Nika Kriznar sichert sich in Hinzenbach den Tages- und auch den Gesamtsieg in der „Alpenkrone“-Wertung. Zur tragischen Figur wird wegen einer Disqualifikation ausgerechnet ihre Teamkollegin Ursa Bogataj.
Dieser Sonntag entwickelte sich für Nika Kriznar zu einem goldenen Tag. Die letztjährige Gesamtweltcupsiegerin sicherte sich mit den beiden Durchgangsbestweiten von 88,5 und 92,5 Metern und 235,3 Punkten hochverdient den Tagessieg beim Weltcup in Hinzenbach. Den zweiten Platz belegte die Weltcupführende Marita Kramer, die nach 80 Metern und Platz zehn im ersten Durchgang mit 91,5 Metern eine furiose Aufholjagd hinlegte und noch auf 215,1 Punkte kam. Rang drei ging an die Französin Josephine Pagnier, die mit 84,5 und 85 Metern und 212,9 Punkten erstmals aufs Podest sprang.
„Ich gehe alles Schritt für Schritt an und bin mit meinen Sprüngen heute sehr zufrieden“, kommentierte Kriznar ihren fünften Weltcupsieg. Erneut denkbar knapp am Podest und einer Sensation schrammte Frida Westman vorbei, die Schwedin wurde erneut starke Vierte. Rang fünf ging an die beste Russin, Sofia Tikhonva, die wie die Slowenin Spela Rogelj auf Platz sechs ihr bestes Saisonresultat erzielte. Mit Lisa Eder und Jacqueline Seifriedsberger auf den Rängen sieben und neun sprangen zwei weitere ÖSV-Damen in den Top Ten.
DSV-Springerinnen kompakt
Abigail Strate aus Kanada verbesserte ihr gestriges bestes Karriereergebnis um einen Platz und wurde Achte und komplettierte mit der besten Japanerin Yuki Ito auf Platz zehn die Top Ten. Auch Irma Makhinia schnitt als 14. so gut wie noch nie im Weltcup ab. Große Gewinnerin des Finaldurchgangs war Maja Vtic aus Slowenin. Die mit 34 Jahren älteste Teilnehmerin im Feld holte ganze zwölf Plätze auf und wurde so noch 17..
Die DSV-Springerinnen landeten geschlossen im Mittelfeld: Anna Rupprecht und Selina Freitag belegten die Plätze 19 und 20, Luisa Görlich wurde 22.. Josephin Laue durfte als 28. ihre ersten Weltcuppunkte bejubeln. Auch unter den Springerinnen, die es nicht in die Weltcuppunkte schafften, gab es dennoch vier Karriere-Bestleistungen: Die Italienerin Martina Ambrosi belegte Position 35, direkt gefolgt von der Österreicherin Vanessa Moharitsch. Ihre Landsfrau Sophie Kothbauer stellte ihren gestrigen 39. Platz ein, während die Russin Diana Toropchenova 40. wurde.
Bitterer Nachmittag für Bogataj
Nicht mit von der Partie war am Sonntag Kristina Prokopeva, die bereits in der Qualifikation nicht an den Start ging. Zur tragischen Figur des Tages avancierte Vortagssiegerin Ursa Bogataj. Die Olympiasiegerin aus Slowenien wurde unmittelbar nach ihrem Qualifikationssprung auf 94 Meter disqualifiziert. Einen Tag nach ihrem ersten Weltcupsieg, dank dem der Gesamtsieg in der „Alpenkrone“-Wertung schon sicher schien, fuhr sie vom Balken los, obwohl die Startampel noch gar nicht auf grün geschaltet hatte.
Somit ging der Gesamtsieg in der Sonderwertung, die sich aus den beiden Springen in Hinzenbach und jenem in Ramsau zusammensetzt an ihre Teamkollegin Nika Kriznar. Doch die sprach nach dem Springen auch ihr Mitgefühl aus: „Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder traurig sein soll. Eigentlich hätte Ursa diese Krone verdient gehabt und nicht ich.“
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Im Gesamtweltcup bleibt derweil Kramer mit 995 Punkten an der Spitze. Mit 741 und 701 Punkten folgen dann Kriznar und Bogataj auf den Plätzen zwei und drei. Katharina Althaus, die corona-bedingt in Hinzenbach fehlte, verharrt zwar bei 698 Punkten, büßte im Verlauf des Wochenendes jedoch zwei Plätze ein. Ursa Bogataj liegt weiterhin auf Rang drei und hat 601 Punkte auf ihrem Konto.
Weiter geht es für die Skispringerinnen dann bereits am Mittwoch. In Lillehammer steht dann das erste von vier Einzelspringen im Rahmen der „Raw-Air“-Tour an. In der norwegischen Hauptstadt gibt es zudem am Freitag noch das zweite Mixed-Team-Springen der Saison (alles live bei skispringen.com).
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