Anna Odine Stroem mausert sich zur Favoritin für die erste Einzel-Entscheidung bei der WM in Planica: Die Norwegerin gewinnt die Normalschanzen-Qualifikation vor Katharina Althaus, die ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis toppt.
Drei der vier Trainingsdurchgänge hatte sie für sich entschieden und behielt auch im ersten gewerteten Sprung die Oberhand: Mit 99 Metern und 123,2 Punkten gewann Anna Odine Stroem am Mittwochabend die Qualifikation für das Normalschanzen-Einzel bei der WM in Planica. Nur hauchzarte 0,2 Punkte dahinter landete DSV-Springerin Katharina Althaus mit 98,5 Metern und 123 Punkten. Rang drei ging an die Japanerin Yuki Ito, die auf 94,5 Meter und 122,3 Punkte kam. Mit gerade einmal 0,9 Punkten zwischen den Top 3 ist große Spannung im morgigen Wettkampf garantiert.
„Ich habe den Rhythmus von Beginn an sehr gut gefunden und bin sehr glücklich darüber“, analysierte die Norwegerin nach dem Durchgang. Über ihren Status als Favoritin wolle sie sich „nicht zu viele Gedanken machen. Und um zu wissen, wie man damit umgeht, müsste ich ohnehin Halvor Egner Granerud fragen, der kennt sich damit aus.“ Auch Althaus hatte gegenüber ‚Eurosport‘ keinen Grund zu klagen: „Meine Anlaufposition wird von Sprung zu Sprung besser und ich bin sehr glücklich über diesen Sprung und Platz zwei, auch wenn es sehr knapp war.“
Alle DSV-Springerinnen in den Top 20
Den weitesten Satz der beiden bisherigen Tage stand die Kanadierin Alexandria Loutitt, die mit 99,5 Metern Vierte wurde und damit auch die Gesamtweltcupführende Eva Pinkelnig hinter sich ließ. Anna Rupprecht bestätigte mit Rang sechs ihre starken Trainingseindrücke und ließ dabei mit Stroems Teamkollegin Thea Minyan Bjoerseth, den beiden Sloweninnen Nika Kriznar und Ema Klinec sowie Nozomi Maruyama gleich vier Springerinnen in den Top Ten hinter sich, die in der Weltcupgesamtwertung vor ihr liegen. Insbesondere für Kriznar war der achte Rang jedoch ein Fingerzeig, nachdem sie wegen Nachwirkungen einer Grippe auf die gestrige Trainingseinheit noch verzichtet hatte.
Während mit Julia Mühlbacher auf Rang elf lediglich eine weitere Österreicherin in den Top 20 zu finden war, schafften auch die beiden weiteren Deutschen den Sprung in diese Ränge: Selina Freitag ließ sich als Zwölfte noch Reserven, während Luisa Görlich solide 20. wurde. Die beiden weiteren ÖSV-Springerinnen Sara Marita Kramer und Chiara Kreuzer taten sich als 22. und 26. schwerer. Auch die beiden Malsiner-Schwestern Lara (14.) und Jessica (30.) qualifizierten sich problemlos.
Routinier Kykkänen scheidet aus
Überraschend weit vorne landete derweil die Finnin Jenny Rautionaho, die nach ihrem Sturz in Willingen erst am Freitag die Startfreigabe bekam und starke 15. wurde. Für die einzige negative Überraschung sorgte mit ihre Teamkollegin Julia Kykkänen ebenfalls eine Finnin: Sie schied trotz ihrer großen Erfahrung als 47. klar aus.
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Während ihr zehn Punkte zum benötigten Top-40-Rang fehlten, gelangen sowohl allen vier Chinesinnen als auch allen drei Tschechinnen den Sprung in den Wettkampf. Die beiden Schweizerinnen Sina Arnet und Emely Torazza verpassten die Top 40 als 42. und 44. jedoch knapp. Esmeralda Gobozova schrieb trotz ihres 57. und damit letzten Platzes Skisprung-Geschichte: Die 19-Jährige wurde nämlich die erste Skispringerin aus Georgien, die an einer Nordischen Ski-WM teilnimmt.
Am morgigen Donnerstag steht in Planica dann das Einzelspringen um die drei Medaillen auf der Normalschanze an. Der Probedurchgang beginnt um 16 Uhr, der erste Wertungsdurchgang startet um 17 Uhr (alles live bei skispringen.com).
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