge disqualifiziert. Ville Larinto aus Finnland, der sich am Vortag im Training verletzt hat, verzichtete gar auf die Teilnahme – seine Mannschaft war nach der Disqualifikation ohnehin chancenlos.
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Wenig glorreich beendete Jakub Janda aus Tschechien mit einem „Hüpfer“ auf 104,5 Meter seine aktive Skisprungkarriere. Nach dem Weltcup in Wisla wird der ehemalige Vierschanzentournee-Sieger ins tschechische Parlament einziehen.
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Am Sonntag wird es erstmals im Einzel ernst: Um 14 Uhr startet zunächst der Probedurchgang, ehe um 15 Uhr (alles live bei skispringen.com) der Wettbewerb folgt.
Es muss keiner wissen, dass ich dem Bernd das Nanofett geklaut habe und die Hirschlederanzüge von Team Norge damit eingecremt habe.
Johansson hat seinen Schnauzer auch mit Nanofett eingecremt.
der Kraft ist schon wieder der Beste. Da sieht man wieder einmal was der Sommer GP wert ist.
Unsere Springer sind noch nicht angekommen aber immer positiv denken.die kommen wieder.