Nordische Ski-WM

Marius Lindvik gewinnt Gold auf der Normalschanze in Trondheim - Andreas Wellinger holt Silber

Foto: imago / NTB

Marius Lindvik springt auf der Normalschanze bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim zu seinem dritten großen Einzel-Titel. Beim Heimsieg des Norwegers überraschen die zuletzt schwächelnden Deutschen – am Ende jubelt Andreas Wellinger über die Silbermedaille.

Mit Sprüngen auf 108 und 104,5 Meter sicherte sich Marius Lindvik am Sonntagabend den Weltmeistertitel auf der Normalschanze. Der Norweger erzielte vor heimischem Publikum insgesamt 265,5 Punkte und setzte sich in einem Herzschlagfinale gegen Andreas Wellinger durch, der auf 106,5 und 104,5 Meter (263,2 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Österreicher Jan Hörl mit 107 und 102 Metern (256,3 P.).

Den Grundstein zur Goldmedaille legte Lindvik unter den Augen von Norwegens König Harald V. schon im ersten Durchgang – zur Halbzeit lag der 26-Jährige schon 3,3 Punkte vor Wellinger in Führung. Im Finaldurchgang sprangen die beiden Schlussspringer dann beide auf 104,5 Meter, doch der Vorsprung des Norwegers aus dem ersten Durchgang genügte am Ende zum ersehnten Sieg.

Nach der Goldmedaille auf der Großschanze bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking sowie dem Skiflug-Weltmeistertitel 2022 in Vikersund ist es bereits der dritte große Einzel-Titel für den Skispringer aus Oslo.

Wellinger jubelt, Geiger schrammt am Edelmetall vorbei

Nach zuletzt schwachen Vorleistungen haben sich die deutschen Skispringer auf der im Weltcup-Kalender nicht mehr vorhandenen Normalschanze deutlich besser geschlagen. Neben Wellinger lag auch Karl Geiger zwischenzeitlich auf Medaillenkurs, belegte mit 105,5 und 102 Metern am Ende den vierten Platz.

„Aktuell bin ich total leer irgendwie, die Anspannung war sehr hoch. Das war ein super Sprung von Andi und auch Karl ist wirklich super gesprungen heute und nur ganz knapp an der Medaille vorbeigeschrammt. Die Jungs haben heute einen tollen Job gemacht. Das gesamte Team hat in den letzten Wochen richtig viel gearbeitet, jeder hat sein Bestes gegeben und dass wir im ersten Wettkampf dann so abschneiden, haben wir uns vielleicht nur erträumt. Natürlich sind wir überglücklich jetzt“, sagte ein sichtlich erleichterter Bundestrainer Stefan Horngacher im ‚ZDF‘.

Mehr ausgerechnet hat sich hingegen Philipp Raimund, der nach starken Trainingsleistungen mit zweimal 99 Metern nur den 15. Platz belegt hat.

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Pius Paschke kam mit 96,5 und 89 Metern nicht über den 30. Platz hinaus.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup-Wochenende in Sapporo

Fortgesetzt werden die Titelkämpfe in Norwegen auf der benachbarten Großschanze, wo bereits am Dienstag das offizielle Training auf dem Programm steht. Ab 17 Uhr (alles live bei skispringen.com) tragen die Männer insgesamt drei Trainingsdurchgänge aus, bevor am Mittwoch dann das Mixed-Teamspringen auf Plan steht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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11 Kommentare

  1. Klasse Wettkampf der DSV-Adler und nach der (berechtigten) Kritik in den letzten Wochen muss man auch mal loben. Großen Respekt an Wellinger. Freut mich sehr für ihn. Aber auch Geiger und Raimund haben geliefert!

    • Hallo, genauso sehe ich das auch. Mit relativ guten Sprüngen von 2x 99m wird Raimund „nur“ 15. Daszeigt auf welch hohem Nievau dieser Wettkampf war

  2. Aus Versehen auf ZDF geschaut und vor den Besten vier Springern im ersten Durchgang ist mir wieder eingefallen, warum man Wintersport lieber streamt oder auf Eurosport verfolgt. ÖFRF ist eine Schande für den Sport. Danke für fachliches unabhängiges Kommentieren u.a. durch Schuster, Schmidt und Co. Toller Wettkampf und verdiente Platzierung!

  3. Geilster Wettkampf dieser Saison! Alle Podestplätze verdient. ganz viel Liebe für Kleinschanzen-Karl, was für eine Mentalität und großes Lob an die Wettkampfleitung die Anlaufverkürzungen wegzulassen, this is how you do it!

    • Nein, dafür sollte es kein Lob geben. Wenn man für die Führungsweite mehr als 3 Meter über den neuen Schanzenrekord von 108m springen muss, ist der Wettbewerb eindeutig aus dem Ruder gelaufen. Es war nicht mal mehr möglich, die grüne Linie einzublenden. Meiner Meinung nach völlig irre.

      • Klar im 1. Durchgang war das schon bisschen vogelfrei aber im Vergleich zu anderen Schanzenprofilen konnten die Springer auch bei hohen Weiten noch gut landen, im 2. Durchgang sogar besser (Probleme in der Spur bei ca 98-101m), die besten haben sich am Ende durchgesetzt…wie auch immer, hatte schon lange nicht mehr soviel Spaß am Bildschirm:)

  4. Super Marius,gut gemacht, hat mich sehr gefreut, das Wellinger nicht gewonnen hat!
    Was ein super Wettkampf mit Platz 12 für Antti Aalto ,mein persönliches Highlight des Wettkampfes.

  5. An diesem geilen Wettkampf gibt es jetzt wohl nicht mehr zu meckern! Bin sehr zufrieden mit Deutschland, auch wenn es für Geiger natürlich bitter ist. Aber es sah schon deutlich schlimmer aus diese Saison

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